Das Lied eines Tages

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MacKeith

Mitglied
DAS LIED EINES TAGES das ich nie geschrieben haben werde weil es mir an der leichtigkeit des herzens fehlt klingt irgendwo draussen und findet keinen widerhall in mir wo der verstand linkslastig die richtigkeit einer ordnung sortiert um den tag wie er ist wie er kommt in greifbar überschaubare einheiten zu zergliedern die mir betonstützengleich den halt geben der eine leichtigkeit nicht zulassen kann vor angst zu zerfliegen in der melodie die der tag singen würde wenn ich ihn liesse bleibt ungesungen.
 

MarenS

Mitglied
Die Maren liest und nickt, da sie diesen Zustand kennt und froh ist im Gegensatz zum LyrIch

wieder zu singen!

Zuerst war ich skeptisch bei diesem Block an Worten, der sich während des Lesens noch vedichtete und die Luft nahm.
Der Text macht mich aggressiv und ich weiß warum. Gut umgesetzt für mich: die Enge, die Atemlosigkeit zu der das LyrIch vom eigenen VerstandesIch zusammengepfercht wird. Alles geordnet, in festengefügten Bahnen, starr aber gut abzuarbeiten. Widerlich!

Ich mag deine Zeilen nicht! Aber nicht, weil sie meines Erachtens nicht gut sind sondern weil ich erinnert werde.

Es grüßt die Maren
 
H

Heidrun D.

Gast
Hallo, MacKeith,

in seiner Aussage gefällt mir der Text gut und ist wohl für jeden nachvollziehbar.

Um ihn als lyrisches Gebilde zu kennzeichnen, möchte ich dir jedoch eine andere Formatierung vorschlagen. - Ich glaube übrigens nicht, dass sich dadurch etwas an der beschworenen Einengung ändern würde, im Gegenteil!

Das Lied eines Tages
das ich nie geschrieben haben werde
weil es mir an der leichtigkeit des herzens fehlt
klingt irgendwo [blue]draußen[/blue] und findet keinen widerhall

wo der verstand linkslastig
die richtigkeit einer ordnung sortiert um den tag
wie er ist wie er kommt in greifbar
überschaubare einheiten zu zergliedern

die mir betonstützengleich den halt
geben der eine leichtigkeit nicht zulassen kann
vor angst zu zerfliegen in der melodie
die der tag singen würde wenn ich ihn [blue]ließe[/blue]

bleibt ungesungen.
Was meinst du?

Freundliche Grüße
Heidrun D.
 

MacKeith

Mitglied
hallo heidrun

die s-zetts sind mein arges, schon immer, ich hätte schweizer werden sollen


zum umbruch: ja. könnte man. aber ich habe für mich die umbruchlose zeit entdeckt, seit einigen stücken. es verdichtet einfach noch einen tucken mehr. was das erfassen nicht einfacher macht. gebeichzu.

danke fürs lesen & verstehen :)
 
H

Heidrun D.

Gast
Ja, das verstehe ich schon (nicht die ss ;) ),
doch du bringst dich so um die optische und akustische Eleganz der Endungen, die bei der vorgeschalgenen Formatierung aufträten ...

Freundliche Grüße
Heidrun D.
 

MacKeith

Mitglied
bei einer LESUNG würde ichs akkurat so LESEN wie du es umbrochen hast :)

der ewige kampf: form und inhalt. eitelkeit und substanz. ich und es.
 

Rhea_Gift

Mitglied
Zum Inhalt passt die Umbruchslosigkeit - es wird von Zergliedern und Sortieren gesprochen - und doch sortiert und zergliedert kein Umbruch - damit ist der Text genau das Lied, was da ist, wenn Autor und Leser nicht zergliedern... und doch nur verstehen wir den Text, WENN wir ihn zergliedern in Sinnabschnitte... ;)

Wer einen Ton der Lebensmelodie überhört, darf sich nicht wundern, wenn sie ihren schönen Klang verliert.

>> hab ich irgendwann mal geschrieben - musst ich bei dem Text dran denken...

LG, Rhea
 
B

Beba

Gast
Oh ja, in diesen Text kann ich eintauchen. Er gefällt mir, unterwirft er sich doch keinen formalen Regeln! Und ärgert damit die linke Hirnhälfte! ;)

Ciao,
Bernd
 



 
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