Mößner Bernhard
Mitglied
Das Forsthaus liegt in tiefster Stille
und rings umher nichts als Idylle,
Herbstnebel lassen Schleier wallen
und Blätter von den Bäumen fallen.
Von fernher hört man ab und zu
den Käuzchenruf: "Huhu, huhu."
Im Forsthausgarten, auf dem Rasen,
da sieht man Hirsch und Rehe grasen.
Sybill', des Försters junge Frau,
schaut Fernseh'n: Forsthaus Falkenau",
der Fernsehförster ist noch rüstig,
in mancher Hinsicht auch gelüstig;
welch Gegensatz zu ihrem matten
im Dienst ergrauten Ehegatten!
Der hat's als echter Förster schwer:
Sein Weib ist halb so alt wie er.
Der Förster kam vor einer Stunde
zurück von seiner Abendrunde
aus dem Revier im Walde und
versorgt die Flinte und den Hund.
"Der Wildschütz", murmelt er verdrossen,
"hat wieder einen Bock geschossen",
um darauf trotzig zu verkünden,
er werde den Halunken finden!
Der Gattin Augen werden groß:
So? fragt sie und schaut ahnungslos.
Jetzt sitzt er auf der Ofenbank
und fühlt sich alt und matt und krank,
jedoch verabscheut er von Herzen
selbst bei den ärgsten Leibesschmerzen,
die weißen Medizinerkittel:
er schwört nur auf Naturheilmittel!
Zum Beispiel, vor dem Schlafengehen,
kaut er gehackte Knoblauchzehen,
was seine Gattin manchmal stört,
weil sie die Folgen riecht und hört.
Heut mischt Sybille ihrem Mann,
der klagt, dass er nie schlafen kann,
einen besonders starken Sud
aus Finger- und aus Eisenhut,
den bringt sie ihrem Förster und -
den Rest davon bekommt der Hund.
Der Förster, der ihr blind vertraut,
trinkt das Gebräu, das sie ihm braut,
fast sofort wirkt der Wundertrank.
Froh sagt die Gattin: "Gott sei Dank,
die werden bis zum Morgen ruh'n."
Doch Gott hat nichts damit zu tun!
Bald herrscht im Hause große Stille,
der Mond bewundert die Idylle.
Sybille steht allein im Garten,
sie scheint auf irgend was zu warten:
Das Käuzchen schaut von oben zu
und sagt von Zeit zu Zeit: "na nu!"
Nun löst sich aus dem dunklen Wald
eine noch dunklere Gestalt.
Still hört man's rufen: "Ich bin hier",
dann knarrt ganz leis die Gartentür,
schon geht die Haustür auf und zu.
Das Käuzchen sagt emport: "Hu hu,
der sah doch wie der Wildschütz aus",
danach verlöscht das Licht im Haus.
Der Leser möge mir verzeih'n:
ich lass das Pärchen jetzt allein.
Den beiden, was auch je geschieht,
ist's lieber, wenn es keiner sieht!
Nur eine Anmerkung zum Schluss,
weil das einmal gesagt sein muss:
Bei manchem hilft, dass er gesunde,
ein Weib mit etwas Kräuterkunde!
und rings umher nichts als Idylle,
Herbstnebel lassen Schleier wallen
und Blätter von den Bäumen fallen.
Von fernher hört man ab und zu
den Käuzchenruf: "Huhu, huhu."
Im Forsthausgarten, auf dem Rasen,
da sieht man Hirsch und Rehe grasen.
Sybill', des Försters junge Frau,
schaut Fernseh'n: Forsthaus Falkenau",
der Fernsehförster ist noch rüstig,
in mancher Hinsicht auch gelüstig;
welch Gegensatz zu ihrem matten
im Dienst ergrauten Ehegatten!
Der hat's als echter Förster schwer:
Sein Weib ist halb so alt wie er.
Der Förster kam vor einer Stunde
zurück von seiner Abendrunde
aus dem Revier im Walde und
versorgt die Flinte und den Hund.
"Der Wildschütz", murmelt er verdrossen,
"hat wieder einen Bock geschossen",
um darauf trotzig zu verkünden,
er werde den Halunken finden!
Der Gattin Augen werden groß:
So? fragt sie und schaut ahnungslos.
Jetzt sitzt er auf der Ofenbank
und fühlt sich alt und matt und krank,
jedoch verabscheut er von Herzen
selbst bei den ärgsten Leibesschmerzen,
die weißen Medizinerkittel:
er schwört nur auf Naturheilmittel!
Zum Beispiel, vor dem Schlafengehen,
kaut er gehackte Knoblauchzehen,
was seine Gattin manchmal stört,
weil sie die Folgen riecht und hört.
Heut mischt Sybille ihrem Mann,
der klagt, dass er nie schlafen kann,
einen besonders starken Sud
aus Finger- und aus Eisenhut,
den bringt sie ihrem Förster und -
den Rest davon bekommt der Hund.
Der Förster, der ihr blind vertraut,
trinkt das Gebräu, das sie ihm braut,
fast sofort wirkt der Wundertrank.
Froh sagt die Gattin: "Gott sei Dank,
die werden bis zum Morgen ruh'n."
Doch Gott hat nichts damit zu tun!
Bald herrscht im Hause große Stille,
der Mond bewundert die Idylle.
Sybille steht allein im Garten,
sie scheint auf irgend was zu warten:
Das Käuzchen schaut von oben zu
und sagt von Zeit zu Zeit: "na nu!"
Nun löst sich aus dem dunklen Wald
eine noch dunklere Gestalt.
Still hört man's rufen: "Ich bin hier",
dann knarrt ganz leis die Gartentür,
schon geht die Haustür auf und zu.
Das Käuzchen sagt emport: "Hu hu,
der sah doch wie der Wildschütz aus",
danach verlöscht das Licht im Haus.
Der Leser möge mir verzeih'n:
ich lass das Pärchen jetzt allein.
Den beiden, was auch je geschieht,
ist's lieber, wenn es keiner sieht!
Nur eine Anmerkung zum Schluss,
weil das einmal gesagt sein muss:
Bei manchem hilft, dass er gesunde,
ein Weib mit etwas Kräuterkunde!