Das Abenteuer Paranoia (Angst und Schrecken auf der Obstbaumwiese)

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Sputnik

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Kaum ein Monat erschien mir je düsterer als der November 2015. Schon seit Beginn des
Vorjahres hing ich ununterbrochen im Internet, wie ein Junkie an der Nadel. Facebook,
Twitter, Youtube, Nachrichten, Nachrichten, Nachrichten. Morgens ins Büro gekommen,
lesen was in der Welt passiert ist. Abends nach Hause, Computer anschalten. Um vier Uhr in
der Nacht aufgewacht. Erster Gedanke: Was hat die UNO heute wohl entschieden.
Die Welt schien am Rad zu drehen. Schon seit geraumer Zeit sprachen Ökonomen von einer
gewaltigen Wirtschaftskrise, die vor uns lag und die alles bisher Dagewesene von den Füßen
auf den Kopf stellen würde. Im Kreuzzug gegen böse Geister fiel eine Bastion nach der
anderen zu den Füßen von Rüstungslobby und Hochfinanz. Afghanistan, Irak, Lybien, Syrien,
Ukraine - das Unheil kam immer näher, während die Menschen weiterhin zur Arbeit gingen,
Brötchen kauften und sich beim Friseur die Haare schneiden ließen. In den Presseregalen der
Läden und Tankstellen hingen bunte Bilder als Blickfang. "Putin ist an allem schuld,
Erdogan, Assad". Comics anstatt langweiliger Fakten. Wahre Profis haben keine Zeit zum
lesen und möchten unterhalten werden. Es lebe die Arbeitsteilung. In einem europäischen
Land kommen Faschisten an die Macht. Neulinke Ökos bemerken das nicht. Sie haben sich
noch nicht von ihrer Begeisterung für den Arabischen Frühling erholt. Fachkräftemangel im
Land der Fachidioten. Mutti Merkel verhängt Wirtschaftssanktionen gegen Syrien und lässt
hunderttausende neuer Moslems nach Deutschland einreisen. Ohne Passkontrollen, ohne
Wissen, wer sie sind. Hunderttausende Männer im wehrfähigen Alter aus Gebieten, wo
Glaubenskriege toben und radikaler Islamismus den Interessen derjenigen dient, die
andernorts Demokratie und Menschenrechte predigen. Wie Pilze nach dem Regen erscheinen
überall Flüchtlingsheime. Die Einheimischen gehen auf die Straße: "Wir sind das Volk"
erklingt es im Osten. "Ihr seit Nazis" lautet die Antwort der unehelichen Kinder des Westens.
"Populismus" wird zu einem politischen Kampfbegriff, "Lügenpresse" - zum Unwort des
Jahres. In Europa brodelt es. Das Gespenst einer konservativen Revolution treibt sein
Unwesen und Althippies auf die Palme. Terroranschlag in Paris. Über Syrien wird ein
russisches Kampfflugzeug abgeschossen. Die Erwartung eines großen Krieges liegt in der
Luft. Und da stehe ich nun, mit einem Haufen Unzufriedener auf einer Demonstration gegen
Freihandelsabkommen, gegen die NATO, gegen Schweinepriesterei und politische
Prostitution. Ich - deutscher Staatsangehöriger, ethnischer Russe, ein Türke vom Aussehen.
Was sollen mich die ganzen Araber eigentlich jucken. Ich würde unter ihnen nicht einmal
besonders auffallen.
- Hey Tarzan, frage ich meinen Nachbarn.
- Was geht?
- Allahu akbar! Habe ich das richtig ausgesprochen?
- Brauchst noch ein bisschen Übung, dann passt das.
Auf dem Bildschirm seines Tabletts läuft gerade ein Video. Ein ganz in schwarz gekleideter
Dschihadist versucht, den Kopf eines Mannes abzuschneiden. Haut und Muskeln sind bereits
zertrennt, nun hackt er auf der Halswirbelsäule herum. Ich frage mich, wie viele solcher
Glaubenskrieger mittlerweile bei mir um die Ecke wohnen. Ein Paar Viertel weiter
stadtauswärts. Oben, bei den Maisfeldern, neben der Vereinsheimpizzeria. In den
Alubaracken mit der Starkstromleitung über ihrem Dach.- Alter, ist das denn möglich, dass auch Terroristen unter den ganzen Flüchtlingen sind? frage
ich Tarzan wieder.
- Nein, Moruk. Das darfst du nicht sagen, sonst bist du ein Rechter, Hehe.
- Dann sag du es, Lan. Du darfst das.
- Natürlich, Mann. Hundert Prozent sind die da. Wer soll denn sonst die ganzen Geldsäcke
nach Amerika vertreiben.
Einige Tage später hatte meine Laune schließlich ihren Tiefpunkt erreicht. An jenem Freitag
Abend hätte ich wahrscheinlich mit dem Kopf im Schoß meiner Frau liegen bleiben sollen.
Nach einer stressigen Arbeitswoche fühlte ich mich ausgepresst, wie eine Zitrone. Auf
meinen Knien der Laptop, auf dem Bildschirm wieder Nachrichten, Nachrichten,
Nachrichten. Erneut brandgefährliche Situation im Nahen Osten, wieder Demos, wieder
Kriegstreiberei in der neoliberalen "Qualitätspresse". Haltet die Diktatoren auf! Im Namen
der amerikanischen Staatsverschuldung, im Namen der Finanzblasen, haltet die
Schurkenstaaten unbedingt auf. Verdrehte Welt, verkehrte Werte, Nutte wird Nonne genannt,
Nonne Nutte. In den alternativen Medien nichts als Schwarzmalerei und das ewige Geflenne.
Die Welt geht unter! Die Apokalypse kommt. Bald ist alles vorbei. Der Countdown läuft.
Zehn, neun, acht, sieben.... Zu guterletzt stoße ich auf einen Artikel über die Hellseherin
Baba Wanga "Das Ende Europas in 2016". Genau das hat jetzt noch gefehlt. Pünktlich zur
Untergangsstimmung eine ordentliche Portion Mystik. Was? Wie? Weshalb? Schnell eine
Googlesuche. Tatsächlich. Laut der Alten sollte im kommenden Jahr Europa nahezu
menschenleer werden. Krieg, Kathastrophe oder doch Massenauswanderung? Verschiedene
Seiten enthielten unterschiedliche Information. Wieder betrachtete ich das Bild der alten
Frau. Von seiner Aufmachung erinnerte es an eine Ikone. Ein religiöses Motiv. Eine blinde
Greisin, die den Tod, das Ende kommen sieht und mit der Hand auf ihn deutet. Das faltige
Gesicht und die zugeklebten Augen. Ein Racheengel, ein Medium oder des Teufels rechte
Hand? So vieles hatte sie schon vorhergesagt. Der Nostradamus unserer Zeit.
An jenem Abend wäre es vermutlich das Vernünftigste gewesen, ins Schwimmbad zu gehen
oder irgendeine dämliche amerikanische oder französische Komödie zu schauen, eine Runde
zu laufen, zu meditieren oder sonst etwas Entspannendes zu unternehmen. Doch zu diesem
Zeitpunkt, da Wanga mich in ihren Bann gezogen hatte und ich wie hypnotisiert auf den
Bildschirm starrte, hatte ich bereits die dreifache Dosis LSD im Magen. Drei Zettel - war das
zu verkraften? Probieren geht über Studieren. Eine Stunde Erwartung war schnell vergangen.
Langsam begann es überall zu kribbeln. Ein bekanntes Gefühl, ein schönes, angenehmes,
doch heftiger als sonst, heftiger, viel heftiger. Verdammt nochmal, was war das denn?
Ich sprang auf und ging ein wenig im Raum hin und her.
- Was ist mit dir, hörte ich meine Frau fragen.
- Alles in Ordnung.
Doch nichts war in Ordnung. Diese Energie, diese Elektrizität in meinen Adern, wo sollte das
alles denn nun hin. Die Wände wurden enger.
- Ich muss weg, sagte ich und ging in den Flur.
- Hast du schon wieder Drogen genommen?Ich antwortete nicht. Dafür hatte ich keinen Kopf mehr. Es war unmöglich, das in diesem
Zustand mir ihr zu besprechen. Schnell die Schuhe anziehen und raus. Im Treppenhaus
konnte man die Laute aus den anderen Wohnungen hören. Alle auf einmal. Die Bewohner
kamen mir in den Sinn, mitsamt ihren Problemen. Diese Last drohte mich zu erdrücken. Ich
rannte die Treppen hinunter in die frische Luft. Was mich nun packte, war die reinste Panik.
Draußen erklang schließlich eine Stimme aus einem der Fenster.
- Hey Nachbar. Wohin?
- Ich dreh durch, Tarzan. Ich dreh durch.
- Warte auf mich, bin gleich unten.
Ich ging hin und her. Alles um mich herum verschwamm, die Lichter der Laternen, die
betonierte Straße mit den Autos. Ein einziger Gedanke zog in meinem Kopf seine Kreise und
kam immer und immer wieder. Ein einziges Wort: hängenbleiben, hängenbleiben,
hängenbleiben.
- Wie gehts dir, Nachbar? fragte Tarzan. Er war entgegen seiner Gewohnheit, sich wie eine
Schnecke zu bewegen, innerhalb einer einzigen Minute nach draußen gesprintet.
- Alter, ich werde verrückt. Das ist zu stark.
- Wieviele hast genommen?
- Drei.
- Und, gut?
- Verdammt nochmal, siehst du doch.
- Hehe. Ich bin auch noch drauf, Moruk. Hab heute Nachmittag zwei Stück gefressen. Das
wird schon wieder. Mach dir keine Sorgen, Lan.
Ich sagte kein Wort und marschierte los. Tarzan folgte mir.
- Alter, dich hat es ja richtig gut erwischt.
Ich antwortete nicht, versuchte, mich zu konzentrieren. Ein Gedanke folgte auf den nächsten,
einer schlimmer als der andere. Dass Gedanken materiell sein sollen, hatte ich schon oft
gehört. Doch diese waren mehr als das. Sie waren spürbar, berührbar, sichtbar wie Ölgemälde
an der Wand.
- Denk an etwas Positives, empfahl mein Nachbar.
An was denn? Eine neue Panikattacke schlug auf mich ein wie eine gigantische Welle und
mir kam es vor, als treibe ich in einen Ozean wo weit und breit kein Land in Sicht ist. Nichts
hätte mich jetzt beruhigen können. Rein gar nichts. Ein höllischer Schrecken zog sich wie
schwarze Wolken über meinem Kopf zusammen, wie Gottes Rache für den Griff zum Baum
der Erkenntnis. Der verbotene Apfel war mir zum Verhängnis geworden. Das Eingangstor in
die Welt religiöser Wahnzustände hatte sich geöffnet und ich geriet in die Gewalt vonKräften, die ich nicht erklären, nicht begreifen, nicht nachvollziehen konnte. Mir blieb die
Luft weg, obwohl ich in vollen Zügen atmete. Für wenige Augenblicke war ich wieder in
meiner Kindheit. Ein kleiner Junge, der auf dem Boden liegend, krampfhaft nach Sauerstoff
schnappt in der Erwartung, sogleich das Jüngste Gericht zu erblicken. Ihn terrorisiert die
Frage nach dem Beginn der Ewigkeit, nach der Geburt Gottes und danach, was davor
gewesen war. Warum kann er das nicht erfahren? Warum darf er das nicht? Er hat noch viele
Angstzustände vor sich, noch unzählige ungelöste Fragen ehe er die Ohnmacht des eigenen
Verstandes akzeptieren müssen wird.
- Nachbar, Nachbar. Komm wieder zu dir. Tarzan rüttelte an meinem Jackenärmel.
Halt, Stop. Es ist nur das LSD, das verdammte Acid, dieses Teufelszeug. Das ist nur
vorübergehend so. Das wird wieder vergehen? Das vergeht doch wieder? Oder?
Wir liefen bergauf und mein Herz begann zu rasen. Ich spürte es in den Schläfen donnern und
war mir sicher, dass ich gleich platze. Noch ein bißchen und es kracht. Ein Infarkt, ein
Schlaganfall, mein Schädel wird explodieren. Und wenn er nicht explodiert, dann werde ich
den Verstand verlieren. Heute, hier und jetzt.
Wie sich das wohl anfühlt? Wie kann man sich das überhaupt vorstellen? Verdammt, warum
habe ich nur so wenig Respekt vor Drogen. Was für eine kranke Variante. Einfach so über
Nacht. Zack, und du bist nicht mehr du selbst. Bist nicht mehr derjenige, der du immer
gewesen zu sein glaubtest.
- Du bist nur auf Horror, Mann. Morgen ist das vorbei. Unterbrach Tarzan meine Spinnereien.
- Wann, Alter? Fragte ich vollen Ernstes.
- Das hält schon noch eine Zeit, hehe. Mein Nachbar lachte in seiner gewohnten Manier. Ein
kurzes "Hehe", aber tief aus dem Rachen heraus.
Die Gedanken strömten wie Wellen an mir vorbei und jeder einzelne von ihnen hinterließ das
Gefühl von Verlorenheit, eines Schwebens zwischen Realität und Nirgendwo. Einem sehr
bunten Nirgendwo zwar. Einem wahren Zirkus mit vielerlei Lichtern, Farben und Klängen.
Nur amüsieren konnte man sich hier, wie in einem Stephen King Roman. Jeder einzelne
Gedanke kam mit der Intensität einer Offenbarung, eines wahren Geistesblitzes, der jedoch
nichts als Unheil verhieß. Wenige Momente lang ließ er mich wie ein Stromschlag zappeln
und verschwand dann wieder, als sei er nie dagewesen, gefolgt vom nächsten, genauso
furchbaren.
Ich kam mir verraten vor. Bis zu jenem Abend war das Acid immer mein Freund gewesen,
mein Sinneserweiterer, mein Einblick in eine parallele Realität. Ich werde nie diesen
märchenhaften Tag im gold-roten Herbstwald vier Jahre früher vergessen, als die Welt noch
in Ordnung schien, die Sonne noch wärmte und ich mir mein allererstes Ticket eingeworfen
hatte. Damals konnte ich nicht aufhören zu lachen. Die Glücksgefühle schäumten über, alles
bewegte sich, atmete. Gelbe Blätter fielen von den Bäumen und hinterließen lilane,
elektrische Spuren.
- Denk an etwas Schönes, schlug Tarzan noch einmal vor.
Ich versuchte es. Doch alles, was mir je Freude bereitet hatte, kam jetzt verzerrt, verdreht und
verunstaltet bis zur Unerkennbarkeit. Jeder Gegenstand, den ich betrachtete bekam einen
Leuchtkranz um sich herum, dessen Strahlen wie die Nadeln eines Stachelschweines in alle
Richtungen stachen. Schnell, agressiv, erbarmungslos.Jeder Augenblick wurde zu einem gigantischen Bild, das an mir vorbei in die Ferne zog,
gefolgt vom nächsten, wie in einem Filmstreifen.
Vergleichbar einem Ertrinkenden im Wasser, spürte ich keinerlei Halt, nichts Festes, woran
ich mich hätte klammern können. Ich setzte mich auf den Asphaltboden und tastete ihn mit
meinen Händen ab. Auch Tarzan ging in die Hocke. Dieser dürre, an ein KZ-Opfer
erinnernde Sohn türkischer Gastarbeiter. Er war jetzt meine einzige Verbindung zur Realität.
- Nachbar, Alter, wohin gehen wir überhaupt? fragte er.
- In den Wald. Zu Mutter Natur.
- In den Wald? Was echt? Doch nicht jetzt.
- Das letzte was ich brauche, sind Menschen. Sagte ich. In der Stadt fahren Bullen herum, ein
Treffen mit denen, das wird eindeutig zu viel.
Der Gedanke an Polizisten löste eine weitere Panikattakcke in mir aus. Was hätte ich denen
in diesem Zustand erzählen sollen. Ihre strengen Visagen hätten mir endgültig den Rest
gegeben. Jetzt, da sich alle bösen Geister dieser Welt gegen mich verschworen hatten. In
meinem Gedächtnis tauchten die neuesten Zeitugsartikel auf: Die Russen kommen. Sie sind
schon da. Überall. Im Internet sind sie, auf den Straßen. Russische Propaganda, KGB
Kampfschulen in deutschen Städten, Russlanddeutsche als Putins Geheimarmee. Anhänger
eines feindlichen Staates. Der Feind vor der Tür. Der Feind im eigenen Haus. Der Feind, das
war aller Logik nach ich. Zum Abschuss freigegeben.
- Moruk, wir können doch nicht im Wald rumhängen, auf Acid. Bist du verrückt?
Ich sprang auf. Heiliger Strohsack, warum hat der das jetzt gesagt? War ich etwa wirklich
schon verrückt geworden. Das Gesicht meines Nachbarn verschob es in alle Richtungen. Eine
Grimasse wechselte die nächste ab.
- Alter, im Wald ist es gut, sagte ich vollen Ernstes. Mutter Natur liebt uns, die will uns nichts
Böses. Menschen sind böse, Mann, sie nicht. Mutter. Mutter war ein guter Gedanke. Doch
dieser war ebenso schnell weg wie er gekommen war. Alles was blieb war die strenge
mütterliche Anweisung, keine Drogen zu nehmen.
- Nachbar, du weißt doch. Ich glaube an Dämonen und all son Scheiß, Lan. Amina koyim,
gehen wir nicht in den Wald.
- Dämonen? fragte ich. Komischerweise löste dieses Wort keinerlei Assoziazionen bei mir
hervor. Ich hatte keine Bilder hierzu im Kopf, nicht die geringste Vorstellung zu diesem
Thema. Etwas Schwarzes zog im Himmel an mir vorbei und eine Kröte quakte in meinen
Ohren.
- Ja, Mann. Dschinns, Alter. Mein Vater hat die in der Türkei gesehen. Wie sie über Feuer
springen. Habe ich dir doch erzählt, Nachbar. Gehen wir nicht in den Wald.
- Gut, gehen wir da nicht hin. Hier gibt es überhaupt keinen. Das weißt du doch. Lebst seit
zwanzig Jahren in diesem Kaff. Hier gibt es nur Meisfelder und der Mais ist schonabgeerntet. Bullen sind schlimmer als Dschinns, bljad'. Die hassen Russen, die hassen
Türken, die lesen Bildzeitung.
In einiger Entfernung erkannte ich ein Mädchen auf dem geteerten Feldweg mit einem Hund
spazieren gehen. Doch als sie uns sah, rannte sie los und der Köter mit ihr. Wie vom Teufel
gejagt. Mir fiel ein, dass ich in den letzten Wochen, hier am Stadtrand schon öfter ängstliche
Gesichter getroffen hatte, auch tagsüber. Die Einheimischen zuckten zusammen, wenn sie
meine unrasierte, südländisch-asiatische Visage sahen. Dann grüßten sie mich und erwarteten
mit einem nervösen Blick eine Antwort. Ein akzentfreies "Servus" oder "Grüß Gott" schien
sie zu beruhigen. Niemand wusste schließlich, wen genau Mutti ins Land gelassen hatte und
wofür. Niemand hatte einen blassen Schimmer, wer jetzt in den Alubaracken hier hauste, in
der Turnhalle am Autobahnzubringer und in der alten Chemiefabrik in Bahnhofsnähe. Es war
schon stockfinster und hier auf der Obstbaumwiese fand sich weit und breit keine Seele. Ich
musste daran denken, dass innerhalb der letzten Wochen vier meiner Bekannten das Land
verlassen hatten. Die zwei Freaks, von denen ich das LSD hatte, waren mit dem Wohnmobil
nach Südspanien abgehauen. Eine ehemalige Dozentin hatte auf Facebook gepostet, dass sie
ihre berufliche Zukunft lieber in Japan suchen werde. Ein entfernter Verwandter hatte sich
auf Bali abgesetzt. Konnte das Zufall sein? Die ganzen Gehirnamputierten von den Demos
waren ohnehin schon lange dabei, ihre kollektive Umsiedlung nach Südamerika zu planen.
Sie redeten ununterbrochen vom Dritten Weltkrieg und von einem Bürgerkrieg in
Deutschland, der durch Masseneinwanderung aus islamischen Ländern künstlich
herbeigeführt werden soll.
Tarzan meldete sich wieder zu Wort.
- Nachbar, du darfst nicht gegen das Zeug ankämpfen. Du musst es jetzt genießen. Schau dir
diesen Baum an. Die Äste, wie sie sich bewegen.
Ich blickte hinauf. Schwarze Linien schlängelten sich wie Krakenarme, mit dem wolkigen
dunklen Himmel im Hintergrund. Wieder hörte ich irgendwo eine dicke, fette Kröte quaken.
In mir kam das Bedürfnis auf, den Hügel hinaufzugehen, der an ein Keltengrab erinnerte und
von wo aus man die gesamte Umgebung sehen konnte.
Oben angekommen schauten wir in die Ferne. Sahen unsere Stadt, das Industriegebiet, den
endlosen Horizont und schließlich den Psychoknast auf dem Berg, direkt im Ortszentrum.
Eine geschlossene psychiatrische Anstalt war die Hauptattraktion hier. Was für eine
Symbolik. Mein künftiger Aufenthaltsort, mein neues zuhause. Vorausgesetzt natürlich, ich
würde bis dahin noch leben. Für einen Novemberabend war es recht warm und ich musste an
die Erderwärmung denken. Mit der Wärme wandern auch Südvölker in Richtung Norden, zu
uns, hierher.
- Meinst du wirklich? Fragte mein Nachbar plötzlich. Mir war gar nicht aufgefallen, das ich
diesen Gedanken ausgesprochen hatte.
Was wusste denn ich schon, was gerade um mich herum passierte. Vielleicht waren ja
inzwischen tatsächlich überall amerikanisch-islamistische Millizen, die Nazikommunisten
wie mich jagten. Warum sonst hatte man sie alle ins Land gelassen. Der arabische Frühling -
ein Exportschlager.
- Nachbar, Alter, was wenn ich nie wieder von dieser Scheiße runterkomme? fragte ich.- Ach was. Das wird schon wieder. Morgen scheint wie gewohnt die Sonne, Moruk. Du darfst
nur nicht dagegen ankämpfen. Entspann dich.
- Aber gibt es denn nicht ein Mittel dagegen? Fragte ich Tarzan schließlich.
Seine Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. Er hatte sich offensichtlich selbst schon
darauf vorbereitet.
- Benzos.
Ich starrte ihn ungläubig an.
- Was echt?
- Benzos, bringen dich auf jeden Fall runter. Er nickte selbstsicher und ich musste daran
denken, dass weder meine Mutter, noch meine Frau, noch Gott oder die Morgensonne,
genauer die Vorstellung alles dessen, vermocht hatten, mich zu beruhigen. Aber dieses
"Benzos" ließ meinen Horrortrip sofort einen Gang runterschalten. Gruselig war es zwar noch
immer, aber der Gedanke daran, dass es etwas gab, was diesem Spuk ein Ende bereiten
könnte, ließ mich aufatmen. Dass wir mitten in der Nacht auf einer Obstbaumwiese
herumhingen und Benzodiazepine nicht auf den Ästen wuchsen, spielte dabei die geringste
Rolle. Wenn nicht heute, dann morgen, aber ich würde wieder normal denken können, so wie
früher. Doch dafür gewann auf einmal der Verfolgungswahn an Fahrt. Versuch doch einmal,
auf drei Fetzen Acid reale Probleme von irrealen zu unterscheiden. Wo beginnen die einen
und wo enden die anderen? Was macht sie überhaupt real und was irreal? Surrearlismus pur.
Salvador Dalí und seine schmelzende Uhr lassen grüßen. Aber auch ohne das, war die
Situation nicht wirklich lustig. Wir befanden uns auf den Feldern, einem leeren Territorium,
mitten in der Nacht. Woher sollte ich wissen, dass alles wieder so werden würde wie früher.
Wer sagte mir überhaupt, dass nicht bereits ein Bürgerkrieg im Land ausgebrochen war und
dass radikale Islamisten im Auftrag der CIA und der Finanzeliten nicht bereits alles dafür
taten, Chaos in den Städten zu stiften. Die Amerikaner wussten alles über jeden. Was du
beruflich machst, deine Lieblingsfarbe, mit wem du ins Bett steigst und selbst das, was du
gestern gegessen hast. Sie konnten beliebig Oppositionelle ausfindig machen und sie mit
Hilfe bewaffneter Asylanten vernichten. Vielleicht waren sie ja schon jetzt hinter sämtlichen
Andersdenkenden her, ihrer jeweiligen Bedeutung entsprechend mehr oder weniger. Was für
ein erbärmlicher Gedanke, dass deine Überlebenschance einzig darin besteht, dass du ein
unbedeutender kleiner Wurm bist, der niemandem gefährlich werden kann. War ich das
denn? Machten meine Facebook-Bekanntschaften mit Dissidenten und meine Propaganda
mich zu einer Gefahr? Im nüchternem Zustand hatte ich nicht einen Gedanken daran
verloren. Doch von Nüchternheit war jetzt nicht einmal zu träumen. Meine Fresse war bei
Russia Today erschienen. Oft genug war ich auf Demos gewesen. War das alles Grund
genug? Hatte ich mir die Ehre verdient, als gefärlich zu gelten? Was sollte dann der Virus auf
meinem Laptop? Ja, Mann: Killerkommandos aus Asylanten - das war es. Der Yankee
lokalisiert Freigeister, der Islamist vernichtet sie. So sah der Teufelspakt aus. Daran konnte
kein Zweifel bestehen. Nur so und nicht anders. Warum dann hatten die Bullen überall die
Anweisung erhalten, Araber und Schwarze nicht anzurühren, egal wie sie sich benahmen.
Warum sonst vertuschten die Medien all jene Geschichten über Ausländerkriminalität, die
unter der Bevölkerung ihre Runde machten.
Kaum hatte ich diesen Gedanken verarbeitet, da sah ich aus der Ferne Fahrradlichter in meine
Richtung kommen. Genau auf uns zu. Vier Lampen in der Finsternis. Wer macht denn schon
eine Radtour kurz vor Mitternacht, kurz vor Wintereinbruch.Es ist soweit, dachte ich mir und tastete in meiner Jackentasche nach dem Klappmesser, das
ich natürlich wieder einmal zuhause vergessen hatte, während die Lichter immer näher
kammen und begannen, uns zu blenden. Was nun? Was tun? Wohin? Womit? Nichts als
Fragen im Angesicht der Gefahr. Als sie schon ganz nah waren, erkannte ich schwarze
Männer. Afrikaner, das konnte niemand anderer sein. Hoch gewachsen und mager, wie
gerade erst von den Schiffen heruntergestiegen. Verdammt nochmal. Weit und breit niemand
sonst. Im Vorbeifahren waren sie langsamer geworden, immer langsamer und langsamer. In
einem zögerlichen Tempo fuhren sie schließlich an uns vorbei und kamen einige Meter weiter
zum Stehen. Die Lichter gingen aus.
Das wars, dachte ich mir, während meine Augen krampfhaft nach herumliegenden
Gegenständen suchten. Stöcke, Steine, irgendwas. Es sah schlecht aus. Wenigsten ein
Feuerzeug hatte ich in der Hosentasche gefunden. Das würde meinen Schlag härter machen
und die Verletzungsgefahr an der Faust mindern. Nur, was sollte das bringen, gegen vier
Männer, die zudem mit Sicherheit fitter waren als ich und mein Spargeltarzan von Nachbar.
Wieviel Kilogramm brachte er überhaupt auf die Wage? Sechzig, fünfundsechzig? Mehr
nicht. Doch gerade hatte ich an ihn gedacht, da erklang sein lauter Schrei.
- Verpisst euch bloß hier, drecks Asylanten. Geht dahin, wo ihr hergekommen seid. Sick ter
lan.
Was war das denn. Warum sagte er das? Hatte er jetzt völlig den Verstand verloren? Ich war
irritiert.
- Wir dürfen keine Angst zeigen, flüsterte Tarzan mir überzeugt zu, als hätte er meine
Gedanken gelesen.
Ich machte mich auf das Schlimmste gefasst. Was würden wir jetzt verlieren? Die
Geldbeutel, ein Paar Zähne oder doch mehr als das? Was wusste ich denn jetzt schon.
- Zurück nach Afrika, Jumble Jumbel, setzte mein Nachbar noch einen drauf.
Wir waren ganz klar in der Unterzahl. Ich habe nie etwas von leeren Drohungen gehalten und
war mir absolut sicher, dass diese türkische Muckertaktik gleich nach hinten losgehen würde.
Im Gegenzug erklang irgendein Gemurmel, von dem ich jedoch kein einziges Wort
vernehmen konnte. Die Afrikaner tauschten Information untereinander aus. Irgendwelche
Laute erklangen, die offensichtlich an uns adressiert sein sollten. Ich konnte die Kerle sehen.
Zwar nur die Konturen, aber da waren sie, alle vier. Sie standen da, sie berieten sich, sie
fingen an sich zu bewegen, stiegen auf ihre Fahrräder, drehten diese um und fuhren
unerwartet weiter. Einfach so. Es war kaum zu fassen. Sie ließen uns einsam in der
Dunkelheit stehen. Völlig ohne action. Wir konnten aufatmen. Tarzan hatte recht gehabt.
Unglaublich. In dem Bewusstsein, dass die Gefahr noch nicht vorabei war, hielten wir aus
und blickten den Wegfahrenden hinterher, zu allem bereit. Davon überzeugt, dass sie das
Weite gesucht hatten, drehte ich mich schließlich um und wollte gerade weiterlaufen, als
urplötzlich ein weiteres Fahrrad aus der Dunkelheit direkt auf mich zukam, ganz ohne Licht,
kaum zu erkennen. Der Feldweg war an dieser Stelle von Hecken umgeben. Das Rad war uns
schon so Nahe, dass ich nicht einmal die Zeit hatte, mich zu erschrecken. Eine alte Frau saß
darauf, mit einer Kapuze, das ihr Gesicht verdeckte. Ich war wie angewurzelt stehen und wie
erstarrt mit meinem Blick an der Alten kleben geblieben, da ertönte wie ein Donnerschlag:
- Bismillahirahmenirahim.
Verdammt, was war das denn? Aus dem Rachen heraus ein gespenstisches:- Bismillahiramenirahim.
Ich drehte meinen Kopf um hundertachzig Grad um nachvollziehen zu können, woher dieser,
an einen Schlachtruf erinnernde Klang kam. Es war mein Nachbar. Er warf diese Worte der
Oma ins Gesicht, als würde er einen Hund anschreien. Sie zog an uns vorbei, doch
- Bismillahirahmenirahim.
Was sollte das? Wollte er etwa, dass die arme Alte mit einem Herzanfall umfällt. Jetzt, da
Gott weiß was im Land passiert, laufen zwei Idioten auf Acid durch die nächtliche
Landschaft und rufen zu armen deutschen Rentnerinnen "Bismillahirahmenirahim", "im
Namen Allahs, des Barmherzigen".
- Alter, was machst du? Hörte ich mich selbst rufen und schaute meinen Nachbarn an.
- Willst du sie umbringen, bljad'?
Doch Tarzans Gesicht, das sich noch immer in alle Richtungen verbog, war wie erfrohren. Er
sagte kein Wort und starrte nur in die Richtung, aus der die Großmutter gekommen war.
- Nachbar. Was geht? Fragte ich noch einmal hinterher.
- Mann, ich schwör, ich hab die für einen Dämon gehalten. Leck mich doch am Arsch, was
hat die mich erschreckt. Stotterte er schließlich vor sich her.
Ich war viel zu paranoid um mich über die Komik der Situation zu amüsieren. Die Oma ließ
mich wieder an Baba Wanga denken. Nichts wie weg hier. Zurück in die Zivilisation, scheiß
auf die Bullen. Weg von den Feldern und allen Wesen, die sich hier herumtrieben. Wir
marschierten wieder in Richtung unseres Hauses. Am Keltenhügel vorbeilaufend sah ich
darauf die Afrikaner mit ihren Rädern sitzen. Wie die Geier blickten sie auf uns herab und
schwiegen.
Sobald wir das Wohnviertel erreicht hatten, meinte mein Nachbar schließlich:
- Jetzt bist du wieder nüchtern.
Das war natürlich schwer übertrieben. Ich war nach wie vor drauf. Nur wusste ich nunmehr,
dass ich nicht durchdrehen würde. Wirtschaftliches Desaster, Massenauswanderung,
Bürgerkrieg, atomare Vernichtung - all das stand natürlich noch bevor. Auch hatte ich nicht
ausschließen können, einen gewaltigen Schaden von diesem Trip genommen zu haben. Doch
meine Gedanken wurden wieder rationaler, strukturierter, klarer und das gab mir allen Anlass,
zu hoffen.
Wir gingen die leere Straße entlang unter den Laternen. Weit und breit nichts und niemand.
Ich fühlte mich wie der einzige Überlebende nach einer nuklearen Katastrophe in einer
verlassenen Stadt, in einer verlassenen Welt. Was für ein erbärmliches Ding, diese Angst.
- Angst? Fragte mein Nachbar.- Hast du etwa Angst?
Ich nickte. Um mich herum war noch immer alles verschwommen, eine einzige Wellenflut, in
der ich zu ertrinken drohte. Wenn die Gefahr auch nicht allzu akut erschien. Unerklärliche
Kräfte flößten mir ununterbrochen Verfolgungswahn ein. Was gab es denn in diesem Zustandzu beschönigen. Verdammt, ja, ich hatte Angst. Vor mir stand mein Nachbar und kein
Mädchen, dessen Herz es zu erobern galt. Vor mir stand mein guter Freund, mein
Kampfgefährte, mein Bruder. Genauso ein Mutant wie ich, genauso ein Produkt gescheiterter
Integration, ein Konsument, der keiner sein will, auf der Suche nach Erleuchtung. Als ich
einmal einen Radfahrer mit dem Auto umgehauen hatte, belog er die Bullen ohne auch nur
mit der Wimper zu zucken. Welcher Einheimische würde so etwas für dich tun?!
- Angst, Alter. Ja, ich habe Angst.
Unerwartet schlug mir Tarzan auf die Schulter und ich schaute zu ihm. Er hatte einen
kämpferischen Blick.
- Du kannst keine Angst haben, Mann. Hörst du? Du kannst keine Angst haben. Du bist
Russe. Weißt du, was das heißt?
- Nein, Alter. Was denn? fragte ich.
Tarzan hob seine Hände in Brusthöhe und ballte die Fäuste zusammen.
- Terminator, Alter. Das heißt Terminator, Moruk. In seinen Augen leuchtete feste
Überzeugung. Was er da von sich gab, war sein purer Ernst.
Es war kaum zu fassen. Die Vorstellung davon, Terminator zu sein, erreichte mich mit der
Intensiät einer intravenösen Injektion. Ein heftiges Gemisch aus Galgenhumor mit einem,
wie aus dem Nichts gekommenen, unbegreiflichen Optimismus. Was für ein gewaltiger Kick.
Ein Lichtblick mitten in der Nacht, mitten im düstersten Horrorfilm. Ein kindlicher Glaube
an die eigenen Unverwundbarkeit tauchte auf und das ganz ohne Benzos. Ich spürte
Motivation und Killerinstinkt, fühlte mich wie vor einem Boxkampf. Kein Schritt zurück.
Gott ist mit den Standhaften. Sollen sich doch alle anderen nach Polen-Bagdad verpissen,
yob tvoju mat. Ich bleibe hier.
Tarzan hampelte währenddessen wie ein Affe vor mir rum und machte böse Mienen. Er
erzählte irgend etwas von Ghettos, Schlägereien und Ausländerehre. Über Grünbühl,
Sonnenberg, Plattenwald und Diezenhalde, über Ahmet, Sergei, Dschengis, Lirem, Viktor,
Mirsad, Igor und Aslan, Schlagstöcke, Messer, Untersuchungshaft und Rapvideos. Doch ich
konnte ihm beim besten Willen nicht zuhören. Seine enthusiastische Rede flog fast
vollständig an meiner Aufmerksamkeit vorbei. Wie von selbst bewegten sich meine Augen in
Richtung Himmel. Dieser war noch immer dunkelblau und bewölkt und die Wolken nahmen
die verschiedensten Formen an bis sie sich endlich zu einer erkennbaren Gestalt
zusammengezogen hatten. Ich sah vor mir das faltige Anlitz Baba Wangas, mit den
zugeklebten Augen und dem unruhigen Gesichtsausdruck.
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Sputnik, herzlich Willkommen in der Leselupe!

Schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Wir sind gespannt auf Deine weiteren Werke und freuen uns auf einen konstruktiven Austausch mit Dir.

Um Dir den Einstieg zu erleichtern, haben wir im 'Forum Lupanum' (unsere Plauderecke) einen Beitrag eingestellt, der sich in besonderem Maße an neue Mitglieder richtet. http://www.leselupe.de/lw/titel-Leitfaden-fuer-neue-Mitglieder-119339.htm

Ganz besonders wollen wir Dir auch die Seite mit den häufig gestellten Fragen ans Herz legen. http://www.leselupe.de/lw/service.php?action=faq

Eine düstere Geschichte, die den Leser nachdenklich zurücklässt ...




Viele Grüße von DocSchneider

Redakteur in diesem Forum
 



 
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