Haremsdame
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Angesichts der heutigen Vatertags:
Das Kind im Manne
Kleinen Buben eine Freude zu machen, ist gar nicht so schwer. Erst bekommen sie ein Rutscherauto mit Fußantrieb und wenn die Schuhspitzen durchgewetzt sind, steigen kluge Eltern auf ein Dreirad um. Manchmal wird der Fuhrpark auch um einen Traktor mit Pedalen erweitert und wenn der Platz zum Unterstellen ausreicht, folgt bald ein Anhänger...
Doch was ist, wenn die Kinder größer werden und die Väter ihre eigenen Träume nicht mehr auf sie übertragen können? Bei uns folgte ein Motor-Rasenmäher zum Draufsitzen. „Damit die Arbeit mehr Spaß macht“, waren die einleuchtenden Argumente meines Mannes. Da ich selbst schon stundenlang die Mähmaschine über unseren Rasen geschoben hatte, fand ich die Idee gar nicht schlecht. Denn seither sind unsere Kinder und deren Freunde jedes Mal hellauf begeistert, wenn sie das Gefährt ausprobieren dürfen.
Vor einer Woche bekam der Minitraktor einen großen Bruder namens Hanomag. Obwohl der schon 42 Jahre alt ist, hat er weder Falten noch Roststellen, nur die Hupe tönt etwas heiser.
„Was willst Du denn damit?“ fragte Maximilian seinen Vater konsterniert.
„Woher hast Du den?“ fragte Viktoria neugierig.
„Gehört der wirklich uns?“ fragte Benjamin begeistert.
„Wo willst Du den denn hinstellen?“ fragte ich besorgt.
Die Antwort war ein glückliches Lächeln und rege Betriebsamkeit. Gut gelaunt wurde nun im Garten für den nötigen Unterschlupf gesägt und gehämmert. Und jeder Besucher durfte eine Runde auf dem Beifahrerbankerl mitfahren. Das war zwar trotz Polsterung nicht so bequem wie der gefederte Fahrersitz, der Begeisterung tat das aber keinen Abbruch.
Angesichts des nahenden Vatertags überfiel mich allerdings große Unruhe. Denn ausgerechnet am Himmelfahrtstag sollte die Erstkommunion unseres jüngsten Sohnes stattfinden. Misstrauisch lauerte ich jeden Tag, was meine bessere Hälfte abends mitbrachte. Der gefürchtete Anhänger war nie dabei.
So blieb, zum Bedauern der Männer und zur Freude der Frauen, den Festgästen erspart, per Traktor zum Essen gebracht zu werden.
gst 1995
Das Kind im Manne
Kleinen Buben eine Freude zu machen, ist gar nicht so schwer. Erst bekommen sie ein Rutscherauto mit Fußantrieb und wenn die Schuhspitzen durchgewetzt sind, steigen kluge Eltern auf ein Dreirad um. Manchmal wird der Fuhrpark auch um einen Traktor mit Pedalen erweitert und wenn der Platz zum Unterstellen ausreicht, folgt bald ein Anhänger...
Doch was ist, wenn die Kinder größer werden und die Väter ihre eigenen Träume nicht mehr auf sie übertragen können? Bei uns folgte ein Motor-Rasenmäher zum Draufsitzen. „Damit die Arbeit mehr Spaß macht“, waren die einleuchtenden Argumente meines Mannes. Da ich selbst schon stundenlang die Mähmaschine über unseren Rasen geschoben hatte, fand ich die Idee gar nicht schlecht. Denn seither sind unsere Kinder und deren Freunde jedes Mal hellauf begeistert, wenn sie das Gefährt ausprobieren dürfen.
Vor einer Woche bekam der Minitraktor einen großen Bruder namens Hanomag. Obwohl der schon 42 Jahre alt ist, hat er weder Falten noch Roststellen, nur die Hupe tönt etwas heiser.
„Was willst Du denn damit?“ fragte Maximilian seinen Vater konsterniert.
„Woher hast Du den?“ fragte Viktoria neugierig.
„Gehört der wirklich uns?“ fragte Benjamin begeistert.
„Wo willst Du den denn hinstellen?“ fragte ich besorgt.
Die Antwort war ein glückliches Lächeln und rege Betriebsamkeit. Gut gelaunt wurde nun im Garten für den nötigen Unterschlupf gesägt und gehämmert. Und jeder Besucher durfte eine Runde auf dem Beifahrerbankerl mitfahren. Das war zwar trotz Polsterung nicht so bequem wie der gefederte Fahrersitz, der Begeisterung tat das aber keinen Abbruch.
Angesichts des nahenden Vatertags überfiel mich allerdings große Unruhe. Denn ausgerechnet am Himmelfahrtstag sollte die Erstkommunion unseres jüngsten Sohnes stattfinden. Misstrauisch lauerte ich jeden Tag, was meine bessere Hälfte abends mitbrachte. Der gefürchtete Anhänger war nie dabei.
So blieb, zum Bedauern der Männer und zur Freude der Frauen, den Festgästen erspart, per Traktor zum Essen gebracht zu werden.
gst 1995