Das Haus der Schwestern

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agilo

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Das Nachmittagslicht fiel in schmalen Streifen durch die Ritzen der mit Brettern vernagelten Fenster auf die ehemals weißen, nun durch das Alter und den Staub der Jahrzehnte graugelb verfärbten Leintücher, welche die Möbel bedeckten.
Feine Staubkörner durchtanzten die Lichtstrahlen, reflektierten das Sonnenlicht in einem silbernen Schimmer.
Lisa stand in dem alten Wohnzimmer, beobachtete jenes merkwürdige Ballett des Schmutzes im Schein der Sonne. Gleichzeitig drang dieser typische muffige Geruch in ihre Nase, jenes besondere Aroma, das nur an Orten wie diesem zu finden war, Orten, die einstmals von Menschen geschaffen und belebt wurden und nun lange von ihnen verlassen waren. Es war ein Geruch, der nirgends in der Natur zu finden war, sondern nur in alten Kellern oder Dachböden, in aufgegebenen Fabriken und Werkstätten oder in Häusern wie diesem hier. Lisa überkam die merkwürdige Vorstellung, dass dieser eigenartige Geruch der Duft der Sehnsucht nach menschlichem Leben war, eine Art Pheromon der Einsamkeit, das diese alten Gemäuer von sich gaben.
Sie lachte kurz auf.
„So ein Blödsinn“, sagte sie leise zu sich selbst.
„Wie bitte?“
Für einen kurzen Moment hatte Lisa tatsächlich vergessen, dass sie nicht alleine war.
„Äh ... nichts“, stammelte sie und wandte sich zu ihrer Begleiterin um.
Maklerin Brigitte Reichenbach war eine Frau wie aus Stein gemeißelt. Ihre Züge waren kantig, die Gesichtshaut straff, jedes einzelne der ziegelrot gefärbten Haare schien zu wissen, wo sein Platz war. Sie trug einen dunklen Hosenanzug mit Nadelstreifen und rote, zur Haarfarbe passende Pumps. Alles an ihr schien sagen zu wollen: Seht her, ich bin jemand, der weiß, was er tut, dem man nachsagt, dass er mit beiden Beinen auf dem Boden steht.
Sie war in so ziemlich allen Belangen das genaue Gegenteil von Lisa.
„Nun“, sagte Frau Reichenbach, „das ist also Ihr Haus.“
Sie waren durch alle Zimmer gewandert, treppauf und treppab gestiegen und am Ende hier in diesem geräumigen Wohnzimmer gelandet.
„Die Schlüssel habe ich Ihnen ja alle überreicht. Wenn Sie also noch Fragen haben ...?“
Sie machte eine so kurze Pause, dass Lisa gar keine Gelegenheit bekam, irgendwelche Fragen zu stellen.
„Gut. Dann werde ich Sie verlassen. Und nochmals ... viel Freude an Ihrem Haus.“
Sie streckte Lisa ihre Hand entgegen. Diese sah kurz darauf herab. Die Fingernägel waren sorgsam manikürt und in exakt demselben Farbton gehalten wie Lippen und Schuhe.
Lisa schüttelte die Hand der Maklerin, diese lächelte noch einmal freundlich, bevor sie sich umdrehte und zur Tür ging.
Dann blieb sie stehen, schien einen Moment lang nachzudenken, bevor sie sich wieder Lisa zuwandte.
„Sie wissen ja“, begann sie zögernd, „dass dieses Haus seit einigen Jahre unbewohnt ist. Davor lebte ihre Großtante bis zu ihrem Tod darin. Sie haben mir ja gesagt, dass Sie selbst die alte Dame nie persönlich kennen gelernt haben. Nun, auf was ich eigentlich hinaus will ... also, dies ist eine langweilige Kleinstadt. Gerüchte bieten da eine willkommene Abwechslung vom täglichen Einerlei.“
Ein Hauch von Unsicherheit huschte durch ihre marmorne Miene.
„Es kursieren hier im Ort auch viele Geschichten über dieses Haus“, fuhr sie fort, „Ihre Großtante hatte ja praktisch ihr ganzes Leben darin verbracht. Nun, die Leute sind sich einig, dass sie ein wenig ... nun, verschroben gewesen war. Sie verstehen, was ich meine. Wie man eben so wird, wenn man zu lange alleine lebt. Und einige behaupten, dass auch dieses Haus sonderbar ist, so als wäre etwas von der Art Ihrer Tante in dieses Gemäuer übergegangen.“
Sie lachte kurz auf.
„Blanker Unsinn natürlich. Aber ich denke, Sie sollten das wissen. Falls man Ihnen im Ort einmal merkwürdige Fragen stelle sollte.“
„Also“, fügte sie schließlich hinzu und schien auf eigenartige Weise erleichtert zu wirken, „dann wünsche ich ihnen alles Gute.“
Sie ließ Lisa alleine mit dem tanzenden Staub, den vergilbten Leintüchern und dem Geruch von Leere, alleine mit einem düsteren Haus und den Geheimnissen einer verrückten, alten Tante. 

Lisa fand schnell Freude an dem alten Gemäuer. Die Einsamkeit in dieser abgelegenen Villa am Waldrand störte sie dabei kein bisschen. Sie war schon seit ihrer Kindheit viel alleine gewesen, hatte höchstens die Gesellschaft der ständig wechselnden Kindermädchen und Babysitter genossen, während ihre Eltern zumeist damit beschäftigt gewesen waren, das nicht unbeträchtliche Familienerbe durchzubringen mit rauschenden Partys, ausgedehnten Shoppingtouren und exklusiven Urlauben.
Als kleines Mädchen hatte sie unzählige Abende in fremden Städten mit so verlockenden Namen wie London, Paris oder New York verbracht, von denen sie allerdings selten mehr kennen gelernt hatte als die Suiten der Hotels, die Farben der Taxis und die Gerüche der Flughäfen. Während ihre Eltern bis tief in die Nacht aus waren, hatte sie, allein gelassen in diesen ewig gleichen, sterilen Hotelzimmern, ihre einsamen Spiele gespielt. Eine zeitlang hatte ihr Terry Gesellschaft geleistet, einer ihrer überbordenden Fantasie entsprungenen imaginären große Schwester, die sich vor allem durch eine unbeschwerte Fröhlichkeit auszeichnete. Ein häufiges Spiel war jenes, im dem Terry und sie Prinzessinnen waren mit einem eigenen Schloss, dass außer ihnen niemand – auch nicht und eigentlich sogar am allerwenigsten ihre Eltern – betreten durfte.
Diese großzügig gebaute Villa ihrer alten Tante kam dem Schloss ihrer Träume ziemlich nahe.

Sie fand sich überraschend schnell zurecht. Strom, Wasser und das Gas für die Zentralheizung und den riesigen Küchenherd funktionierten ohne Probleme, die alten Jugendstilmöbel, die Lisa unter den vergilbten Leintüchern entdeckt hatte, waren ausgezeichnet erhalten, sogar das Bett im alten Schlafzimmer ihrer Tante musste nur frisch bezogen werden. Es war perfekt!
In ihrer ersten Nacht schlief Lisa tief und fest. Es war schon in den Morgenstunden, die Sonne ging bereits auf und tauchte das Schlafzimmer in ein safranfarbenes Zwielicht, als sie plötzlich erwachte aus einem Traum, den sie nur Sekunden später schon wieder weitgehend vergessen hatte. Irgendjemand hatte nach ihr gerufen, das haftete noch für einen Augenblick in ihrem Gedächtnis, und sie hatte den Eindruck gehabt, dass dieser Ruf von irgendwo hier im Haus erklungen war. Merkwürdigerweise war ihr diese Traumstimme vertraut erschienen, auch wenn sie nicht mehr sagen konnte, wie sie geklungen hatte.
Sie drehte sich um und schlief eine weitere Stunde.
Als sie dann schließlich aufstand, schwebte der Traum weiter durch ihren Geist ähnlich einer fernen Erinnerung, wie ein Gesicht, an das man sich nicht mehr erinnern konnte oder ein Namen, der einem nicht einfallen wollte. Sie erledigte ihre Morgentoilette, frühstückte anschließend und stellte währenddessen Überlegungen an, wie sie dem verwilderten Garten zuleibe rücken konnte. Doch die ganze Zeit war dieser seltsame Traum bei ihr, drängte sich ihr immer wieder auf und obgleich er kaum mehr Gestalt hatte als ein im Wind taumelnder Papierfetzen, beschäftigte er sie mehr und mehr.
Unruhe ergriff sie. Und nach dem Frühstück konnte sie schließlich nicht anders als durch das Haus laufen, ohne so recht zu wissen, wonach sie eigentlich suchte.
Sie begann in den Räumen des Erdgeschosses, stieg dann die Treppe hinauf in das obere Stockwerk, durchstreifte mehrere Schlafzimmer, Ankleidezimmer, Bäder. Sie wollte schon in jenes Zimmer gehen, in dem sie selbst geschlafen hatte, als ihr auffiel, dass sich direkt daneben die geschlossene Tür eines weiteren Zimmers befand.
Das war allerdings merkwürdig. Bisher war ihr diese Tür nicht aufgefallen und auch, als Frau Reichenbach sie durch die Räumlichkeiten des Hauses geführt hatte, waren sie beide daran vorbei gegangen, als habe sich dort an dieser Stelle nichts weiter als die pure Wand befunden.
Wieso hatte sie dieses Zimmer noch nicht bemerkt?
Ihre Hand ging an die Messingklinke. Drückte sie hinab.
Nichts geschah. Die Tür war abgeschlossen. Bisher hatte Lisa noch kein einziges Zimmer in dem alten Haus verschlossen vorgefunden.
Sie ging in die Küche und holte den großen Schlüsselbund. Wieder im Obergeschoss probierte sie einen Schlüssel nach dem anderen aus.
Doch keiner passte.
„Da muss ich mir wohl einen Schlüsseldienst kommen lassen“, sagte sie und ging wieder nach unten.
Den Rest des Tages widmete sie sich dem Garten, während sich allmählich ihre Erinnerung an den Traum und mit ihm die Unruhe, die er in ihr ausgelöst hatte, auflöste wie ein Tropfen Wasser in der Sommersonne.

Als sie in der nächsten Nacht erwachte, war es noch dunkel. Abermals huschte dieses undurchsichtige Traumgespinst durch ihren schläfrigen Geist, jene Erinnerung, die sich so eigenartig anfühlte, dieser Nachhall einer fremden und doch auf seltsamer Weise so vertraut klingenden Stimme, die ihren Namen rief.
Sie versuchte wieder einzuschlafen, aber nach einigen Minuten war ihr klar, dass sie hellwach war. Normalerweise nutzte sie solche Phasen von Schlafstörungen zum Lesen, aber sie war am Vorabend so erschöpft ins Bett gefallen, dass sie nicht daran gedacht hatte, sich ein Buch mit ins Schlafzimmer zu nehmen. Sie knipste die Lampe an und öffnete die Schublade des alten Nachtkästchens in der Hoffnung, etwas Lesbares zu finden, vielleicht einen alten Kitschroman oder was auch immer ihre Tante so im Bett gelesen hatte.
Das einzige, was sie fand, war ein schmales, ledergebundenes Büchlein. Sie nahm es heraus. Es haftete einen schwacher Geruch daran, eine Mischung von Lavendel, Orangenblüten mit einem Hauch Jasmin. Es war der Duft eines altmodischen Parfüms, etwas, das alte Frauen schätzten mochten, weil es nach Mittelmeer roch, nach Frühling, nach Sehnsucht, nach einer längst vergangenen Jugend.
Vorsichtig schlug Lisa das Buch auf.
In den großen, runden, leicht krakeligen Buchstaben eines Kindes stand dort in Schreibschrift:

Tagebuch von Helene Meyer
Streng Geheim!

Helene? Leni! Das war doch der Name ihrer Tante!
Sie blätterte weiter. Es folgte ein Eintrag, der darauf hinwies, dass die junge Helene dieses Tagebuch zu ihrem neunten Geburtstag geschenkt bekommen und sich vorgenommen hatte, jeden Tag ihre Erlebnisse darin festzuhalten.
Tatsächlich schien sie sich daran gehalten zu haben. Jeden Abend machte sie sich die Mühe, etwas einzutragen und war es noch so belanglos – das Leben einer behütet aufwachsenden Neunjährigen war schließlich nicht gerade reich an großen Abenteuern. Was Lisa allerdings mit Erstaunen entdeckte, war die Tatsache, dass jenes Mädchen die meiste Zeit des Tages mit einem anderen Kind namens Theresa verbracht hatte und nach einigen Seiten wurde ihr klar, dass es sich dabei nur um Lenis Schwester handeln konnte. Noch nie hatte irgendjemand in ihrer Familie ein Wort darüber verloren, dass ihre Großtante jemals mehr Geschwister gehabt hatte als den einen, zehn Jahre jüngeren Bruder, der Lisas Großvater war.
Neugierig geworden las sie weiter.
Theresa schien ungefähr ein Jahr älter als Leni gewesen zu sein. Beim Lesen des Tagebuches wurde deutlich, dass die Jüngere zu ihrer großen Schwester aufsah. Wenn es um die Spiele der beiden ging, war es immer Theresa, die darüber bestimmte. Dabei bewies sie ganz offensichtlich eine ausufernde Fantasie. So saßen die beiden beispielsweise an Regentagen gerne im Zimmer der Älteren, wo ein großer Ankleidespiegel eine Wand fast vollständig einnahm. Theresa behauptete, dass es sich dabei um einen Zauberspiegel handelte. Man müsse nur lange und ausdauernd genug hineinsehen, dann würde das Spiegelbild allmählich verschwimmen und man könne die Wahrheit dahinter erkennen. Denn dieser Spiegel war in Wirklichkeit ein verzaubertes Fenster, durch das man in das geheimnisvolle Reich der Feen blicken konnte. Und Theresa war überzeugt, dass es eine Möglichkeit geben musste, in dieses Land hinüberzuwechseln. Stundenlang waren die beiden anscheinend vor diesem Spiegel gesessen, doch trotz aller Mühe hatte Leni in dem Spiegelbild nie etwas anderes gesehen als zwei Mädchen, die mit von dem unentwegten Starren schon geröteten Augen in einem Kinderzimmer auf dem Boden saßen.
Lisa lachte leise.
Sie selbst hatte als Kind ähnlich verrückte Dinge gemacht, nur dass sie nie eine Schwester – eine richtige Schwester aus Fleisch und Blut - gehabt hatte, mit der sie solche Fantasien hätte teilen können.
Sie schloss das Tagebuch und schob es zurück in die Schublade. Dabei erklang ein schleifendes Geräusch. Da war noch etwas, etwas Metallisches, Schweres. Lisa griff in die Schublade hinein.
Was sie herauszog, war ein großer, altmodischer Schlüssel, vom Alter geschwärzt, mit kleeblattförmigen Ring. Sie betrachtete ihn eine Weile, legte ihn dann wieder zurück. Der Schlüssel gehörte vermutlich zu dem alten, klobigen Kleiderschrank, der an der Wand stand. Lisa war zuvor schon aufgefallen, dass in dessen beiden Türen jeweils ein Schloss angebracht war, aber nur in einer ein Schlüssel steckte.
Sie löschte das Licht.
Mit den allmählich verblassenden Bildern von zwei kleinen, sich mit fantasievollen Spielen vergnügenden Mädchen in ihrem Geist schlief sie ein.

Sie wohnte nun schon zwei Wochen in dem Haus. Es war ein stickiger Abend, darüber hinaus hielt sie das klare, kalte Licht des Vollmondes, das zwischen die Ritzen der alten Fensterläden drang, wach. Sie lag im Bett und las – wie mittlerweile fast jeden Abend - in Lenis Tagebuch. Die Einträge ihrer Tante begannen nun etwas seltsam zu werden. Das lag vor allem an Theresa. Diese war an einem warmen Sommertag alleine ohne ihre kleine Schwester im Wald spazieren gegangen. Viele Stunden war sie verschwunden gewesen und hatte sich nach ihrer Rückkehr ausnehmend merkwürdig benommen. Sie war schweißgebadet, ihre Kleider zerrissen, als sei sie durch Dornbüsche gelaufen, ihr Gesicht bleich, die Augen geweitet, als hätten sie Unvorstellbares gesehen. Sie erkannte weder ihre Mutter noch Leni und beharrte auch nach langem Zureden darauf, nicht mit ihnen verwandt zu sein.
„Mutter“, so schrieb Leni, „steckte Theresa ins Bett und gab ihr Medizin. Sie sagte, die Resi sei krank. Ich fragte Mutti, was für eine Krankheit das sei, denn sie hat keinen Husten und ihre Nase läuft nicht und sie hat auch kein Bauchweh. Und Mutti sagte, es ist eine Krankheit der Seele und ihre eigene Schwester habe auch so eine Krankheit und wenn wir ihr Ruhe gönnen, würde sie schon gesund werden. Ich bin dann aber doch zu der Theresa ins Zimmer gegangen. Sie hat geschlafen. Ich habe sie lange angeschaut. Aber ich konnte keine Krankheit der Seele bei ihr erkennen.“
Lisa setzte das Buch ab. Steckte dahinter das Geheimnis von Theresa? War das der Grund, warum sie noch nie etwas von dieser Schwester ihrer Großtante gehört hatte? Litt sie an einer Geisteskrankheit, einer erblichen womöglich, von der auch Lenis eigene Tante betroffen gewesen war, wie ihre Mutter behauptete? Und hat man sie weggebracht in irgendeine Verwahranstalt, so wie es damals üblich war, und dort einfach vergessen?
Mit diesen beunruhigenden Gedanken im Kopf löschte sie das Licht.
Doch sie konnte nicht einschlafen. Neben den Grübeleien über den Wahnsinn in ihrer Familie machte ihr die Hitze zu schaffen, außerdem war da eine merkwürdige, nicht erklärliche Unruhe in ihr. Doch schließlich spürte sie, wie sich ihr Geist entspannte und abzutauchen begann in die eigentümliche, wirre Welt der Träume.
„Lisa!“
Sie schrak hoch.
Irgendjemand hatte ihren Namen gerufen! Und zwar deutlich vernehmbar!
Sie saß aufrecht in dem alten Bett und lauschte angestrengt.
Es vergingen wohl ein oder zwei Minuten. Dann entspannte sie sich allmählich und kam zu dem Schluss, dass dieses Rufen nur eine traumgeborene Halluzination gewesen war. Sie entschied sich gerade, sich wieder hinzulegen...
„Lisa!“
Der Ruf war laut und klar. Und dieses Mal war sie eindeutig wach!
Diese Stimme entstammte nicht ihrem müden Geist, sondern kam von irgendwo aus dem Haus. Und zwar von einem Ort, der nicht sehr weit weg war von ihrem Schlafzimmer, denn es war ein nicht einmal sehr kräftig ausgestoßener Ruf.
Es war die dünne, hohe Stimme eines Kindes.
Die Vorstellung, dass sich dort – mitten in der Dunkelheit der Nacht - ein fremdes Kind befinden könnte, das zudem ihren Namen kannte und diesen rief, ließ sie schaudern.
Sie stand auf, schlüpfte rasch in ihren Morgenmantel. Vorsichtig ging sie zur Tür, öffnete sie, blickte in den düsteren Flur.
Behutsam ging ihre Hand zum Lichtschalter.
Sie drückte ihn.
Grelles Licht flammte auf, erhellte den holzgetäfelten Flur.
Für einen Moment musste Lisa ihre geblendeten Augen schließen.
Dann öffnete sie sie wieder, sah sich um.
Es sah aus wie immer. Nirgends war ein Kind zu sehen.
War dieses Rufen nur Einbildung gewesen? Wurde sie langsam verrückt?
Da der Wahnsinn ja ganz offensichtlich in ihrer Familie lag, war diese Schlussfolgerung gar nicht so abwegig. Schließlich waren sowohl Theresa als auch deren Tante laut dem Tagebuch von einer „Erkrankung der Seele“ befallen gewesen. Und auch Helene selbst galt ja im Ort – wie Frau Reichenbach das so schön gesagt hatte – als etwas verschroben.
Und begannen solche Erkrankungen nicht häufig mit Halluzinationen?
Sie zog sich wieder zurück in ihr Schlafzimmer und legte sich ins Bett. An Schlafen war allerdings nicht mehr zu denken, dazu war sie viel zu angespannt. Sie schlug erneut das Tagebuch auf und las.
„Heute morgen wachte die Resi auf. Sie hat zwei Tage am Stück geschlafen. Das hätte ich nie gekonnt. Ich bin nach dem Frühstück zu ihr rein. Sie guckte mich ganz komisch an, aber dann erkannte sie mich doch. Ich habe sie gefragt, wo sie war und sie hat gesagt: da, wo ich wirklich daheim bin. Dann habe ich gesagt: Du bist doch hier daheim, da hat sie aber nur so merkwürdig gelächelt. Und dann hat sie von einem Land erzählt, das ihre wirkliche Heimat ist, in dem sie sogar eine Prinzessin ist. Und dass sie in dieses Land gehen müsse. Und wenn sie erst einmal dort ist, würde sie mich nachholen. Und wir wären beide glücklich für alle Zeiten, denn dort, in diesem Land, würden wir immer so bleiben, wie wir jetzt sind und wir würden niemals erwachsen werden. Ich fragte sie, was für ein Land das sei, aber sie sagte nichts und lächelte nur ganz komisch.“
Lisa blätterte zur nächsten Eintragung. Es war die letzte – obwohl noch über zwanzig Seiten weiß und unbeschriftet waren.
Und es war die Geheimnisvollste.
„Heute ist die Resi gegangen. Aber ich weiß, sie wird mich zu sich holen. Irgendwann.“
Nichts weiter.
Lisa fragte sich, was geschehen war. Hatten ihre Urgroßeltern Theresa in eine Anstalt gebracht? Oder war sie in ihrem Wahn von zuhause weg gelaufen?
Sie fragte sich, ob es noch weitere Tagebücher gab. Zunächst durchsuchte sie den Nachttisch danach, anschließend den altmodischen Sekretär, wurde aber nicht fündig. Zuletzt versuchte sie sich am Schrank. Hinter der rechten Tür war nur Oberkleidung aufbewahrt, Kleider, Blusen und Röcke in den gedeckten Farben, wie sie alte Damen bevorzugten, dazu ein paar Jacken und Mäntel.
Die linke Tür des Schranks wollte sie mit dem Schlüssel der rechten öffnen, doch er ließ sich von dort nicht abziehen, hatte sich irgendwie im Schloss verkeilt. Ihr fiel der Schlüssel ein, den sie in der Nachttischschublade entdeckt hatte. Sie ging zum Bett, öffnete das Nachtkästchen und griff hinein...
„Lisa!“
Sie schrak zusammen.
Wieder diese Mädchenstimme.
Und dieses Mal hatte sie das Gefühl, dass sie aus noch größerer Nähe erklang.
Ganz langsam, als würden behutsame Bewegungen sie vor dem Entsetzen, das sie nun zu übermannen drohte, abschirmen, zog sie die Hand aus der Schublade, hielt dabei den Schlüssel fest umklammert, als wäre er eine Waffe, die sie vor dieser unheimlicher Stimme und der Furcht, die diese in ihr auslöste, schützen könnte.
Und so wie am ersten Abend in dem Haus hatte sie auch dieses Mal das unbestimmte Gefühl, die Stimme zu kennen. Sie erschien ihr wie eine Erinnerung an längst vergangenen Kindertagen, an das Rufen einer vertrauten Spielkameradin oder das einer Schwester.
Aber sie hatte immer alleine gespielt, wurde dabei allenfalls betreut von einer Babysitterin.
Und eine Schwester hatte sie nie gehabt.
Nun, zumindest keine wirkliche. Ihr fiel mit einem Mal Terry ein, jenes immer fröhliche, unternehmungslustige Mädchen aus ihrer eigenen kindlichen Einbildung. Konnte das die Stimme von...
„Lisa! Bitte komm zu mir!“
Lisa schrak zusammen, presste die Arme vor die Brust. Sie spürte, wie ihr Herz hektisch klopfte. Kalter Schweiß rann ihr über die Stirn, während eisige Schauer über ihren Rücken jagten.
Dies war die Stimme von Terry!
Aber das konnte nicht sein!
Terry war ein Produkt ihrer Fantasie gewesen, ein Geschöpf, das nur in ihrem Wunschdenken existiert hatte. Die Worte, die sie während der kindlichen Spiele gesagt hatte, waren immer nur in Lisas Kopf erklungen, nie hatte sie eine hörbare Stimme besessen.
Aber dennoch erkannte Lisa, dass es niemand anders als Terry war, die diese Worte rief!
„Lisa! Bitte komm doch! Ich warte schon so lange!“
Terry wartete ... auf sie?
Lisa stand langsam von ihrem Bett auf. Sie wusste nicht mehr, was sie denken sollte, der Verdacht, dass sie dabei war, verrückt zu werden, wurde immer mehr zu einer Gewissheit.
Sie hatte ihre Hände zu Fäusten gepresst, hielt sie vor die Brust, als würde die Haltung einen Schutz bieten gegen die Furcht, gegen das blanke Entsetzen, gegen die Angst vor dem Wahnsinn.
Langsam ging sie auf die Schlafzimmertür zu.
Griff nach der Klinke.
Sie war sich sicher, dass da draußen – trotz der unschuldig klingenden Stimme, mit der es nach ihr rief - etwas Grauenhaftes, etwas Unfassbares sein musste, was auf sie lauerte.
Aber sie brauchte Gewissheit.
Mit zitternder Hand öffnete sie die Tür.
Trat auf den Flur.
Da war nichts.
„Lisa! Hier bin ich!“
Diesmal hörte sie genau, von wo die Stimme kam. Sie ging zu jener Tür, die sie anfangs – bei der gemeinsamen Begehung mit Frau Reichenbach – überhaupt nicht wahrgenommen hatte.
Sie legte ihr Ohr an das alte Eichenholz.
Von der anderen Seite erklang die Stimme, nun leise. Sie sang einen Kinderreim in einer einfachen, monotonen Melodie.

„Heile, heile Segen,
drei Tage Regen,
drei Tage Schnee
Tut`s dem Kindchen nimmer weh!“

Ganz plötzlich wurde Lisa klar, dass sie diese Worte kannte. Terry hat sie ihr vor vielen, vielen Jahren vorgesungen, damals, als sie – im Bad irgendeines schicken Hotels - hingefallen war und sich die Knie aufgeschürft hatte. Und ihr dämmerte im gleichen Augenblick, dass sie diese Reime damals das allererste Mal gehört hatte. Aber wie konnte das sein, wenn doch Terry nichts anderes war als ein Geschöpf ihrer eigenen Fantasie?
Sie hämmerte gegen die Tür.
„Wer bist du?!“, schrie sie.
Es kam keine Antwort, das Singen jedoch erstarb augenblicklich.
Lisa griff nach der Klinke, drückte sie herunter.
Doch die Tür ließ sich nicht öffnen.
Ihr fiel ein, dass dieses Zimmer von Anfang verschlossen gewesen war und sie keinen Schlüssel dazu gefunden hatte.
Und erst das brachte ihr ins Bewusstsein, dass sie ihre linke Hand schon die ganze Zeit – zur Faust geballt – an die Brust gepresst hatte und dabei einen Schlüssel fest umklammert hielt. Und auch wenn ihr rätselhaft war, woher diese plötzliche Erkenntnis kam, so wurde ihr doch im selben Moment – und ohne dieses Ding in ihrer Hand auch nur ansehen zu müssen - klar, dass dies der Schlüssel war, der ihr Zugang zu diesem Zimmer verschaffte.
Sie steckte ihn mit zitternder Hand ins Schlüsselloch und drehte ihn um.
Dann drückte sie die Klinke herunter.
Die Tür sprang auf.
Der modrige Geruch eines seit Jahren ungelüfteten Raumes schlug ihr entgegen, vermischt mit einem merkwürdigen Hauch von ... Lisa konnte nicht genau sagen, was es war, aber es ließ sie merkwürdigerweise an Wald denken, an alte, moosüberwucherte Bäume und an riesige Farne an einem Gebirgsbach.
Im fahlen, zwischen den Ritzen von vermutlich schon sehr lange verschlossenen Fensterläden dringenden Mondlicht war kaum mehr zu erkennen als ein paar undefinierbare Umrisse.
„Wer ... wer ist da?“, fragte sie leise.
Und obwohl ihr es in dem Moment wie eine Bestätigung ihrer eigenen Verrücktheit vorkam, fügte sie noch hinzu:
„Terry?“
Keine Antwort.
Sie machte einen Schritt in das Zimmer hinein, ihre linke Hand tastete automatisch nach einem Lichtschalter, fand diesen auch und drückte ihn.
Zu ihrem Erstaunen ging tatsächlich das fahle Licht einer alten Deckenleuchte an.
Sie stand in einem altmodischen Jugendzimmer. Da war ein Schrank, ein Hängeregal, ein kleiner Schreibtisch, ein Schminktisch, ein Stuhl, ein Bett, alles aus demselben dunklen Holz hergestellt und alles von einer schon lange unberührten Schicht dicken Staubes bedeckt.
Kein lebendes Wesen war zu sehen, kein fremdes Kind, keine Terry. Hier war schon seit vielen Jahren, womöglich sogar Jahrzehnten, niemand mehr gewesen.
Lisa sah sich um.
Das Zimmer war sehr aufgeräumt, wenig deutete auf jene Person, die hier gelebt, geschlafen, gelesen, gespielt oder Hausaufgaben gemacht haben mochte, hin.
Im Regal standen ein paar dicke Bücher – Märchen, Abenteuerromane, daneben aber auch eine Abhandlung über Völkerkunde. Die Wände zierte eine Tapete, auf der stilisierte Disteln zu sehen waren. An der rechten Wand allerdings bedeckte ein großer Spiegel diese einseitige Pflanzenwelt. Er hing in einem Rahmen aus verschnörkeltem Gusseisen und war so dick von Staub bedeckt, dass nichts darin zu erkennen war.
Lisa wischte mit dem Ärmel ihres Nachthemdes einen breiten Streifen in Augenhöhe frei.
Sie sah ein bleiches, vor Schweiß glänzendes Gesicht mit vor Angst geweiteten Augen, wirren, etwas strähnigen Haaren, bläuliche Lippen. Für einen Moment erschien ihr diese Gestalt so fremdartig, dass sie zusammen zuckte. Sie war vor sich selbst oder vor dem, was die Furcht aus ihr gemacht hatte, erschrocken.
„Endlich bist du da.“
Lisa stockte der Atem. Dann schoss sie herum.
Die Stimme war ganz in ihrer Nähe erklungen, von irgendwo aus diesem Raum. Sie lief hin und her, öffnete den Schrank, in dem nichts anderes als altmodische Mädchenkleider hingen, warf einen Blick hinter die vergilbten Gardinen, sah in und sogar unter das Bett.
„Wo bist du?!“, schrie sie immer wieder.
„Wo bist du?!“
„Ich bin hier.“
Es folgte ein helles Kichern, ganz so, als hätte die Sprecherin Spaß an diesem merkwürdigen Versteckspiel.
Und nun wurde es Lisa klar!
Was es auch war, das nach ihr rief, mit ihr sprach, lachte ... es war nicht in diesem Raum! Jenes Wesen mit der Stimme ihrer imaginären Schwester befand sich – im Spiegel!
Lisa griff wahllos nach einem der Kleider im Schrank.
Dann trat sie vor den Spiegel und wischte. Kleine Staubwolken nebelten sie ein, während das ehemals wohl strahlend weiße Sommerkleid in ihrer Hand immer grauer wurde. Dann hatte sie das ganze Spiegelglas frei gelegt.
Und sah darin nichts anderes als das Bild ihrer selbst, die schwitzend und verdreckt in einem verstaubten alten Zimmer stand und sich dabei selbst anstarrte.
„Wo bist du?!“, rief sie erneut.
„Ich bin hier“, erklang es aus dem Spiegel, „du musst nur richtig hinsehen. O, ich warte schon so lange auf dich, meine kleine Schwester!“
„Ich habe keine Schwester.“
„O doch, Lisa. Ich bin deine Schwester. Das weißt du.“
„Du bist Terry?“
„Ja, ich bin Terry. Theresa. Resi, wenn du willst.“
„Dann bist du die Schwester von Leni? Die verschwunden ist?“
„Verschwunden?“
Ein helles Lachen erklang.
„Ich bin nie weggegangen. Erst wenn meine Schwester bei mir ist, kann ich diesen Ort verlassen.“
„Und wohin willst du dann gehen?“
„Nach hause.“
Lisa starrte in den Spiegel. Nichts änderte sich an dem, was sie sah. Eine junge Frau im Nachthemd, die in einem staubbedeckten Zimmer stand und einen Spiegel anstarrte.
Nach hause? Was meinte sie damit?
„Es ist ein wunderschönes Land“, antwortete Terry, als hätte sie Lisas Gedanken gelesen, „und wir beide werden dort für alle Zeiten glücklich sein. Du weißt es.“
Und aus den Tiefen ihrer ältesten Erinnerungen drang eine seltsame Erkenntnis in Lisas Bewusstsein: Die Stimme hatte recht. Sie wusste es tatsächlich, hat es immer gewusst seit jenem Tag, als Terry das erste Mal aufgetaucht war.
„Und du weißt auch“, fuhr die Stimme fort, „dass ich nur in dieses Land gehen kann, wenn du mich begleitest. Es ist gar nicht schwer. Du brauchst nur ein wenig Mut. Leni hatte den Mut nie aufgebracht. Ihr ganzes langes Leben nicht.“
Aber Tante Helene hatte es auch nie über das Herz gebracht, Theresa und dieses Haus zu verlassen. Deswegen hatte sie hier so viele Jahre in selbst gewählter Einsamkeit gelebt.
„Du hast mit Leni gesprochen?“
„Ja. Jeden Tag. Aber sie ist nicht in das Land jenseits des Spiegels gekommen. Du aber wirst es tun! Und dann werden wir für alle Zeiten glücklich sein, so wie wir es schon einmal waren.“
Und Lisa wusste, dass sie Recht hatte. In diesem Augenblick wurde ihr klar, dass sie ihr ganzes Leben nur darauf gewartet hatte. Sie lächelte den Spiegel an und für einen kurzen Augenblick hatte sie das Gefühl, die Umrisse eines ungefähr zehnjährigen Mädchens mit vertrauten Zügen zu sehen.
„Für alle Zeiten ...“, flüsterte sie.

Brigitte Reichenbach schlenderte durch das alte Haus. Wieder einmal stand ein Besichtigungstermin an. Sie fragte sich, ob sich dieses Objekt jemals vermitteln ließ. Zumal die Vorbesitzerin auf so geheimnisvolle Weise spurlos verschwunden war. Solche Geschichten schlagen sich im Allgemeinen negativ auf den Verkaufspreis nieder.
Sie ging noch einmal durch alle Zimmer, stieg auch in den ersten Stock hoch, vorbei an dem Schlafzimmer, in dem Lisa Meyer wohl ihre letzte Nacht zugebracht hatte.
Daneben war eine verschlossene Tür.
Merkwürdig. Die war ihr noch nie zuvor aufgefallen.
Sie war dabei gewesen, als die Polizei nach dem merkwürdigen Verschwinden der Meyer das Haus durchsucht hatte. Aber sie konnte sich partout nicht daran erinnern, je in diesem Zimmer gewesen zu sein.
Sie schüttelte den Kopf über ihre eigene Vergesslichkeit und ging weiter.
Nach zwei Schritten blieb sie abrupt stehen.
War da nicht eine Stimme gewesen? Die Stimme eines Kindes?
Und hatte diese Stimme nicht gerade eben ihren Namen gerufen?
„Brigitte!“
 
Hallo agilo,

hat mir ganz gut gefallen, deine Geschichte. Schön durchgeschrieben, auch wenn ich am Anfang so ein paar Gedanken hatte, dass man noch so einiges ändern könnte. Aber diese Gedanken sind dann doch relativ schnell von deiner Erzählweise hinweg gespült worden.

Alles in allem eine nette Gruselgeschichte, die gar nicht schlecht geschrieben ist. Natürlich ist sie ein wenig einfach gestrickt, und am Ende mußte ich eher schmunzeln, als der Name der Immo-maklerin geflüstert wurde(passt übrigens nicht ganz in die Handlung, weil die Maklerin keinen Verwandtschaftsbezug zu dem Mädchen im Spiegel hat). Ist aber trotzdem irgendwie nachvollziehbar.

Was noch zu sagen wäre:
Ich glaube, dass die Geschichte besser aus der Sicht jener Tante geschrieben werden müßte. Das was ihr passiert ist, scheint mir interessanter, als das, was in deiner Geschichte erzählt wird. Durch die Tagebucheinträge wird das schon ein bisschen klar. Da passiert schon so einiges in der Jugend der Tante. Später dann aber dürfte es richtig spannend gewesen sein. Wie sie mit jenem Mädchen im Spiegel gesprochen hat, und wie sie versucht hat, nicht verrückt zu werden. Tja, und wie ist sie eigentlich gestorben, die Tante?

Das sind die Sachen, die mich an deiner Geschichte wirklich interessieren würden. Aber man kann eben nicht immer alles erfahren, auch wenn es spannender wäre.

Wie gesagt, nette Geschichte.
Grüsse, Marcus
 



 
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