Das Grauen des grau in grau

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Perry

Mitglied
Hallo Sirprise,
gefällt mir, dieses Stimmungsgemälde in "Betongrau."
Detailliert betrachtet fallen die vielen Wortwiederholungen (Himmel, Beton. Tag/täglich, Winter und Grau) auf. Auch der scheinbare Widerspruch: Winterersatz (kein Winter) und Winterende lässt die Gehirnzellen grübeln.
LG
Manfred
 

Eve

Mitglied
Hallo sirprise,

mich lässt dein Text etwas fragend zurück. Strophe eins und zwei beschreiben meiner Meinung nach dasselbe, nur in Worten etwas umgestellt, einzig der "Wettkampf" kommt hinzu. Was steht da im Wettkampf? Wenn alles nur grau ist, der Himmel eine einzige Decke, wo ist dann der Gegenspieler?

Soll in der dritten Strophe die Veränderung aufgezeigt werden? Dass der Himmel auf einmal von Lichtstrahlen perforiert wird, ganz leicht an einigen Stellen aufreißt und die Sonne darüber das Winterende (der ja nach vorigen Strophen gar nicht stattfindet) ankündigt?

Ist mir zuviel freie Interpretation nötig, um dem Fluss hinter deinen Zeilen zu folgen ... ich brauche da doch etwas mehr Zusammenhang oder stimmige Bilder, die ineinander übergehen, überleiten - dann könnte die momentane Grau-Stimmung dort draußen gut rüberkommen :)

Viele Grüße,
Eve
 

sirprise

Mitglied
@ Perry,

danke für’s Lesen und für die Auseinandersetzung mit dem Text. Nachdenklichen machen sollte er schon ein wenig. ;)

@ Eve

ich denke das sich durch die Wortwiederholungen/umstellungen in den ersten beiden Strophen (Himmelsbeton ... Betonhimmel) das einheitlich vorherrschende Grau deutlich machen. Ebenso sollte sich der Winterersatz durch das nahtlose Übergehen des grauen Himmels in den ebenso grauen Beton daraus ergeben.
Und dieses Grauerleben wird fortgesetzt: Tag für Tag...täglich halt.
Lichtstralhgeteilt werden diese beiden grauen Schichten (Beton-Himmel) getrennt. Das Winter-Grau (siehe auch erste Strophe) endet also direkt an dieser Stelle und lässt den Betrachter klar werden, dass dennoch andere Farben möglich wären/sind als nur winterliche-grau-in-grau-einheitsfarben.

Ähnlich, wie manche Tage am Meer, wo der Horizont unsichtbar mit der Meeresoberfläche quasi verschmilzt, und keine sichtbare Trennung vom Einen zum Anderen vorgenommen werden kann.
Bis dann halt dort hinten, direkt am Rand (welcher Rand .. ?!!), ganz weit draussen, die Sonne aufgeht und somit beide Elemente eindutig voneinander trennt.

Meines Erachtens zu viel Erklärung für einen kurzen Text. Sicherlich. Freie interpretation tut also not, und der Leser wird also aufgefordert, sich mit dem Gelesenen zu befassen.
Andereseits stecke ich natürlich auch in diesem Text drinnen. ;)

Liebe Grüße

S.

ps.
Ich habe mit Hilfe von Zeder, der sich arg dieses Textes, bzw. der ersten Version, angenommen hat, noch eine dritte, noch mehr gestraffte Version erarbeitet, die mir aber nicht sehr gefällt. Sie ist meines Erachtens zu sehr verdichtet, dennoch werde ich sie hier noch kurz wiedergeben.

himmelsbeton
als täglicher winterersatz

betonhimmel
im wettkampfgrau

lichtstrahlgeteiltes
wintergrau-ende
 

Eve

Mitglied
Ups, die Version der totalen Reduktion erreicht mich auch nicht. Das ist ja nur noch eine Aneinanderreihung von Satzbruchstücken.

Klar, wenn dein Herz an den Formulierungen des Textes hängt, ist es schwer, sich da "reinreden" zu lassen. Mir ist es doch etwas zu angerissen und zu offen ;-) macht ja aber nix ...

Viele Grüße,
Eve
 



 
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