Da Karpf

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zitrone

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Da KAPF

A poar Tog vor Weihnochtn – i woar kloan,
bringt mei Papa an Karpfn hoam,
in an Kübi volla Wossa
es woar eigentli a gonz sche großer.
Mei Papa sogt:“ Mmmh des wird fein,
do werd ma uns zan Christkind g`frein,
den loß ma in da Bodwonn schwimma
weil damit lettlt er don nimma“.
Mir loßn glei des Wossa ei,
mei der Karpf der tuart si g`frei.
Er schwimmt umanond, earm is nix neich
wia hoit dahoam in sein Karpfnteich.
Am 2. Tog, do kimmt ma vor,
doß er scho wengal ruihger wor,
am 3. Tog do is earm kuma
er is don nur mehr longsom g`schwumma.
Mir ziemt do fost mit seine großn Augn,
tuat er gonz vorwurfsvoi mir nochischaun.
Sei Maul schnoppt zua und wieda auf,
er is jetzt goar nimma guat d`rauf
und auf oamoi gonz verwegn
fongt er o mit mir zan redn:
„I sog da wos, du wirst`s eh wissen,
mei Lage is jetzt gonz beschißn,
i hoff ihr kinnt`s es do no grodn
und mi am Heilign Obnd net brodn“.
Mei mir is hoaß woarn, meiner Söl,
wos tua i jetzt den auf da Stö?
I hob earm gebn a Stickal Brot,
des hüft an oft in großer Not.
Er hot sie drauf glei gstürtzt ois wia,
i kenn des söwa jo vo mir.

Und so is gonga a poar Tag,
der Karpf is dicker worn ohne Frag.
Da 24.Dezember,der woar boid do,
jetzt woars so weit,heit stechans earm o.
Mei Papa greift donn eini ins Wossa,
er wü n außa tuarn oisa noßa.
des is earm oba net gelunga,
der Karpfn is earm obig`sprunga.
Er is am Bodn platscht mit an Hallo -
moi wor er duart,moi wor er do.
Des is a gonze Zeit so gonga,
neamt hot kinna den Kapfn fonga.
Auf oarmoi woar er im Voddan seine Händ,
am liabstn war i wegagrennt.

Mir wird unguad, i fong o zan schwitzn,
mei Karpf i loß di e nit sitzn,
i bin jo e gonz auf deiner Seitn,
und hoff de Soch tuart ma net entgleitn.
Mei Votta schaut don zu mir her
und siacht dos i scho halbert plärr.
Mir stengan do, wiar begossen,
der Karpf der wachlt mit de Flossn
Do sogt mei Papa:“Des kimma vagessn,
den tan ma heit am Obnd nit essn“.


I hob` mi g`freit und i sog`s eich
mir hob`n d brocht in an kloan Teich.
Wia i am Christtog zu earm bi kumma,
er is mit`n Bauch in da Höh am Wossa g`schwumma.
Er hot de große Freiheit nimma dapackt,
s` hot`n a Schlagl niedaprackt.
Vielleicht hot er kriagt a zu vüh Brot
und darum schwimmt er jetzt do... tot.
Wos bei da Bescherung mia kriagt hom zan Essn,
des hob i bein bestn Wülln vagessn.
 

huwawa

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hallo zitrone

da ich deine mundart leicht lesen kann,
sind wir wohl sprachlich/geografisch nicht so weit voneinander entfernt.

manchmal biegst du den reim halt ziemlich abenteuerlich mit satzverdrehungen hin oder hast überhaupt falsche reime,
zb: Am Christtog in da Fruah bin i nochschaun gonga,
er is mit`n Bauch in da Höh am Wossa g`schwomma.


vielleicht wäre es überhaupt besser, das ganze als kleine prosageschichte zu erzählen. wenn du aber unbedingt reimen willst, musst du an dem gedicht noch arbeiten!

liebe grüße
huwawa
 



 
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