Das Spiel

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schroedeee

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Das Spiel

Der Monitor beleuchtet mir
das nachtgeschwärzte Zimmer.
Einmal nur durch diese Tür,
dann ist Schluss. Für immer.

Halb drei, oder schon halb vier,
schlug der Kirchturm eben.
Einmal nur durch diese Tür.
Ich habe noch ein Leben.

Zwölf Sekunden nur dafür
im Fenster blinkt die Lebensuhr.
Einmal nur durch diese Tür!
Wieso hakt die Tastatur?

Es ist plötzlich stickig hier!
Am Hals kratzt der Pullover.
Einmal nur durch diese Tür
Drei, zwei eins.. Game Over!

Ich muss jetzt ins Bett. Das Bier
auf meinem Tisch ist schal.
Einmal nur durch diese Tür!
Das Spiel fragt: Noch einmal?

Die Frage steht: Ja oder Nein?
Einmal nur durch diese Tür?
Der Finger antwortet allein.
Er braucht mich nicht dafür.

Der Morgen bricht ins Zimmer
durch Schlitze in den Türen.
Gleich ist Schluss für immer.
Nur dieses Leben noch verlieren.
 

jon

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Teammitglied
Ich mag den Text von Idee und "Film" her. Allerdings stört mich, dass das Gedicht metrisch alles andere als sauber durchgezogen ist – die Strophen folgen immer anderen Rhythmen, manchmal stellt sich sogar innerhalb der Strophe kein Rhythmus ein. Es "klingt" einfach nicht. Dabei fände ich gerade bei diesem Text wichtig, dass durch einen "gleichförmigen" Rhytmus eine Art "Sog" ensteht, der mit dem Inhalt korrespondieren könnte.
 



 
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