Das Gedicht

Feder

Mitglied
Es ist schon spät - ich sitze hier
vor einem leeren Blatt Papier
und hör in mich hinein.
Was leise durcheinanderspricht
fließt in die Tinte ein.

Es gibt so viel, das hier nicht steht.
Den Kopf blockiert, das Herz bewegt.
Dies birgt die Konsequenz:
Was hier mit sich Zwiesprache führt,
ist wahre Existenz.

Beschreiben kann so manches Wort
Situationen, Zeit und Ort -
den Spiegel der Gedanken,
die sich im Stillen zanken.

Doch wenn man immer überhört,
was leise spricht, nur weil es stört,
schließt man sich selbst aus.
Und langsam wird man seelenlos;
zum Gast im eig'nen Haus.

Lyrik ist stets - für den, der schreibt,
wie Seelenwäsche, denn was bleibt,
zeigt pures, reines Ich.

Antworten auf alle Fragen,
Verse, die zum Ursprung tragen,
zeigen schwarz auf weiss:
dieses hier wird ausgelebt
und jenes ist der Preis.

Briefpapier wird Richtertisch
und der Schreiber kämpft mit sich.
Die Antwort auf sein Leben
wird durch ihn selbst gegeben.

Dichterkunst wird zum Ventil.
Man sieht sich selbst und sein Profil.
Im Gleichzug wird entdeckt:
Was froh macht, was erschreckt.

Ab hier nun lade ich dich ein
ein Zeuge meiner Welt zu sein;
liest du und es gefällt dir nicht,
dann sage dir: DU bist es nicht!

Als Leser bleibst du Anderer,
Begleiter oder Wanderer.
 

pilgrim969

Mitglied
Auch wenn's nicht unter Sonstiges war, ich hab's trotzdem gefunden.

Du hast recht mit vielem was du schreibst, uind vieles davon trifft auf mich auch zu.
Ich habe einmal herbe Kritik einstecken müssen über einige meiner Gedichte,
ausgesprochen von einer Germanistin.
Aber sie hat diese eben sehr sachlich betrachtet,
und das was man in Gedichten beschreibt sind Gefühle.
Die ein anderer auch nicht immer nachvollziehen können wird.
Meine Antwort war, dass ich in erster Linie für mich schreibe,
und meine Gedichte nicht unbedingt andere beeindrucken sollen.
Sie sind für mich vielmehr das, was für andere z.B. ein Tagebuch ist.
Sie sind für mich, und das was andere daran nicht verstehen können,
dass sollen sie vielleicht auch gar nicht verstehen.
 

Feder

Mitglied
ganz meine Meinung :)).
Ich wollte sagen, wem es gefällt, bleibt Begleiter. Wem nicht, der findet jemand, den er besser versteht und wo dann auch die Gedichte besser gefallen.
 

Feder

Mitglied
Liebe Brigitte,
danke. Es drückt aus, was ich empfinde, wenn ich schreibe. Die besten Dinge entstehen wohl immer unter Einsatz von Herzblut :).

Lb. Gruß,
Feder
 



 
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