DUNIGGA DU

2,00 Stern(e) 7 Bewertungen

mat bachos

Mitglied
DUNIGGADU

Im Winter, wenn es trübe wird
und mancher hierzuland' sinniert,
pack' i die Badehos - da fahr i
mit meine Spezis auf Safari.

Mir den fetten Wanst einölend,
schaue ich das Menschenelend.
Fängt das Leid mich an zu quälen,
dann kann ich davon mich stehlen.

Liegend unterm Nussbaum Kokos,
ergötze ich mich an den "Schokos"
(negrider eingebornenstamm)
die arbeit nicht und essen ham.

Bin ich dann Zuhause wieder,
sind fremde Rassen mir zuwider -
ich sing faschistoide Lieder
und schlag den Zeitungskeiler nieder.

DU NIGGA, DU... DU NIGGA, DU
DU SCHWARZER SCHWARZER NIGGA, DU
ICH TANZE DEN "DUNIGGADU" -
WEIL ICH BIN ICH UND DU BIST DU.
DRUM BLEIB GFÄLLIGST BEI DIR DAHAM,
BEVOR RAWUTZELN MA HIER HABN.

Auch sehr gerne werf ich Anker,
an den Küsten von Sri Lanka.
Die Girls dort sagen schenes "Danka" -
und heim komm ich dann alsa Kranka.

In der Beben-Krisenzone,
wo ich abchill oben ohne,
bestelle ich im Pub bei Irmchen,
Sex on the beach mit bunten Schirmchen.

So ein Thai-Has der ist niedlich -
kocht und putzt und ist ganz friedlich.
Und weil sie kein Wort versteht,
läuft's auch ausserhalb vom Bett.

Wird mir das Klima allzu krass,
dann flieg' ich Heim mit der "first class"-
Dort steht mir bis zum Hals das Nass,
doch Hauptsach ist, ich hab mein Spass.

DU NIGGA, DU... DU NIGGA, DU
DU SCHWARZER SCHWARZER NIGGA, DU
ICH TANZE DEN "DUNIGGADU"
WEIL ICH BIN ICH UND DU BIST DU
DRUM BLEIB GFÄLLIGST BEI DIR DAHAM,
BEVOR RAWUTZELN MA HIER HABN.
 

alfi

Mitglied
Dingadu

trotz mehrmaliger Anläufe finde ich Deinen Text als rassistich, bezüglich der Katastrophe, schlicht geschmacklos und widerwärtig. Auch wenn ihr Bazis meint ihr seit das Maß aller Dinge.- dieser Text ist einfach unterirdisch-menschenverachtend, gefühllos-zum Kotzen.
 
D

Denschie

Gast
hallo mat bachos,
ich sehe die sache doch etwas anders als alfi.
die einzelnen strophen sind ok.
humormäßig nicht ganz auf meiner linie,
zu derb. aber gefühllosigkeit oder rassismus
möchte ich dir nicht unterstellen.
ich denke, durch die überzeichnung wird doch
deutlich, dass du doppelmoral bspw. im
urlaubsverhalten vieler menschen anprangern
willst.
der refrain bereitet auch mir schwierigkeiten,
gerade weil ich irgendwo gelesen habe, dass
du deine texte vertonst.
ist es angemessen, in einem refrain, von "nigga"
zu singen? ich weiß es nicht. als ebenfalls teilweise
diskriminierte randgruppe "frau" stelle ich mir
folgendes vor: ein lied beschäftigt sich mit der
doppelmoral im verhalten frauen gegenüber und der
refrain würde lauten:
"weiber zurück an den herd,
nachts die beine breit.
nur so sind sie was wert,
da weiß jeder mann bescheid."
hörte ich das jemanden singen, würde mir schlecht.
vielleicht geht es den menschen anderer hautfarbe
ähnlich, wenn sie einen refrain über "nigga" hören.
verstehst du den kritikpunkt? wie siehst du das?
viele grüße,
denschie
 

MH

Mitglied
hallo,

gefühllos? ja - und muss "humor & satire" unbedingt gefühlvoll sein?
gefühllos ist es auch, dem autor rassismus u.ä. vorzuwerfen - der zynismus dieses textes kommt für mich ganz klar zum ausdruck, die aussage ist gegenteilig!

die "literarische" qualität des textes ist natürlich diskussionswürdig - eignet sich meiner meinung nach höchstens als songtext.

die stilistischen mittel sind wenig einfallsreich - sowas gibts 1000fach, dennoch sprachlich konsequent brachial gehalten und daher irgendwie überzeugend.

die derbe sprache, "nigga" usw., wird auch von schwarzen selbst in diesem sinne verwendet.

mfgMH
 
D

Denschie

Gast
die derbe sprache, "nigga" usw., wird auch von schwarzen selbst in diesem sinne verwendet.
eine äußerst problematische aussage.
natürlich wird auch jeder mensch mit anderer
hautfarbe in der lage sein, das anliegen des
textes zu durchschauen.
dennoch: es ist ein unterschied, ob ein weißer oder
ein schwarzer "nigga" sagt.
wenn ein dicker unter dicken sich dick nennt,
ist das etwas anderes, als wenn ich ihn dick nenne.
differenz ist ein schwieriges thema und eben gerade
nicht schwarz/weiß.
lg, denschie
 
K

Klopfstock

Gast
Ich finde diesen Text schon o.k. - hier liegt die Betonung
nicht auf Humor, sondern auf Satire und diese kann bitterböse, brachial und holzhämmerig sein.
Satire ist nun mal etwas, was durch den Schlag
auf den Kopf wirken sollte, durch Übertreibung, um durch
Überspizung einer Situation auf Mängel hinzuweisen.
Bitte bei Satire nicht allzu schöngeistig zu sein,
denn sie ist alles nur nicht dieses.
Natürlich gibt es auch sehr feine Satire, bei der man
mehrfach lesen muß, um eine Kritik zu entdecken.
Diese ist direkt und in ihrer Art berechtigt.

Alfi, also diesen Text als rassistisch zu sehen halte
ich einfach für falsch - er prangert in seiner ganz
speziellen Art den Rassismus an, wenn man bereit ist
diesen Text richtig zu lesen.

Liebe Grüße
Klopfstock
 

Inu

Mitglied
Ich finde das Gedicht ( Lied ) gut. Es ist ein ganz bitterböser, ja zynischer Text, eine Anklage an allzeit gestrige, ignorante Deutsche, die es immer noch massenhaft gibt, auch wenn sie solche Sprüche jetzt klug für sich behalten.

Wer das Anliegen des Autors nicht begreift, ist selber schuld, Alfi... :) denk ich

Gruß
Inu
 

MH

Mitglied
hallo denschie,

danke für deinen hinweis, den ich im zuge dieser kleinen debatte hier für sehr wichtig halte. du hast grundsätzlich recht, es ist wohl ein unterschied, von wem diese art der sprache verwendet wird - meiner meinung nach gilt das aber primär für die alltagssprache und ein wenig eingeschränkter im rahmen der künstlerischen auseinandersetzung, sofern die grundaussage klar ist. klopfstock hat weiter oben gut dir rolle der satire ausgedrückt.
ausserdem weiss ich nichts über den autor - daher wäre es, strenggenommen, falsch, die eine oder andere annahme bezüglich seiner hautfarbe (und in deinem sinne je nachdem damit die legitimierung seiner wortwahl) vorauszusetzen.

ich habe in meinem ersten kommentar schon angemerkt, dass die sprachliche qualität, unabhängig von der ausdrucksweise, meiner meinung nach zu wünschen übrig lässt - dennoch, auch messbar an unseren reaktionen, gelingt es dem autor, den leser zu erreichen - und das spricht für ihn.

mfgMH
 
K

Klopfstock

Gast
Eine kleine Einschränkung hinsichtlich dieses Textes
möchte ich allerdings noch tun und zwar:
Die Leute, welche dieser Text ansprechen sollte, könnten
ihn unter Umständen falsch verstehen und zwar nicht
als Anprangerung der Mißstände, sondern als eine
Verharmlosung ihres Tuns. Die anderen, die solches
rassistische Gehabe vieler Europäer ankotzt und die
dieses verdammen, die brauchen solche Texte nicht.
Hier fürchte ich, liegt auch das Dillemma und zwar, daß
dieser Text unter Umständen nicht den erreichen könnte,
welchen er beabsichtigt - den also, der es nötig hätte, diesen Text und seine darin enthaltene Kritik zu lesen
und sein eigenes angeprangertes Verhalten zu überdenken.

Liebe Grüße
Klopfstock
 

alfi

Mitglied
an alle Beteiligten

Wäre dies vor ein halben Jahr geschrieben worden,hätte ich wohl nicht so schroff reagiert und ich hätte es als netten Versuch einer Satire abhandeln können.
Angesichts der schrecklichen Katastrophe stört mich vor allem die Passage:
an den Küsten von Sri Lanka
die Girls dort sagen scheenes Danka
und heinm komm ich danach als Kranka.
Na gut weniger sensible Leute mögen zu diesem Zeitpunkt darüber schmunzeln können.
Ich kann es nicht.
 
K

Klopfstock

Gast
Alfi, das ist nicht zum Schmunzeln gedacht, das ist bitterböse gemeint (Betonung auf Satire und nicht Humor)
Der Tourismus wird weiter leben, der Sextourismus sowieso,
trotz jeder Katastrophe wird es immer welche (und nicht zu wenige) geben die deswegen dort hinfahren.
Willst Du tatsächlich sagen, der Mensch wird edler,
weil es eine Katastrophe gegeben hat?
Alfi, das wäre naiv!

Im Übrigen noch etwas - hast Du schon davon gehört,
daß es in den Katastrophengebieten so genannte "Unberührbare" gibt? Die niedrigste Kaste
dieser Regionen. Die werden von den eigenen Leuten verjagt.
Müssen die Drecksarbeit verrichten (Aufräumen, Leichen
beseitigen etc.) und bekommen kaum was zu essen.
Ich las, daß sie sogar aus öffentlichen Gebäuden verjagt
wurden (von eigenen Leuten)in denen sie Unterschlupf
fanden - einige, nach dem sie ihre gesamten Angehörigen
verloren haben.
Alfi, der Mensch ist nicht nur nicht heilig, er ist unter
Umständen ein Schwein (die Schweine mögen mir verzeihen)
Bei uns gibt es welche (Sextourismus) und dort
gibt es welche (Kastendenken etc.)
Ich habe auf beide, hier und dort einen gesunden Rochus.
Aber, werde ich was ändern? Nein! Ich kann mich nur
selber anders zu verhalten versuchen.

Also, Alfi, sieh diesen Text bitte als das was er ist.
Eine böse Satire - eine Satire auf menschliche
Überheblichkeit....nichts anderes ist er!
Und lachen...lachen will er uns ganz bestimmt nicht machen!

Liebe Grüße
Klopfstock
 

mat bachos

Mitglied
stellungnahme

bezüglich meines textes möchte ich nur feststellen dass ich weder rassistisch noch gefühllos bin , der text geht ja in die richtung dass diejenigen eins auf die finger bekommen , die sich zb im sexurlaub am elend der armen leute (3.welt) ergötzen, es ist schon richtig dass meine texte böswitzig sind und einem das lachen teilweise auch im halse steckenbleibt, die grundaussage im refrain " dunigga du " sollte eine direkte rede darstellen von genau diesem typ mensch der andren rassen feindlich gegenübersteht und genau der typ wird ja hier auf die schippe genommen.

es werden ältere texte von mir folgen, wo man einsehn wird dass ich mich eigentlich immer auf die seite derer stelle, die in der gesellschaft unserer zeit schlechter dastehen.

Mit freundlichem grusse doch mich küsst die muse
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
Hallo mat bachos,

du brauchst dich wirklich nicht zu rechtfertigen - dies Forum heißt "Humor und Satire", und was Satire kann und darf hat Klopfstock sehr schön beschrieben!

(Persönliche Anmerkung: MIR gefallen deine Texte!)

Moderative Anmerkung: Texte für ein Literaturforum sind anders geartet als Songtexte; daher meine intensive (!) Bitte: Setze deine Originaltexte als Erstes (vor einer Veröffentlichung) in die Schreibwerkstatt; wenn sie dort überarbeitet wurden kannst du sie gerne hier einstellen!

Grüße von Zeder
 

alfi

Mitglied
letztes statemant

mir fällt nur auf dass hier von Südostasien gesprochen wird, von Du Nigga Du,von dumpfen Rhythmusthemen die eher aus Afrika herrühren. Hier werden alle Klischees vermischt-und der Urversion die ja klopfstock zum Heutigen bearbeitet hat, klangs auch noch lyrisch recht grausam. Merkwürdig für mich ist nur soviel Kommentare und nur 2 Bewertungen.

@klopfi-Deine Aufklärung über das Kastensystem finde ich nett hat aber mit diesem Gedicht nix zu tun. (In Indien ist es viel schlimmer)Ich selbst habe diese Länder beruflich von Südostasien: Sri Lanka, Thailand,
Malaysia, auch Sumatra (Medan) sehr oft bereist, also ich weiss von was ich rede. Ich war wohl mit einer der Vorbereiter des heutigen Tourismus dort, denn ich hab Hotelbetten für eine grossen Touristikkonzern dort eingekauft-und dabei Land und Leute sehr gut kennen-und schätzen gelernt. (Es war noch in der Zeit des Vietnam Krieges 1969 -1977 war ich dort tätig)Ich achte diese Leute dort und bin Ihnen menschlich auch sehr verbunden, wobei Sri Lanka; Thailand und Indonesien völlig verschiedene Lebensformen haben.
 

MDSpinoza

Mitglied
Hm. Platte Klischees, aneinandergereiht in BILD-Zeitungs - Manier, mit denen jeder angegriffen wird, der in Asien oder Afrika Urlaub macht. Nicht unbedingt neu und nicht unbedingt originell dargeboten. Jeder Thailandurlauber ist ein kinderfickender Rassist und jeder, der eine Frau aus der Gegend heiratet ein beziehungsunfähiger Macho. Überprüf doch mal Deine eigenen Vorurteile. Du wirst feststellen, daß Du gar nicht so weit weg bist von denen, die Du kritisierst.
 
K

Klopfstock

Gast
Hallo, Spinoza,
das gerade finde ich gut an diesem Text - er malt ein
plakatives Bild, mit rohen Farben und hält es unter Jedermanns Nase und Jedermann kann sich (muß aber nicht)
ein wenig selber entdecken.
Du sagst, der Text ist nichts Neues - sind die Sextouristen
was Neues? Sind grölende, größenwahnsinnige, westliche Touristen was Neues?
Es geht doch hier nicht um den Touristen überhaupt, nur
um eine bestimmte Art dieser Spezies. Und davon gibt es genug.
Ich weiß nicht, warum hier so auf diesem Text rumgehackt
wird. Wir sind hier in Satire und was das ist, brauche ich nicht nochmal zu schreiben.
Nur noch eines, Satire ist direkt und sie ist plakativ -
und zwar, damit man nicht erst lange Lexika wälzen muß
um irgenwelche Methaphern zu entziffern. Hier spricht man
direkt, übertrieben, grell. Satire soll zuerst vor den Kopf knallen - sie kann auch durchaus die erste Reaktion hervorrufen wie:"Was, das kann aber nicht sein - so nicht! Der Schreiber spinnt total!!!"
Die zweite wird dann vielleicht schon anders.
Man liest nochmal und denkt: "Na, ja, hier und dort hat
er vielleicht doch recht - aber ich bin's doch nicht, oder?"
Die dritte Reaktion ist vielleicht folgende: "Ein bißchen
davon schlummert aber auch in mir, wenn ich ehrlich bin
:(" und schon hat der Text zum Nachdenken animiert.
Hast Du schon einen Holzhammer gespürt? Wenn ja, dann
weißt Du, daß er kein Samthandschuh ist;)
Warum greift ihr diesen Text so an?
Ich sage es mal ganz vorsichtig: "Vielleicht, weil man sich selber etwas darin wieder erkennt? Nicht unbedingt als Tourist, oder Rassist, aber vielleicht als ein überhebliches Individuum? Vielleicht entdeckt man auch in sich schlimme Eigenschaften? - Irgendwie gibt es immer einen wunden Punkt, an den man nicht fassen lassen will."
Jeder, der nicht blöd ist, der weiß, daß es auch Männer gibt, die Asiatinen aus Liebe heiraten - nur die Mehrzahl wird es sicher nicht sein, daß ließe sich glaube ich auch belegen. Und Machos, lieber Spinoza, die gibt es mehr als Du glauben möchtest. Und diese wünschen sich nichts so sehr, wie eine Frau, die die Klappe hält.
Und ich glaube, nichts hält die Klappe so zu, wie mangelnde
Sprachkenntnisse.
All das läßt sich doch nicht leugnen.
Ich finde diesen Text gut - er ist grell, plakativ,
aufdringlich, aber er regt zum Nachdenken an.:)

Liebe Grüße
Klopfstock
 
G

Gelöschtes Mitglied 5196

Gast
hm

also mich stört vor allem noch eine sache an dieser diskussion und die bezieht sich auf eine aussage von alfi:

Wäre dies vor ein halben Jahr geschrieben worden,hätte ich wohl nicht so schroff reagiert und ich hätte es als netten Versuch einer Satire abhandeln können.
Angesichts der schrecklichen Katastrophe
da frag ich mihc, was wäre wenn dieses gedicht wirklich in einem halben jahr eingestellt worden wäre, bzw. was sich an deiner meinung geändert hätte. wie kann es denn bitte sein, dass du den inhalt des gedichts nur deshalb nicht ordnung findest weil die erlebnisse so "frisch" sind. wow, das ist etwas, das mich richtig wütend macht. in der hinsicht, wenn du so etwas sagst, bist du doch diejenige, die hier in einer form differenziert, die absolut nicht in ordnung ist. nur weil ein bisschen zeit vergeht heißt es, dass plötzlich dinge erlaubt isnd, die vorher nicht erlaubt waren? sorry, aber das haut nicht hin. also entweder nimmt dich das alles mit, was dort geschehen ist(und das tut es, keine frage), aber dann musst du es auch schaffen, das gedicht, einen hier eingestellten text, der im direkten sinne nichts damit zu tun hat, für sich zu betrachten. das ist dasselbe merkwürdig absurde phänomen, als wenn ich jetzt -noch imer nicht- worte wie selektieren etc. benutzen darf, nur weil irgendjemand damit einen historischen flash hat, sorry, aber das ist falsc, das darf nicht sein. das wort gab es schon vorher, es ist igenständig und hat nur in abgewandelter form etwas mit dem dritten reich zu tun, also: warum, frage ich mich, sollte ich es als tabu betrachten. nicht das wort an sich ist behaftet, sondern die bedeutung. und so ist es hier auch; oder ähnlich. ich kann nicht, "nur" weil gerade etwas passiert ist, dass die welt (und auch mich) schockiert hat, einen davon unabhängigen text, bzw, seinen autor in der art und weise damit in verbindung bringen wie du das getan hast. das ist schlichtweg falsch und vor allem unfair.

liebe grüße

andré
 

Axel B

Mitglied
Also, ich finde, dass die Grenzen der Satire (und eine solche liegt hier wohl für jeden erkennbar vor) sehr weit gesteckt werden *MÜSSEN*.

Natürlich kann und darf Satire nicht jedermanns Geschmack sein. Bezogen auf diesen Text sollte sie jedem, der sich (zurecht) erkennt, nicht gefallen. Es kann natürlich auch die Situation aufkommen, dass die Satire nicht als solche erkannt wird und der Text abweichend von der Intention des Autors aufgenommen und verwendet wird. Schlimmstenfalls wird der Text absichtlich missbraucht. Aber auch in diesem Falle befindet er sich in guter Gesellschaft (Vgl hier: http://www.deutsche-schutzgebiete.de/deutschlandlied.htm)

Was ich damit zum Ausdruck bringen will, ist:
Ich finde, bei der Kritk eines satirischen Textes sollte man folgende Kriterien anwenden:
> Ist das Thema für Satire geeignet (Was könnte sich ausser dem Holocaust nicht für eine Satire eignen ??)
> Ist die Satire als soche erkennbar?
> Wie ist die handwerklich Umsetzung?
> Wie ist für mich persönlich der Unterhaltungswert?

Ich finde, dass es nicht dazugehört, die Themenwahl zu kritisieren (wie lange hat es eigentlich nach dem 11. September gedauert, bis Bin Laden satirisch aufbereitet wurde?). Ebenso finde ich, dass insbesondere bei der Satire die Wort- und Mittelwahl *sehr* großzügig beurteilt werden muss, um der Satire nicht von vorneherein die Schärfe zu nehmen.

Nachdem ich dass alles gesagt habe, nun meine persönliche Kritik:
> Ist das Thema für Satire geeignet - eindeutig JA
> Ist die Satire als soche erkennbar - eindeutig JA
> Wie ist die handwerklich Umsetzung - meiner Meinung nach mässig. Es gibt viele unechte Reime, die Metrik stimmt nicht immer, der Text ist nicht flüssig zu lesen.
> Wie ist für mich persönlich der Unterhaltungswert - ebenfalls mässig, aber ich finde es gut, dass dieses Thema auch immer wieder im Rahmen einer satirischen Auseiandersetzung aufgegriffen wird.

Axel
 



 
Oben Unten