Das Gift des Lebens
Dieser Auftrag war der letzte, danach kann mich niemand mehr erpressen, dachte sie. Ihr Vater, ein anerkannter Biochemiker, lag im Sterben. Vor einem Jahr war das
Syndikat an sie herangetreten. Man hatte ihr keine Wahl gelassen, entweder würde ihr Vater umgebracht oder sie führte ab sofort Mord per Auftrag aus. Jetzt hatte sie alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ihrem Vater in seiner letzten Stunde beizustehen. Es war abzusehen, wann es soweit sein würde. Mit einer Hand streichelte sie seinen Arm, der Muskeltonus wurde merkbar schlaffer. Gut so, dachte sie, er wird keine Schmerzen haben. In der anderen Hand hielt sie sein Lieblingsbuch und las daraus vor, das war sein letzter Wunsch gewesen. Sie versuchte sich zu konzentrieren, ihre Stimme bebte leicht, ihre Angst drohte Überhand zu nehmen.
Der ganze Raum war erfüllt von frischem Lavendel, überall hatte sie kleine Vasen mit seinen Lieblingsblumen aufgestellt. Wenn es passierte, durfte sie keine Zeit verlieren, ihr Plan war bis ins kleinste Detail durch dacht. Ihr Vater atmete ruhig. „Bitte lies weiter“, sagte er schwach.
Sie war auf einmal verstummt, ihre Gedanken hatten sie fortgetragen, weit weg zu den endlosen hügelig angelegten Lavendelfeldern der Provence. Wie oft waren sie dort stundenlang spazieren gegangen, keine dieser zarten Blumen mit dem betörenden Duft wollten sie zertreten oder gar abbrechen. Bald würde ihr das Liebste genommen und doch ihr gleichzeitig die Freiheit gegeben. Der Arzt müßte jeden Augenblick kommen, er war eingeweiht. Auf ihn konnten sie sich verlassen. Sie beugte sich zu ihrem Vater hinunter und küßte ihn.
Das Gift hatte gewirkt. Nun hieß es handeln. In dreißig Stunden würde sie ihn aus seinem Koma zurückholen.
Dieser Auftrag war der letzte, danach kann mich niemand mehr erpressen, dachte sie. Ihr Vater, ein anerkannter Biochemiker, lag im Sterben. Vor einem Jahr war das
Syndikat an sie herangetreten. Man hatte ihr keine Wahl gelassen, entweder würde ihr Vater umgebracht oder sie führte ab sofort Mord per Auftrag aus. Jetzt hatte sie alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ihrem Vater in seiner letzten Stunde beizustehen. Es war abzusehen, wann es soweit sein würde. Mit einer Hand streichelte sie seinen Arm, der Muskeltonus wurde merkbar schlaffer. Gut so, dachte sie, er wird keine Schmerzen haben. In der anderen Hand hielt sie sein Lieblingsbuch und las daraus vor, das war sein letzter Wunsch gewesen. Sie versuchte sich zu konzentrieren, ihre Stimme bebte leicht, ihre Angst drohte Überhand zu nehmen.
Der ganze Raum war erfüllt von frischem Lavendel, überall hatte sie kleine Vasen mit seinen Lieblingsblumen aufgestellt. Wenn es passierte, durfte sie keine Zeit verlieren, ihr Plan war bis ins kleinste Detail durch dacht. Ihr Vater atmete ruhig. „Bitte lies weiter“, sagte er schwach.
Sie war auf einmal verstummt, ihre Gedanken hatten sie fortgetragen, weit weg zu den endlosen hügelig angelegten Lavendelfeldern der Provence. Wie oft waren sie dort stundenlang spazieren gegangen, keine dieser zarten Blumen mit dem betörenden Duft wollten sie zertreten oder gar abbrechen. Bald würde ihr das Liebste genommen und doch ihr gleichzeitig die Freiheit gegeben. Der Arzt müßte jeden Augenblick kommen, er war eingeweiht. Auf ihn konnten sie sich verlassen. Sie beugte sich zu ihrem Vater hinunter und küßte ihn.
Das Gift hatte gewirkt. Nun hieß es handeln. In dreißig Stunden würde sie ihn aus seinem Koma zurückholen.