Da beginnt der Regen

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Walther

Mitglied
Da beginnt der Regen


Da unten steht der Baum am schrägen Hang,
Die Äste schütter, wie sie Winde rupfen.
Die Blätter malen gelbe, braune Tupfen
Auf seinen Weg. Dort geht er seinen Gang,

Im Herzen Trauer, sein alter Überschwang
Wie weggeblasen durch die Lebenskrise.
Aus Sommerwind entstand die kalte Brise,
Die Worte Glaube, Hoffnung - ohne Klang -

Bedeuten nichts mehr, und die Schultern sacken,
Die Augen blicken müde, ohne Glanz.
Was wollte er auf seinen Rücken packen,

Für sie wollt er die Welt erobern, ganz
Und gar sie ihr zu ihren Füßen legen.
Als er kurz aufschaut, da beginnt der Regen.
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Hi Walther,

ein wirklich und wahrhaftes "End-November-Gedicht". Tagesstimmung exakt eingefangen.

Viele Grüße
Sta.tor
 

Walther

Mitglied
Da beginnt der Regen


Da unten steht der Baum am kargen Hang,
Die Äste schütter, wie sie Winde rupfen.
Die Blätter malen gelbe, braune Tupfen
Auf seinen Weg. Dort geht er seinen Gang,

Im Herzen Trauer, sein alter Überschwang
Wie weggeblasen durch die Lebenskrise.
Aus Sommerwind entstand die kalte Brise,
Die Worte Glaube, Hoffnung - ohne Klang -

Bedeuten nichts mehr, und die Schultern sacken,
Die Augen blicken müde, ohne Glanz.
Was wollte er auf seinen Rücken packen,

Für sie wollt er die Welt erobern, ganz
Und gar sie ihr zu ihren Füßen legen.
Als er kurz aufschaut, da beginnt der Regen.
 

Walther

Mitglied
Da beginnt der Regen


Da unten steht der Baum am kargen Hang,
Die Äste schütter, wie sie Böen rupfen.
Die Blätter malen gelbe, braune Tupfen
Auf seinen Weg. Dort geht er seinen Gang,

Im Herzen Trauer, und sein Überschwang
Ist weggeblasen durch die Lebenskrise.
Aus warmem Wind entstand die kalte Brise,
Die Worte Glaube, Hoffnung - ohne Klang -

Bedeuten nichts mehr, und die Schultern sacken,
Die Augen blicken müde, ohne Glanz.
Was wollte er auf seinen Rücken packen,

Für sie wollt er die Welt erobern, ganz
Und gar sie ihr zu ihren Füßen legen.
Als er kurz aufschaut, da beginnt der Regen.
 

Walther

Mitglied
Hallo Herbert,

irgendwie ist hier eine alte Version gelandet und nicht richtig geändert worden. Oben nun die aktuell letzte Fassung, aus der die ganzen Fehler ausgebaut sein sollten.

Danke für Deinen Hinweis; Deine Formulierung hat durchaus etwas für sich. Aber vielleicht tut es die von mir vorher gefundene ja auch. ;)

Lieber Gruß W.
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Walther,

das und gefällt mir, es läßt mich den Text flüssiger lesen.

Ein Punkt noch, der mir beim nochmaligen Lesen auffiel: Du wechselst bei entstand die Zeiten und nachher wieder zurück. Alles in der Gegenwart wäre vielleicht eine Überlegung wert.

Liebe Grüße

Herbert
 

Walther

Mitglied
Hallo Herbert,

da der Herbstwind bereits die Blätter zauste, ist das "entstand" hier richtig, "entsteht" würde diesen bereits abgelaufenen Prozeß ins Jetzt transferieren. Ebenso sind in den beiden Terzetten "tempi passati" in Rede, daher ist dort ebenfalls die Vergangenheitsform in meinen Augen korrekt gesetzt.

Aber danke für Deine Anmerkungen. In der Tat könnte man darüber weiter nachdenken, aber im Moment erscheint die vorliegende Zeitenverwendung inhaltlich angemessen.

Lieber Gruß W.
 

HerbertH

Mitglied
Bedeuten nichts mehr, und die Schultern sacken,
Die Augen blicken müde, ohne Glanz.
Was [blue]soll er nur [/blue]auf seinen Rücken packen,

Für sie [blue]will[/blue] er die Welt erobern, ganz
Und gar sie ihr zu ihren Füßen legen.
Als er kurz aufschaut, da beginnt der Regen.
So kann man es vielleicht auch sagen.

Liebe Grüße

Herbert
 

Walther

Mitglied
Das ist richtig,

lb. Herbert,

nur dann wäre die Absicht des Texts und sein Ausgangspunkt nicht mehr der, der er war. Das LyrIch ist niedergeschlagen, weil es die Vergeblichkeit seinen Wollens erkennt. Das spiegelt sich in der Natur.

Dein Vorschlag ist schön und sicherlich in Ordnung - nur das war nicht die Intention des Gedichts. Und daher möchte ich bei der gewählten Form bleiben, in der jeder Vers seine Bedeutung hat. Und die Zeiten kein Ausfluß des Metrums sind, sondern gewollt gesetzt.

Lieben Dank für Dein Verständnis.

Gruß W.
 

Walther

Mitglied
Ich weiß,

lb. Herbert,

so habe ich das auch verstanden; und es ist immer notwendig, sich speziell mit Deinen Vorschlägen intensiv auseinanderzusetzen. Sie haben fast immer etwas für sich.

Womit ich andere Vorschlagende durchaus nicht zurücksetzen möchte; aber es gibt nun einmal manche Dichter, mit denen man eine gemeinsame Wellenlänge im Laufe der Zeit entwickelt. Das geht sicherlich allen irgendwie so.

Hier kann ich Dir ausnahmsweise einmal nicht folgen; dafür bitte ich um Dein Verständnis.

Ich danke Dir nochmals sehr, sehr herzlich für Deine Anmerkungen und Tips und bitte Dich, mir gewogen zu bleiben.

LG W.
 
Lieber Walter. Auch ich muss noch meinen Senf dazu geben. Ich kann zwar nicht so gut analysieren und es dann auch noch in Worte gießen, aber ich kann gut an fertigen Sachen rumschrauben. :) Guck mal, ich habs mal umgebaut, Dein Gedicht. Hoffentlich krieg ich keine Kloppe. Wenn ich "Im Sinn" falsch ticke, sags mir bloß.

LG
und gute Nacht..


Da unten steht der Baum am kargen Hang,
Die Äste schütter. Wie die Böen rupfen!
Die Blätter malen gelbe, braune Tupfen
Auf seinen Weg. Dort geht er seinen Gang,

Im Herzen Trauer, und sein Überschwang
Ist weggeblasen durch des Lebens Krise.
Aus warmem Wind entsprang die kalte Brise,
Die Worte: Glaube, Hoffnung - ohne Klang -

Bedeuten nichts mehr, und die Schultern sacken,
Die Augen müde, blicken ohne Glanz.
Was wollt' er einst auf seinen Rücken packen,

Für sie wollt er die Welt erobern. Ganz!
Und sich mit ihr vor ihre Füße legen
Nun schaut er auf und es beginnt der Regen
 

Walther

Mitglied
Da beginnt der Regen


Da unten steht der Baum am kargen Hang,
Die Äste schütter, wie sie Böen rupfen.
Die Blätter malen gelbe, braune Tupfen
Auf seinen Weg. Dort geht er seinen Gang,

Im Herzen Trauer, und sein Überschwang
Ist weggeblasen durch die Lebenskrise.
Aus warmem Wind entstand die kalte Brise,
Die Worte Glaube, Hoffnung - ohne Klang -

Bedeuten nichts mehr, und die Schultern sacken,
Die Augen blicken müde, ohne Glanz.
Was wollte er auf seinen Rücken packen,

Für sie wollt er die Welt erobern. Ganz!
Und sich mit ihr vor ihre Füße legen.
Als er kurz aufschaut, da beginnt der Regen.
 

Walther

Mitglied
Lb. Tom,

vielen Dank für Deine Bearbeitung und Deine Vorschläge. Wie Du siehst, habe ich die ersten beiden Verse aus dem 2. Terzett so übernommen. Diese Formulierung glättet den Text noch etwas. Das war der Grund.

Die anderen Änderungen habe ich einmal auf die "hohe" Kante der Überlegungen gepackt, die man für eine weitere Bearbeitung eines Gedichts immer braucht. Sie sind also nicht für die Katz. Im Moment aber schien mir meine Wortwahl die geeignetere, um das zu sagen, was ich wollte.

Wie Du siehst, gehe ich durchaus friedlich mit Deinen Tips um. Woher, verdammt :D, habe ich nur diesen schlechten Ruf!

Lieber Gruß W.
 



 
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