Briefe, die ich nie abschickte... an Fabian

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Irma

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Deine jugendliche Energie treibt dich an die Grenzen dieser Welt.
Wie weit noch tragen dich deine Beinde? Wohin blicken deine Augen? Was, denkst du, erwartet dich am Ziel? Du hast es zu einer Weisheit gemacht, dass man diese Welt bereisen muss, um sie zu verlassen. Abertausende von Wege haben deine Füsse kennengelernt und wieder verlassen.
Jeder Pfad flüstert dir eine Geschichte zu. Wozu dieses Gerenne, hast du ihnen jemals zugehört in deiner Eile? Bestenfalls ein paar Brocken hast du dabei mitbekommen und du fügst sie in deinem Schädel zu einer völlig anderen Geschichte zusammen. Bald wirst du auch diesen Weg verlassen, ohne zu wissen, wie seine Geschichte wirklich verlief.
So verlässt du auch mich, ohne jemals versucht zu haben mir zuzuhören und zu verstehen, was wirklich in mir vorging. Mein Weg war für dich vielleicht zu lang, vielleicht auch zu ungewiss, als dass es sich gelohnt hätte, ihn ganz zu erkunden und deine Augen sahen vielleicht nicht das Ziel, dass du dir dabei gewünscht hattest oder es wurde einfach zu dunkel um weiterzulaufen ; du sahst den Weg nicht mehr. Es ist nicht so, dass nur noch wenig gefehlt hätte, es wäre sicher noch eine ganze Weile vergangen, bis du am Ziel angekommen wärst.
Auch ich habe sicherlich einige Fehler begangen. Ich hätte dich zum Beispiel nicht so im Ungewissen lassen ider deinen Hunger und Durst eher stillen sollen.
Du bist nicht jemand, der einfach so aufgibt und ich hoffe, dass du eines Tages hierher zurückkehrst um es noch einmal zu versuchen. ich kann nicht versprechen, dass dich das Ende dieser Reise erfreut. Mein Weg wird dich jedoch immer gerne tragen.
Ich werde auf dich warten.

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Fakt ist: ich habe ihn seit Monaten nicht mehr gesehen,
Fakt ist auch : ich kann ihm nicht mehr in die Augen sehen,
Fakt ist unter anderem : ich liebe ihn wie einen Bruder,
Fakt ist ebenfalls : er hat mich im Stich gelassen,
Fakt ist einfach : ich will ihm das alles sagen, aber ich schäme mich für all diese Gedanken.
 



 
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