Das Mädchen

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woVen

Mitglied
Heute denkt sie nur noch selten an diese biedere Kleinstadt zurück in welcher sie groß geworden war. Nicht erwachsen, sondern groß wurde. Diese Stadt erschien ihr immer als etwas, was nicht zu ihrem Leben passte, damals nicht und heute in der Erinnerung noch viel weniger.

Keiner hatte es leicht, mit diesem wilden, unberechenbaren Mädchen, das so ganz anders war, als alle anderen Mädchen die dort lebten. Schon äußerlich unterschied sie sich in jedem Detail von der Vorstellung die man damals auf dem Land von 15 jährigen hatte. Die hellblonden Haare hingen ihr bis zu den Hüften und sie liebte es in alten Fliegerjacken herumzulaufen. Diese hatte sie auf dem Speicher gefunden. Ein Relikt an die dunkle Zeiten und es schien ihr passend, damit durch die Strassen zu laufen.

Nichts schien auf den ersten Blick, an diesem Mädchen zusammen zu passen. Ihre kurzen Röcke nähte sie sich aus alten Vorhängen, Tischdecken und jeder Art von Stoff der schrill und bunt genug war, selber. Im Sommer lief sie barfuss und im Winter trug sie schreiend bunte Strümpfe in orange, rot oder grellem grün und dazu dicke schwere Männerschuhe, was einen seltsamen Kontrast zu den bunten filigranen Röcken bildete. Ja und sie war verrückt nach den Doors. Überall wo sie hinging, hatte sie das Cover von „La.Woman“ dabei, als Ausdruck und Zeichen für ihre Andersartigkeit. Kein Mensch schien in dieser Stadt die Doors zu kennen und sie hütete dieses Cover wie einen kleinen Schatz.

Wenn Sie morgens im Bus zur Schule fuhr, zwischen all den anderen 15jährigen, dann wurde sie sich ihrer Andersartigkeit am meisten bewusst. Sie saß selbst im vollsten Bus immer alleine und wurde von den anderen argwöhnisch aus den Augenwinkel betrachtet . Das Getuschel der anderen übersah sie mit einer Selbstverständlichkeit, welche die anderen mehr beeindruckte, als diese zugegeben hätten. Seltsamerweise mochten die Lehrer sie. Natürlich nicht alle, aber die meisten. Hatte sie doch diese Art an sich, mit interessierten Augen, selbst dem langweiligsten Unterricht zu folgen. Im Kunstunterricht war sie die beste, genauso wie beim Sport. Sie war größer als die anderen und jede Muskel ihres Körpers schien durchtrainiert zu sein. Das lag vermutlich daran, dass sie immer und unentwegt in Bewegung war.

In jungen Jahren gab es keinen Gully, in die sie nicht gestiegen war und keinen Kanal unter der Stadt, den sie nicht erkundigt hätte. Als es nichts mehr zu entdecken gab, hörte sie damit auf um ihre Sehnsucht und ihre Neugier auf Neues zu lenken. Mit 14 machte sie sich zum ersten Mal auf den Weg. Sie hatte sich London ausgesucht, weil sie dort das Leben vermutete, von dem sie annahm, dass sie es spannend finden würde. Irgendwo in Frankreich wurde sie aufgegriffen und wieder nach Hause gebracht und ihr ganzes späteres Leben lang, bereute sie es, es damals nicht bis nach London geschafft zu haben. Den Reitz den diese Stadt zum damaligen Zeitpunkt auf sie ausübte, war mit nichts vergleichbar und sie verstand es immer als Ironie des Schicksal, dass es ihr nicht vergönnt war , diese Stadt in dieser Phase zu erleben. Es sollte auch lange Zeit nie wieder eine Stadt geben, die diesen Stellenwert bei ihr einnahm, bis sie irgendwann zum ersten mal nach New York kam, aber das ist eine andere Geschichte.

Sie war geprägt von ihrem Vater, der sowenig wie sie in diese Stadt mir soviel traditionellen Werten passte. Wenn er malte und dabei über Philosophie redete dann war nur sie es, die im zuhörte. Auch wenn sie oft nicht verstand, was er ihr sagen wollte. Sie liebte ihn abgöttisch und er sie. Er erzählte ihr als Kind nie die üblichen Gutenachtgeschichten sondern las ihr Gedichte vor und er verstand die ganzen Jahre ihre Sehnsucht nach Neuem und unterstütze sie, so gut er konnte. Lange Zeit schien es, als sollte Ihr Vater der einzige wirkliche Freund sein, den sie hatte,

Das änderte sich, als Bengt in ihre Klasse kam. Bengt war der gleiche Außenseiter wie sie. Er kam mit seiner Familie aus Schweden und konnte sich sowenig an diese Kleinstadt gewöhnen wie sie. Bengt war ein Jahr älter und als sie ihn zum ersten mal sah, hatte er fast so lange Haare wie sie, war groß und schlaksig und sah so völlig anders aus, als jeder andere Junge, den sie bis zu diesem Zeitpunkt kannte. Er trug einen Ohrring im rechten Ohr und auf seinen mageren Oberarm war ein schwarzes chinesisches Schriftzeichen tätowiert. Bengt hatte ein schmales, mädchenhaftes und wunderschönes Gesicht und alle Mädchen in ihrer Klasse waren sofort in ihn verknallt, was Bengt aber die ganzen Jahre, nicht ein einziges Mal zur Kenntnis zu nehmen schien.

Bengt und sie erlebten ab dem Zeitpunkt als er in ihr Leben trat, ihre Jugend neu.
Mit Bengt rauchte sie an einem kleinen Bach, mitten im Schilfgras ihren ersten Joint, mit ihm hörte sie nächtelang Musik und irgendwann war es Bengt, mit dem Sie nach Paris trampte um das Grab von Jim Morrison zu besuchen.

In den Sommerferien zelteten Sie in den Wäldern der Umgebung, fest aneinander geschmiegt und auf jeden Laut im Wald achtend oder sie schwammen in Baggerseen um die Wette, so lange bis sie keine Luft mehr bekamen. Im Winter liefen sie Ski. Sie rasten wild und ohne jede Vorsicht die steilsten Hänge der umgrenzenden Berge hinunter, da wo niemand sonst fuhr, die Mützen tief im Gesicht und schmerzende Eiskristalle fühlend, die sich ihnen ins Gesicht schnitten. Ein sich jeden Winter wiederholender Tanz auf dem Vulkan.

Bengt half ihr, als sie ihr Zimmer von den damals üblichen Postern befreite um die Wände grellorange zu streichen und irgendwann begann er, sie mit kräftigen intensiven Farben, auf eine riesige Leinwand zu malen. Bengt konnte noch besser malen als sie und ihr Vater hatte das Bild später in seinem Arbeitszimmer auf dem Boden stehen, als ein ewiges Relikt an die Zeit mit Bengt.

Mit Bengt träumte sie von Revolutionen und einer besseren Welt. Es gab Nächte, in denen sie nicht eine Sekunde schliefen, weil sie nicht aufhören konnten, Pläne für die Zukunft zu schmieden. Bengt war auch der erste mit dem sie sexuelle Erfahrungen machte. Neugierig hatten sie gegenseitig ihre Körper untersucht und in einer Sommernacht, als Bengt 17 war und sie 16, hatten sie versucht miteinander zu schlafen. Da sie beide keine Ahnung hatten und es Ihnen auch nicht übermäßig aufregend vorkam, war es eher ein Reinfall als ein bedeutendes Erlebnis. Beide hatten danach gelacht und beschlossen, es nicht noch einmal zu versuchen. Es war eines ihrer vielen Geheimnisse und sollte es für den Rest ihrer Freundschaft auch bleiben.

Das Ende ihrer Jugend war gekommen, als Bengt mit seiner Familie wieder zurück nach Schweden ging. Zuerst weigerte sie sich, irgendetwas zu essen, dann zog sie sich in ihr Zimmer zurück und hörte schlagartig auf, durch die Gegend zu streunen. Sie weigerte sich beharrlich Schwimmen zu gehen oder im Winter Ski zu fahren. Da war sie 18 und keiner, außer ihrem Vater verstand, dass sie erwachsen geworden war.

Das letzte Jahr ihrer Schulzeit verbrachte sie mit lernen und lesen. Sie zog sich von allem zurück und war mit Briefen an Bengt und dem Chaos in ihrem Kopf beschäftigt. Zwei Tage nach dem Abitur, lies sie ihre Haare streichholzkurz abschneiden und beschloss, diese Stadt für immer zu verlassen.


WoVen
 
K

kaffeehausintellektuelle

Gast
Liebe Woven

Die Geschichte hört für mich ziemlich abrupt auf. Warum erinnert sie sich selten an diese stadt und grad jetzt so intensiv? Diese frage bleibt offen.
Und auch was mit bengt passiert ist. Ob sie einander wiedersahen. Ob sie vielleicht verheiratet sind (ohne sex natürlich) jetzt oder was auch immer. Du lässt mich da ziemlich in der luft hängen.
Das mädchen beschreibst du zum teil sehr bildhaft und nachvollziehbar. Aber irgendwie scheint sie mir doch wie eine ganz normale 15jährige auf der suche nach dem sinn. Ist man dadurch wirklich schon außenseiterin? Oder nur weil man bunte kleider trägt?

Was wurde aus dem vater? Lebt er noch? Ja. Wie du siehst. Viele offene fragen.
Und jetzt hab ich noch ziemlich lang an deinem text gearbeitet, frag mich nicht warum. Vielleicht, weil ich das mädchen irgendwie ins herz geschlossen hab?



Heute denkt sie nur noch selten an diese biedere Kleinstadt zurück [blue] Komma [/blue] in welcher [blue] (der) [/blue]sie groß geworden war. Nicht erwachsen, sondern groß [strike ]wurde [/strike]. Diese Stadt erschien ihr immer als etwas, was [blue] (das) [/blue] nicht zu ihrem Leben passte, damals nicht und heute in der Erinnerung noch viel weniger.

Keiner hatte es leicht [blue] Komma weg [/blue] mit diesem wilden, unberechenbaren Mädchen, das so ganz anders war[blue] Komma weg [/blue] als alle anderen Mädchen [blue] Komma [/blue] die dort lebten. Schon äußerlich unterschied sie sich in jedem Detail von der Vorstellung [blue] Komma [/blue] die man damals auf dem Land von 15 jährigen hatte. Die hellblonden Haare hingen ihr bis zu den Hüften und sie liebte es [blue] Komma [/blue]in alten Fliegerjacken herumzulaufen. Die[strike]se[/strike] hatte sie auf dem Speicher gefunden. Ein Relikt an die dunkle Zeiten [blue] aus dunklen Zeiten [/blue]und es schien ihr passend, damit durch die Strassen zu laufen. [blue] an dieser stelle hätte ich als leserin gern gewusst, warum es ihr passend schien. [/blue]

Nichts schien auf den ersten Blick, an diesem Mädchen zusammen zu passen. [blue] der satz passt auch nicht zusammen. Vorschlag. Auf den ersten Blick schien nichts an diesem mädchen zueinander zu passen [/blue] Ihre kurzen Röcke nähte sie sich aus alten Vorhängen, Tischdecken und jeder Art von Stoff [blue] Komma [/blue] der schrill und bunt genug war, selber. [blue] das „selber“ ist viel zu weit von dem prädikat weg. Solche dinge sollte man eher vermeiden. Eine alternative: ihre röcke nähte sie sich selber, am liebsten aus ... [/blue] Im Sommer lief sie barfuss und im Winter trug sie schreiend bunte Strümpfe in orange, rot oder grellem grün und dazu dicke [blue] Komma [/blue] schwere Männerschuhe, was einen seltsamen Kontrast zu den bunten filigranen [blue] (hier frag ich mich, warum die röcke filigran sind. Vorhänge und tischdecken sind ja selten filigran, sondern oft schwere Stoffe) [/blue]Röcken bildete. Ja [blue] Bindestrich [/blue]und sie war verrückt nach den Doors. Überall[blue] Komma [/blue] wo sie hinging, hatte sie das Cover von „La.Woman“ dabei, als Ausdruck und Zeichen für ihre Andersartigkeit. [blue] (Könntest du das den weniger doors-erfahrenen lesern mitteilen, warum la woman ein zeichen für die andersartigkeit ist? Und was macht es für einen sinn, ein symbol für die andersartigkeit mit sich herumzuschleppen, wenn die leute dieses symbol nicht kennen?) [/blue]Kein Mensch schien in dieser Stadt die Doors zu kennen und sie hütete dieses Cover wie einen kleinen Schatz. [blue] (grad noch hat sie es überall hin mitgeschleppt, jetzt hütet sie es wie einen schatz?) [/blue]

Wenn Sie morgens im Bus zur Schule fuhr, zwischen all den anderen 15jährigen, [blue] (inmitten all der anderen...) [/blue] dann wurde sie sich ihrer Andersartigkeit am meisten bewusst. Sie saß selbst im vollsten Bus immer alleine [blue]( das kann ich mir jetzt nur schwer vorstellen. Erst ist sie dazwischen und der bus ist voll und sie sitzt alleine? Das ist ein bisschen unglaubwürdig) [/blue] und wurde von den anderen argwöhnisch aus den Augenwinkel betrachtet . Das Getuschel der anderen übersah [blue](überhörte) [/blue]sie mit einer Selbstverständlichkeit, welche die anderen mehr beeindruckte, als diese [blue](sie) [/blue] zugegeben hätten. Seltsamerweise mochten die Lehrer sie. Natürlich nicht alle, aber die meisten. Hatte sie doch diese Art an sich, mit interessierten Augen, selbst dem langweiligsten Unterricht zu folgen. [blue](Sie verfolgte selbst den langweiligsten Unterricht mit interessierten Augen) [/blue] Im Kunstunterricht war sie die beste, genauso wie beim Sport. Sie war größer als die anderen und jede[blue]R[/blue] Muskel ihres Körpers schien durchtrainiert zu sein. Das lag vermutlich daran, dass sie [blue] [strike]immer und [/strike] [/blue] unentwegt in Bewegung war.

[blue] [strike]In jungen Jahren gab es [/strike] Es gab [/blue] keinen Gully, in die sie nicht gestiegen war und keinen Kanal unter der Stadt, den sie nicht erkundigt [red](erkundet) [/red] hätte. Als es nichts mehr zu entdecken gab, hörte sie damit auf[blue] Komma[/blue] um ihre Sehnsucht und ihre Neugier auf Neues zu lenken. Mit 14 machte sie sich zum ersten Mal auf den Weg. Sie hatte sich London ausgesucht, weil sie dort das Leben vermutete, von dem sie annahm, dass sie es spannend finden würde. Irgendwo in Frankreich wurde sie aufgegriffen und wieder nach Hause gebracht [blue] Punkt [/blue] [strike]und[/strike] Ihr ganzes späteres Leben lang, [blue] Komma weg [/blue]bereute sie es [blue](schämte sie sich)[/blue], es damals nicht bis nach London geschafft zu haben. Den Reitz [red] Reiz [/red] [blue] Komma [/blue] den diese [blue]Stadt[/blue] zum damaligen Zeitpunkt auf sie ausübte, war mit nichts vergleichbar und sie verstand es immer als Ironie des Schicksal, dass es ihr nicht vergönnt war , diese [blue]Stadt[/blue] in dieser Phase zu erleben. Es sollte auch lange Zeit nie wieder eine [blue]Stadt – (dreimal stadt in drei zeilen) [/blue] geben, die diesen Stellenwert bei ihr einnahm, bis sie irgendwann zum ersten mal nach New York kam, aber das ist eine andere Geschichte.

Sie war geprägt von ihrem Vater [blue]Punkt. [/blue], der sowenig wie sie in diese Stadt mir soviel traditionellen Werten passte. [blue] (Er passte in diese stadt mit ihren traditionellen werten so wenig wie sie.) [/blue] Wenn er malte und dabei über Philosophie redete [blue] Komma [/blue]dann war nur sie es, die im zuhörte. Auch wenn sie oft nicht verstand, was er ihr sagen wollte. Sie liebte ihn abgöttisch und er sie. Er erzählte ihr als Kind nie die üblichen Gutenachtgeschichten sondern las ihr Gedichte vor und er verstand die ganzen Jahre ihre Sehnsucht nach Neuem und unterstütze sie, so gut er konnte. Lange Zeit schien es, als sollte Ihr [blue] ihr [/blue] Vater der einzige wirkliche Freund sein, den sie hatte, [blue]Punkt[/blue]

Das änderte sich, als Bengt in ihre Klasse kam. Bengt war der gleiche Außenseiter wie sie. [blue] Bengt war ebenfalls Außenseiter – (ich nehme an, ein anderer) [/blue] Er kam mit seiner Familie aus Schweden und konnte sich sowenig an diese Kleinstadt gewöhnen wie sie. Bengt war ein Jahr älter und als sie ihn zum ersten mal [blue] (Mal) [/blue]sah, hatte er fast so lange Haare wie sie, war groß und schlaksig und sah so völlig anders aus, als jeder andere Junge, den sie bis zu diesem Zeitpunkt kannte. [blue] (du hast in diesem teil ziemlich oft „wie sie“.)[/blue] Er trug einen Ohrring im rechten Ohr und auf seinen mageren Oberarm war ein schwarzes chinesisches Schriftzeichen tätowiert. Bengt hatte ein schmales, mädchenhaftes und wunderschönes Gesicht und alle Mädchen in ihrer Klasse waren sofort in ihn verknallt, was Bengt aber die ganzen Jahre, [blue] Komma weg[/blue]nicht ein einziges Mal zur Kenntnis zu nehmen schien.

Bengt und sie erlebten ab dem Zeitpunkt [blue] Komma [/blue] als er in ihr Leben trat, ihre Jugend neu.
Mit [strike]Bengt[/strike] [blue] ihm [/blue] rauchte sie an einem kleinen Bach, mitten im Schilfgras ihren ersten Joint, mit ihm hörte sie nächtelang Musik und irgendwann war es Bengt ([blue] er es [/blue], mit dem Sie nach Paris trampte [blue] Komma [/blue] um das Grab von Jim Morrison zu besuchen.

In den Sommerferien zelteten Sie in den Wäldern der Umgebung, fest aneinander geschmiegt und auf jeden Laut im Wald achtend[blue] Punkt [/blue] Oder sie schwammen in Baggerseen um die Wette, so lange bis sie keine Luft mehr bekamen. Im Winter liefen sie Ski. Sie rasten wild und ohne jede Vorsicht die steilsten Hänge der umgrenzenden Berge hinunter, da wo niemand sonst fuhr, die Mützen tief im [blue]Gesicht[/blue] und schmerzende Eiskristalle fühlend, die sich ihnen ins [blue]Gesicht Wh. [/blue] schnitten. Ein sich jeden Winter wiederholender Tanz auf dem Vulkan.

Bengt half ihr, als sie ihr Zimmer von den damals üblichen Postern [blue](hier bin ich verwirrt. Du beschreibst sie ganze zeit als außenseiterin und plötzlich hängen in ihrem zimmer übliche poster?) [/blue]befreite [blue] Komma [/blue] um die Wände grellorange zu streichen und irgendwann begann er, [blue] [strike]sie[/strike] [/blue] mit kräftigen intensiven Farben, [blue] Komma weg [/blue] auf eine riesige Leinwand zu malen. Bengt konnte noch besser malen als sie [blue] Komma (an dieser stelle ist es total wichtig, weil man sonst glaubt, es bedeutet, dass bengt besser malen konnte als sie und ihr vater) [/blue]und ihr Vater hatte das Bild später in seinem Arbeitszimmer auf dem Boden stehen, als ein ewiges Relikt [blue] eine ewige Erinnerung [/blue]an die Zeit mit Bengt. [blue](hier fehlt ein hinweis darauf, warum der vater diese erinnerung will. Dieses relikt. Welche beziehung hatten der vater und bengt?) [/blue]

Mit Bengt träumte sie von Revolutionen und einer besseren Welt. Es gab Nächte, in denen sie nicht eine Sekunde schliefen, weil sie nicht aufhören konnten, Pläne für die Zukunft zu schmieden. Bengt war auch der erste [blue] Komma[/blue]mit dem sie sexuelle Erfahrungen machte. Neugierig hatten sie gegenseitig ihre Körper untersucht und in einer Sommernacht, als Bengt 17 war und sie 16, hatten sie versucht miteinander zu schlafen. Da sie beide keine Ahnung hatten und es Ihnen auch nicht übermäßig aufregend vorkam, war es eher ein Reinfall als ein bedeutendes Erlebnis. Beide hatten danach gelacht und beschlossen, es nicht noch einmal zu versuchen. Es war eines ihrer vielen Geheimnisse und sollte es für den Rest ihrer Freundschaft auch bleiben.

Das Ende ihrer Jugend war gekommen, als Bengt mit seiner Familie wieder zurück nach Schweden ging. Zuerst weigerte sie sich, irgendetwas zu essen, dann zog sie sich in ihr Zimmer zurück und hörte schlagartig auf, durch die Gegend zu streunen. Sie weigerte sich beharrlich [blue]Komma[/blue] Schwimmen zu gehen oder im Winter Ski zu fahren. Da war sie 18 und keiner, außer ihrem Vater verstand, dass sie erwachsen geworden war.

Das letzte Jahr ihrer Schulzeit verbrachte sie mit Lernen und Lesen. Sie zog sich von allem zurück und war mit Briefen an Bengt und dem Chaos in ihrem Kopf beschäftigt. Zwei Tage nach dem Abitur, lies sie ihre Haare streichholzkurz abschneiden und beschloss, diese Stadt für immer zu verlassen.



Ich hoffe, du kannst mit meinen vorschlägen und anmerkungen etwas anfangen. Oder um es mit esoterik-gurus zu sagen: nimm dir was du brauchst, und lass liegen, was dich behindert.

Liebe grüße

Die k.
 

woVen

Mitglied
Liebe K.

liebe K,

zuerst einmal vielen Dank für die Mühe, die Du dir gemacht hast. Gerne nehme ich Deine Anregungen an und überarbeite die Geschichte nochmals.

Gerne will ich versuchen, Dir Deine offenen Fragen zu beantworten (sofern ich das kann).

Warum sie gerade jetzt so intensiv darüber nachdenkt, weiss ich nicht. Die Erinnerungen kommen und gehen.
Nein, ich habe keine Erklärung.

Bengt hat sie nie mehr wiedergesehen. Sie weiss heute nicht mehr wo er lebt oder was aus ihm geworden ist.

Die Äusserlichkeit war nur eines der Mermale, die sie zu einer Außenseiterin machten. Es ist schwer, dieses Mädchen zu erklären und vielleicht hast Du ja recht, dass sie letzendlich nur auf der Suche nach dem Sinn war. Zumindest eine schöne These.

Ihr Vater ist gestorben.

Danke fürs Lesen und Deine wunderbare Hilfe.

Liebe Grüsse
woVen
 
L

Leowee

Gast
"Dieses Werk hat was. Mit etwas zusätzlicher Mühe könnte es gut werden." - Das wollte ich eigentlich positiver in Erscheinung treten lassen in der Wertung, nun steht da "nicht so gut" und ich darf nicht noch mal voten -
verzeih mir, woVen, wenn ich das mit meinem Voting damit angerichtet habe (weil der Block so leer war), vielleicht wäre jemand so nett, das Ganze wieder hochzuvoten?
 

Rainer

Mitglied
hallo woven,

khi und leowee haben schon ganze arbeit geleistet.
ich möchte dir den tip von leowee ganz besonders ans herz legen: schreibe weniger die reflexionen über damals auf, sondern laß die zeit an hand konkreter situationen lebendig werden.
beim lesen deines textes überkam auch mich das gefühl vom süßen vogel jugend und dessen vergänglichkeit bzw. dessen verklärung (in welcher hinsicht auch immer).

es freut sich schon auf deine überarbeitung

rainer


ich habe genau so gewertet wie leowee, weil es den kern der sache sehr gut trifft. und siehe da, schon ist der text nicht mehr "nich so gut" sondern "gut" :)
 



 
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