Das Leben meistern!

anemone

Mitglied
>>Du bist da! sagst du.!<< Ja, kann sein, vielleicht. Du willst mir helfen mit deinem Mut, deiner Kraft.

Marleen spürt sie in allen Poren. Doch wo ist sie? Sie sitzt mal wieder auf ihrer Insel, atmet den Duft der Blüten ein. Hat sie Probleme? Allenfalls damit, dass sie existiert. Sie sucht sich immer noch selber. Es ist eine Suche, die sehr weit reicht. Was, wenn sie sich nicht findet?

Kann es sein, dass du sie dann findest?

Will sie überhaupt gefunden werden? Tritt sie dir vors Schienbein, wenn du sie findest?

Sie schmollt in ihrer Schmollecke, kaut an ihren Fingernägeln herum. Marleen will nicht reden. Sie ist stumm. Angesichts der Ereignisse, die auf sie einstürzten hat sie ihre Sprache verloren.

Doch nicht nur die. Sie verlor alles, was sie besaß. All das, was einst im World-trade-Center zurückblieb, auf der Büroetage, wo einst ihr Vater arbeitete, den ihre Mutter gerade besuchte.
Er hatte wichtige Post bekommen, nach Hause. Die sie ihm bringen wollte.

Und nun gibt’s nur noch Onkel Bill oder das Heim. Er kümmert sich um ihre Angelegenheiten. Er schickt sie zur Schule, die sie schwänzt. Er hat sich schon einige Wochen hier einquartiert. Was soll er anfangen, mit einem 12jährigen Mädchen mit diesen Problemen? Er will sie mit nach Texas nehmen. Sie will nicht. Sie will überhaupt nichts.

Onkel Bill erhält einen Anruf von der Schule. Marleen wird vermisst. Er fährt zum Friedhof.
Sie sitzt dort. Kann er sie dort überhaupt wegholen? Zu sich nach Texas? Bill fasst sie an der Hand, wortlos und verschwindet mit ihr jetzt gleich nach Texas.
 



 
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