CLXVI ou décadence

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noel

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CLXVI ou décadence


gelobt seist du
allGemeingültige vereinBarung
die ruhe
kurz
zeitig verspricht
& kategorisch bespottet
was zu viel
& nicht ziel:
den augenblick zu erlEben
ihn nIcht zu vergeben an zweifelsohne

gelobt seist du
allGemeingültige vereinBarung
die richtig
wichtiges unwandelbar
in den himmel hebt
& die aufgedunsenen falten sich
demütig in honetter pflicht
obliegen dem soll
stad & heilsgewiss über
geben sie sich der gemeinSchafft

gelobt seist du
du allGemein
gültige verein
barung die nicht offen
da stad & malad
mAcht

macht nimmt wOrte
folgen & geschichten
was willst du vom lEben
nOch berichten
wenn allGemein dein sein
nur schein
bar ist
stad ist’s jaja aha
gelobt seist du
wenn du dich findest & nIcht bindest
wenn du dich wendest gegen allGemeine
schlag
worte die dich fixieren
nivellieren nur weil’s so bequem
zu SEIN scheint
 
S

scarda

Gast
Wenn dieses Rätsel nicht so hundsgemein schwer wäre. Was bedeutet das römische 166, ist das das Selbe wie die Großbuchstaben mitten im Wort wo sonst alles klein geschrieben ist? Dann würde ich noel66 lesen, also einen Selbstbezug aufbauen.
Beim Lesen – genauer gesagt beim wiederholten laut lesen – und dem probehalber mal „normal“ hingeschriebenen Text, ist es in meiner Wahrnehmung ein Gebet und erinnert an ein „gegrüßt seist du, Maria“ aus den Kindertagen der katholischen Erziehung (den freudschen Druckfehler Kinderetagen habe ich getilgt und der Verstand weiß wohl, dass da nicht steht gegrüßt sondern gelobt, gültige und nicht gütige).
Manchmal der Gedanke, dass da bewusst jemand mir das Lesen schwer machen will, schriftlich Zweideutigkeiten aufbaut, die bewusst ablenken sollen, etwa wenn ein Wort sich in zwei Zeilen teilt oder „die aufgedunsenen falten“ als die Aufgedunsenen falten bzw. als die aufgedunsenen Falten gelesen werden kann. Manchmal – und das ist recht häufig der Fall – aber auch ein Erstaunen, dass man das beim ersten Mal ganz anders gelesen hat, dass sich durch Verändern der Perspektive ein anderes Bild ergibt, dass man mit der Sprache so kunterbunt umgehen kann.
Als Abstrakt also: ich sehe ein Kind das betet und mit der Sprache wie mit Bauklötzen spielt.
Und die 8 ist eine Bauchbewertung weil mir der Klang und das Spiel mit den Klötzen gefällt. Basta.
 



 
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