Das Monster

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Somo

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Das Monster

Der Wald, in tiefer früher Nacht,
von Stille laut beherrscht,
Auf weiter Flure eingepfercht,
Hat Leben nie hervor gebracht.

Der Mond, ein dunkelbleicher Ball
Von klarer Luft verhangen
Der Wind, im Geäst verfangen,
Saust schneller als der Schall

Ich schleich und stampfe auf dem Weg,
Dem trocknen losen Matsch,
hör wie ein zartes Gräslein knackt
Und dass sich nichts mehr regt.

Einen Spiegel, tausend Scherben schwer
Seh ich dort um die Ecke steh´n
Tausend Schritte muss ich noch geh´n
Über tosend ruhiges Meer

Ich seh hinein und schau heraus
Mit glühend roten Augen
Mit rabenschwarzem Haar
Mit narbenreicher Haut
Mit siegessichrem Blick
Der mich ganz und gar durchschaut

Ein Lächeln auf den Lippen
Wie Eis, wie Stein, voll Grausamkeit
So steht mein kleines Monster
Dort in der Dunkelheit, bereit
Hinter sich der tote Wald
Der dunkle Mond darüber

Und ich, nun tausend Scherben schwer,
sinke langsam auf den Grund,
die Finsternis nimmt überhand
 



 
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