Das Faultier

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claudianne

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Das Faultier hängt an einem Ast und schläft. Und wenn es einmal wach ist, dann ruht es sich aus. Gemächlich schaukelt es am Baum. Hin und her und hin und her, bis ihm die Augen zufallen. Tapp, tapp, tapp, da läuft schon wieder jemand vorbei. Das Faultier blinzelt. Warum bleibt niemand stehen? Alle Besucher des Zoos, groß wie klein, gehen einfach weiter.

„Laaangweilig!“, ruft ein kleiner Junge, als er das Faultier im Baum entdeckt, „Ich will lieber einen Löwen sehen. Der kann laut Brüllen WUAHH und hat eine lange Mähne.“

„Laaangweilig!“, ein Mädchen zieht seine Mutter weiter, „Ich will die Giraffe besuchen. Die hat einen langen Hals und ist riesengroß!“

„Laaangweilig!“, ein Bub fährt mit seinem Dreirad vorbei, „Ich möchte zu den Elefanten. Die haben einen langen Rüssel und sooo große Ohren.“

Das Faultier seufzt und krallt sich noch fester in seinen Ast. Es ist traurig.
„Warum bleibt niemand bei mir stehen? Ich bin doch gar nicht langweilig.“
Aber Brüllen kann das Faultier nicht, es hat auch keine Mähne. Und sosehr es sich bemüht, sein Hals wird nicht länger. Auch ein Rüssel will ihm nicht wachsen, obwohl es ganz fest an seiner Nase zieht. Und seine Ohren sind und bleiben klein.
„Da kann man wohl nichts machen“, das Faultier gähnt, und klettert zurück auf seinen Baum. Jetzt muss es sich erst einmal ausruhen.

Das Faultier schläft ein. Im Traum wachsen ihm Federn. Lange und kurze, bunt und schillernd wie ein Regenbogen. Seine Ohren sind groß wie der Mond und es hat nicht nur einen Rüssel, sondern zwei. Die Besucher stehen Schlange vor seinem Baum und die Tiere im Zoo machen das Faultier zu ihrem König. Spatzen zwitschern ein Konzert und die Hyänen zünden ein Freudenfeuerwerk.
„Seht euch nur das Faultier an“, ruft ein Mann, „heute ist es besonders prächtig!“

Der ganze Trubel und der Krach wecken das Faultier auf. Es blinzelt, macht erst das eine Auge auf und dann das andere.
Herrlich diese Stille, nur ein roter Luftballon hängt an einem Ast und schaukelt langsam im Wind.

Unten steht ein kleiner Junge und sieht durch seine große Brille herauf: „Mama, Mama, jetzt wacht es doch auf!“
„Leise Linus, erschrick es nicht.“
„Schau nur, wie es am Ast baumelt! Es schläft sogar im Hängen, das würde ich auch gerne können! Meinst du, es freut sich über den Luftballon?“
„Ganz bestimmt“, Mama streichelt Linus über den Kopf und zieht ihn langsam weiter.
„Können wir bald wiederkommen?“, fragt Linus.
Mama nickt.
Das Faultier lächelt, grunzt zufrieden und macht die Augen wieder zu.
 

claudianne

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Das Faultier hängt an einem Ast und schläft. Und wenn es einmal wach ist, dann ruht es sich aus. Gemächlich schaukelt es am Baum. Hin und her und her und hin, bis ihm die Augen zufallen. Tapp, tapp, tapp, da läuft schon wieder jemand vorbei. Das Faultier blinzelt. Warum bleibt niemand stehen? Alle Besucher des Zoos, groß wie klein, gehen einfach weiter.

„Laaangweilig!“, ruft ein kleiner Junge, als er das Faultier im Baum entdeckt, „ich will lieber einen Löwen sehen. Der kann laut brüllen WUAHH und hat eine lange Mähne.“

„Laaangweilig!“, ein Mädchen zieht seine Mutter weiter, „ich will die Giraffe besuchen. Die hat einen langen Hals und ist riesengroß!“

„Laaangweilig!“, ein Bub fährt mit seinem Dreirad vorbei, „ich möchte zu den Elefanten. Die haben einen langen Rüssel und sooo große Ohren.“

Das Faultier seufzt und krallt sich noch fester in seinen Ast. Es ist traurig.
„Warum bleibt niemand bei mir stehen? Ich bin doch gar nicht langweilig.“
Aber Brüllen kann das Faultier nicht, es hat auch keine Mähne. Und so sehr es sich bemüht, sein Hals wird nicht länger. Auch ein Rüssel will ihm nicht wachsen, obwohl es ganz fest an seiner Nase zieht. Und seine Ohren sind und bleiben klein.
„Da kann man wohl nichts machen“, das Faultier gähnt, und klettert zurück auf seinen Baum. Jetzt muss es sich erst einmal ausruhen.

Das Faultier schläft ein. Im Traum wachsen ihm Federn. Lange und kurze, bunt und schillernd wie ein Regenbogen. Seine Ohren sind groß wie der Mond und es hat nicht nur einen Rüssel, sondern zwei. Die Besucher stehen Schlange vor seinem Baum und die Tiere im Zoo machen das Faultier zu ihrem König. Spatzen zwitschern ein Konzert und die Hyänen zünden ein Freudenfeuerwerk.
„Seht euch nur das Faultier an“, ruft ein Mann, „heute ist es besonders prächtig!“

Der ganze Trubel und der Krach wecken das Faultier auf. Es blinzelt, macht erst das eine Auge auf und dann das andere.
Herrlich diese Stille, nur ein roter Luftballon hängt an einem Ast und schaukelt langsam im Wind.

Unten steht ein kleiner Junge und sieht durch seine große Brille herauf: „Mama, Mama, jetzt wacht es doch auf!“
„Leise, Linus, erschrick es nicht.“
„Schau nur, wie es am Ast baumelt! Es schläft sogar im Hängen, das würde ich auch gerne können! Meinst du, es freut sich über den Luftballon?“
„Ganz bestimmt“, Mama streichelt Linus über den Kopf und zieht ihn langsam weiter.
„Können wir bald wiederkommen?“, fragt Linus.
Mama nickt.
Das Faultier lächelt, grunzt zufrieden und macht die Augen wieder zu.
 

claudianne

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Das Faultier hängt an einem Ast und schläft. Und wenn es einmal wach ist, dann ruht es sich aus. Gemächlich schaukelt es am Baum. Hin und her und her und hin, bis ihm die Augen zufallen. Tapp, tapp, tapp, da läuft schon wieder jemand vorbei. Das Faultier blinzelt. Warum bleibt niemand stehen? Alle Besucher des Zoos, groß wie klein, gehen einfach weiter.

„Laaangweilig!“, ruft ein kleiner Junge, als er das Faultier im Baum entdeckt, „ich will lieber einen Löwen sehen. Der kann laut brüllen WUAHH und hat eine lange Mähne.“

„Laaangweilig!“, ein Mädchen zieht seine Mutter weiter, „ich will die Giraffe besuchen. Die hat einen langen Hals und ist riesengroß!“

„Laaangweilig!“, ein Bub fährt mit seinem Dreirad vorbei, „ich möchte zu den Elefanten. Die haben einen langen Rüssel und sooo große Ohren.“

Das Faultier seufzt und krallt sich noch fester in seinen Ast. Es ist traurig.
„Warum bleibt niemand bei mir stehen? Ich bin doch gar nicht langweilig.“
Aber Brüllen kann das Faultier nicht, es hat auch keine Mähne. Und so sehr es sich bemüht, sein Hals wird nicht länger. Auch ein Rüssel will ihm nicht wachsen, obwohl es ganz fest an seiner Nase zieht. Und seine Ohren sind und bleiben klein.
„Da kann man wohl nichts machen“, das Faultier gähnt, und klettert zurück auf seinen Baum. Jetzt muss es sich erst einmal ausruhen.

Das Faultier schläft ein. Im Traum wachsen ihm Federn. Lange und kurze, bunt und schillernd wie ein Regenbogen. Seine Ohren sind groß wie der Mond und es hat nicht nur einen Rüssel, sondern zwei. Die Besucher stehen Schlange vor seinem Baum und die Tiere im Zoo machen das Faultier zu ihrem König. Spatzen zwitschern ein Konzert und die Hyänen zünden ein Freudenfeuerwerk.
„Seht euch nur das Faultier an“, ruft ein Mann, „heute ist es besonders prächtig!“

Der ganze Trubel und der Krach wecken das Faultier auf. Es blinzelt, macht erst das eine Auge auf und dann das andere.
Herrlich diese Stille, nur ein roter Luftballon hängt an einem Ast und schaukelt langsam im Wind.

Unten steht ein kleiner Junge und sieht durch seine große Brille herauf: „Mama, Mama, jetzt wacht es doch auf!“
„Leise, Linus, erschreck es nicht.“
„Schau nur, wie es am Ast baumelt! Es schläft sogar im Hängen, das würde ich auch gerne können! Meinst du, es freut sich über den Luftballon?“
„Ganz bestimmt“, Mama streichelt Linus über den Kopf und zieht ihn langsam weiter.
„Können wir bald wiederkommen?“, fragt Linus.
Mama nickt.
Das Faultier lächelt, grunzt zufrieden und macht die Augen wieder zu.
 
hey claudianne!

eine sehr hübsche geschichte!

ein kleiner logikfehler nur:
Das Faultier seufzt und [blue]krallt sich noch fester in seinen Ast[/blue]. Es ist traurig.
...
„Da kann man wohl nichts machen“, das Faultier gähnt, [blue]und klettert zurück auf seinen Baum[/blue]. Jetzt muss es sich erst einmal ausruhen.
es hat den baum ja zwischendurch nicht verlassen, oder?

lg
 

claudianne

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Das Faultier hängt an einem Ast und schläft. Und wenn es einmal wach ist, dann ruht es sich aus. Gemächlich schaukelt es am Baum. Hin und her und her und hin, bis ihm die Augen zufallen. Tapp, tapp, tapp, da läuft schon wieder jemand vorbei. Das Faultier blinzelt. Warum bleibt niemand stehen? Alle Besucher des Zoos, groß wie klein, gehen einfach weiter.

„Laaangweilig!“, ruft ein kleiner Junge, als er das Faultier im Baum entdeckt, „ich will lieber einen Löwen sehen. Der kann laut brüllen WUAHH und hat eine lange Mähne.“

„Laaangweilig!“, ein Mädchen zieht seine Mutter weiter, „ich will die Giraffe besuchen. Die hat einen langen Hals und ist riesengroß!“

„Laaangweilig!“, ein Bub fährt mit seinem Dreirad vorbei, „ich möchte zu den Elefanten. Die haben einen langen Rüssel und sooo große Ohren.“

Das Faultier seufzt und krallt sich noch fester in seinen Ast. Es ist traurig.
„Warum bleibt niemand bei mir stehen? Ich bin doch gar nicht langweilig.“
Aber Brüllen kann das Faultier nicht, es hat auch keine Mähne. Und so sehr es sich bemüht, sein Hals wird nicht länger. Auch ein Rüssel will ihm nicht wachsen, obwohl es ganz fest an seiner Nase zieht. Und seine Ohren sind und bleiben klein.
„Da kann man wohl nichts machen“, das Faultier gähnt, jetzt muss es sich erst einmal ausruhen.

Das Faultier schläft ein. Im Traum wachsen ihm Federn. Lange und kurze, bunt und schillernd wie ein Regenbogen. Seine Ohren sind groß wie der Mond und es hat nicht nur einen Rüssel, sondern zwei. Die Besucher stehen Schlange vor seinem Baum und die Tiere im Zoo machen das Faultier zu ihrem König. Spatzen zwitschern ein Konzert und die Hyänen zünden ein Freudenfeuerwerk.
„Seht euch nur das Faultier an“, ruft ein Mann, „heute ist es besonders prächtig!“

Der ganze Trubel und der Krach wecken das Faultier auf. Es blinzelt, macht erst das eine Auge auf und dann das andere.
Herrlich diese Stille, nur ein roter Luftballon hängt an einem Ast und schaukelt langsam im Wind.

Unten steht ein kleiner Junge und sieht durch seine große Brille herauf: „Mama, Mama, jetzt wacht es doch auf!“
„Leise, Linus, erschreck es nicht.“
„Schau nur, wie es am Ast baumelt! Es schläft sogar im Hängen, das würde ich auch gerne können! Meinst du, es freut sich über den Luftballon?“
„Ganz bestimmt“, Mama streichelt Linus über den Kopf und zieht ihn langsam weiter.
„Können wir bald wiederkommen?“, fragt Linus.
Mama nickt.
Das Faultier lächelt, grunzt zufrieden und macht die Augen wieder zu.
 

claudianne

Mitglied
Hallo eenemenetekel,

du hast natürlich Recht! In einer früheren Version hat das Faultier seinen Baum verlassen. Das habe ich nicht reichtig korrigiert gehabt. Danke, wäre mir selbst nicht aufgefallen!

Gruß,
Claudia
 

Ironbiber

Foren-Redakteur
Einfach süß ...

... und kinderfreundlich geschrieben.

Was kann man daraus lernen? Das Faultier macht sich nicht mal Arbeit mit der Begründung seines Nichtstuns. Nur wir Menschen müssen uns schon rechtfertigen, wenn wir mal fünf Minuten "Nur so dasitzen".

Gern gelesen, mit Gruß ... Ironbiber
 

sonah

Mitglied
Hallo Claudianne,

die Geschichte ist sehr rührend und herzerwärmend (ich hoffe, ich darf das so sagen, obwohl es leicht kitschig klingt).

Gut gefallen hat mir, dass die Szenenwechsel (Erleben, Traum, Erleben) gut ineinander übergehen.

Was mir außerdem gefällt: Du nimmst den Leser mit, in die Gefühlswelt des Faultiers, in seinen Traum und seine Zufriedenheit, als der Junge kommt.

Sehr schön finde ich auch die Botschaft, die in der Geschichte aus meiner Sicht transportiert wird: Einmal genauer hinzuschauen, auch auf die Kleinigkeiten. Dass nicht nur das Laute, Pompöse, Außergewöhnliche interessant sein muss, sondern, dass es auch ein roter Luftballon sein kann und ein Faultier, welches am Baum hängt. Und dass so bejubelt werden vielleicht auch nicht so toll ist, dass es schön sein kann in der Stille am Baum zu hängen und nur einen einzigen Besucher zu haben, der sich interessiert und gleich weitergezerrt wird.

Eine kleine "Meckerei": Es beginnen gleich drei Absätze mit "Das Faultier", das ließe sich vielleicht noch etwas glatter machen.

LG

Sybille
 



 
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