Das Handy

rabi

Mitglied
Das Handy

Ich - Kaufhaus – Toilette - Kabine zwei
Samstag Nachmittag um halb drei

Nebenan klingelt’s. Ihr ahnt es wohl schon:
Man hat nirgends mehr Ruh vorm Mobiltelefon
Und so wird dann auch ganz auf die Schnelle
Aus nem stillen Örtchen eine Telefonzelle

Dann eine Stimme „Hallo – Ja, ich bin’s. Wer ist dort?“
Und dann musste er erst mal beschreiben den Ort,
Wo auch er sich wähnte mit der Welt ganz allein
Glaubte, fünf Minuten ungestört mal zu sein.

Linke Hand fest am Ohr und die rechte am Po
Sagt er: „Ich bin grad bei Karstadt und sitz auf’m Klo“
Noch denk ich :“Tut er’s oder lässt er’s wohl bleiben,
Den Fortgang des Stuhlgangs auch noch zu beschreiben?“

Doch dann stutz ich „Wieso Karstadt? – Mein Gott, ist der doof,
Dies hier ist der Lokus der Gal’ria Kaufhof“
Für’s Gespräch war’s nicht wichtig, doch auch nicht die Chose
Mit der heruntergelassenen Hose.

Ich mein’, der Gesprächspartner muss doch nicht wissen,
Dass er nun grade gestört hat beim Pissen.
Doch warum fühlt man sich immer verpflichtet,
Dass man als erstes den Standort berichtet ???
 

Elli K.

Mitglied
Tja, Rabi, gute Frage! Ist wirklich eine Unsitte mit dem ewig-und-überall-erreichbar-sein!
Habe da auch schon so einiges "mitgehört".... "ja, ich steh gerade in der Umkleidekabine bei Peek & Cloppenburg" Wen, bitteschön, interessiert das??

Schön geschrieben!

Liebe Grüße,
Elli
 

eira

Mitglied
Sehr treffend, gut geschrieben! Hat mir Spaß gemacht, Dein Gedicht.
Vielen Dank auch für Deinen Beitrag zu "Arbeitslos".
Jetzt werd ich mal noch ein wenig schauen, was Du sonst noch geschrieben hast.

Herzlichst Eira
 



 
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