Bundeskanzler in Eigenlob erstickt - Polizei ermittelt

Der regungslose Körper des Bundeskanzlers Alfred Gusenbauer (SPÖ) wurde heute kurz nach Abschluss seiner Rede zur Einjahresbilanz im Budgetsaal des Parlaments gefunden. Die Polizei geht von keinem Fremdverschulden aus, will aber noch den Obduktionsbericht abwarten. Erste Verdachtsmomente waren auf Vizekanzler Wilhelm Molterer (ÖVP) gefallen, der vor einigen Tagen angekündigt hatte, das "Vize" aus seinem Titel streichen zu wollen und den Anspruch auf Kanzlerschaft erhoben hatte.
In einer Stellungnahme des anwesenden Amtsarztes, der den Tod des Bundeskanzlers feststellte, wurde dann aber Ersticken durch Überschuss an Eigenlob diagnostiziert. Unmengen an Eigenlob sollen die Atemwege Gusenbauers verstopft und zum raschen Tod geführt haben.

Die Mengen an Eigenlob kamen offensichtlich von der vorhergehenden Einjahresbilanzrede, in der Gusenbauer die Arbeit der Koalitionsregierung und die Beiträge der SPÖ hervor gestrichen hatte. Gusenbauer hatte unter anderem die soziale Fairness, die gesunkene Arbeitslosigkeit und den Stopp des Bildungsabbaus gelobt. Besonders hervor gestrichen hatte der Bundeskanzler den Unterschied zu den Erfolgen der vorhergehenden Regierung, die laut Gusenbauer "unter jeder Sau gewesen sein soll".

Obwohl die anwesenden ÖVP-Minister über die Menge an Eigenlob bereits unruhig geworden waren, ließ sich der Bundeskanzler nicht stoppen. "Normalerweise springen wir ein und sagen was schlechtes zur Arbeit der SPÖ", erklärte Molterer erschüttert, "diesmal aber ließ sich Gusenbauer einfach nicht aufhalten."

Unter Wolfgang Schüssel sei auch viel Eigenlob produziert worden, Schüssel aber habe durch seine Wortkargheit vermieden, selbst daran zu ersticken, fügte Molterer hinzu. "Der frühere Finanzminister Karl-Heinz Grasser ist von klein auf an übermäßiges Eigenlob gewohnt gewesen. Dem viel gescholtenen Gusenbauer war es aber neu, er war daran nicht gewohnt gewesen, und ging daran zu Grunde."

Der Wiener Pathologe Prof. Dr. Roland Sedivy gab Eigenloberstickung als relativ neues Phänomen für Todesursachen an. "Seit dem verstärkten Auftreten der 'Ich-AG-Syndrome' und der 'Ellbogengesellschaft', tritt vermehrt Eigenloberstickung als Todesgrund unter Österreichern aller Altersklassen auf. Selbst ältere Personen wie der Bundeskanzler sind davor nicht gefeit." In früheren Zeiten waren vor allem Schauspieler, Sänger und Mitglieder der königlichen Familien gefährdet gewesen, diese seien aber durch jahrelange negative Berichterstattung vor Eigenloberstickung gefeit geworden.

Alfred Gusenbauer hinterlässt seine Lebensgefährtin und seine Tochter. Wilhelm Molterer hat interimsmäßig den Regierungsvorsitz übernommen und bereits angekündigt, dass dies die "beste Regierung in der Geschichte Österreichs werden wird." Die SPÖ-Regierungsmitglieder haben auf negative Kommentare zu Molterers Eigenlob verzichtet.
 



 
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