Chronische Trauer

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SuracI

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Ich leb in einer Trauer,
Die mir den Geist zermürbt.
Und lastenschwere Dauer,
In meiner Kehle würgt.

Der Mut verlässt mich stets,
Wenn ich entscheiden muss.
Sie kamen meines Weg’s
Und tranken meinen Fluss.

Sie pflückten meine Blumen
Und stahlen mir mein Brot.
Sie ließen keinen Krumen
Und brachten mir die Not.

Sie zogen immer fort,
Wenn ich sie schauen wollte.
Und so verblieb mir dort,
Nichts, was ich sehen sollte.

Wenn Frauen meiner Träume,
Die meines Weges gingen,
Im Schatten meiner Bäume,
Ein Liebesliedchen singen,

Dann höre ich nicht zu,
Und ich bleib nicht mehr hier.
Denn ich fühl dann im Nu:
Dies Liedchen gilt nicht mir.

Ich fand die Worte nicht,
Wenn ich ein Mädchen sah,
Und spät im Mondeslicht,
War nichts, was dann geschah.

So wart ich Stund um Stund
Und suche Tag um Tag..
In meinem tiefsten Grund
Hoff ich unverzagt.


08.06.05 by MJ
 



 
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