Das Tortenmesser

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Janosch

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Die Apfeltorte ist nicht angeschnitten!
Oh Graus, oh Graus – und alle sitzen schon.
Wer steht jetzt auf, wer sagt jetzt einen Ton:
Das Messer fehlt und niemand lässt sich bitten.

Gleich in der Küche ließ es jemand liegen.
Ein zähes Starren legt sich um den Tisch.
Die Schinkenhäppchen sind zwar fein und frisch,
Doch wird der eine Wunsch allseits verschwiegen.

Als Gastgeber, da sollte man doch wissen,
Dass ohne Messer eigentlich nichts geht.
Denn selbst wenn man die Tortenplatte dreht,
Da lässt sich klar ein Ansatzpunkt vermissen.

Und lehrt uns nicht der Krimi schon das gleiche:
Ganz ohne Messer hat’s der Täter schwer.
Verlegt er obendrein sein Schießgewehr,
Da kann er das vergessen mit der Leiche.
 

Duisburger

Mitglied
Hallo Janosch,

jo, mmmh. Formal mag ich gar nicht viel sagen, ausser dass es sich sehr zäh liest.
Inhaltlich habe ich schon mehr Probleme.
Da werden doch gleichzeitig zur Apfeltorte die Schinkenhäppchen serviert. Sehr, sehr seltsam, aber da kenne ich mich nicht so aus. Mir scheint es eher, die besagten Häppchen sind eher dem Zwang zu Reim geschuldet. Mahlzeit.
Und warum es so fürchterlich schlimm ist, dass dieses Messer in der Küche sein unbenutztes Dasein fristet, will mir auch nicht so recht einleuchten. Zumindest doch der Gastgeber sollte da schnellen Schrittes sich des Schneidgeräts bemächtigen, oder?
Andererseits, einem Gastgebenr der zur Apfeltorte Schinkenhäppchen serviert, dem ist natürlich alles zu zutrauen.
Und der Ansatzpunkt wird dann auch nicht vermisst, eher doch das Messer, dass diesen einschneidet. Was zu allerletzt dann ein angeschnittener Kuchen mit einer Leiche (die im übrigen zu erbringen es manch anderes Gerät als Gewehr und Messer gibt) zu tun hat, will sich mir auch nicht erschließen.
Aber vielleicht übersehe ich ja vollkommen die Intention des Autors.

lg
Duisburger
 

ENachtigall

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Hallo Janosch.

Ich finde es witzig. Vielleicht, weil es bei mir auch Schinkenhäppchen mit Apfeltorte geben könnte.

Das tabuisierende Schweigen gewichtet das abspenstige Messer derart, dass ich die Überleitung zu kriminellen Elementen sehr wohl nachempfinden kann.

Die beschriebene Szene erscheint mir von daher leicht "loriotesk".

Lieben Gruß von Elke
 

Janosch

Mitglied
hallo Duisburger,
ich verstehe nicht ganz wie die schinkenhäppchen dem reim geschuldet sein sollen, wenn sie doch gar nicht am zeilenende stehen. ich hätte also auch kürbiskerne oder schniedelquetsche nehmen können, geändert hätte sich am reim nichts. ich weiß, dass dieses gedicht sicherlich keine bäume ausreißen wird, aber ebenso sehe ich, dass du am thema vorbei gelesen hast, wenn du solche fragen stellst. setzen 6. :D
trotzdem danke für deinen leseeindruck.

hallo ENachtigall,
es hätte ja auch an mir liegen können, aber dein kommentar zeigt mir, dass das gedicht doch was zu taugen scheint. den übergang zum kriminellen darf man durchaus so auslegen, mir gefällt deine interpretation. so sollte man es lesen. :)

ich grüße euch
Janosch
 

Duisburger

Mitglied
ich verstehe nicht ganz wie die schinkenhäppchen dem reim geschuldet sein sollen, wenn sie doch gar nicht am zeilenende stehen. ich hätte also auch kürbiskerne oder schniedelquetsche nehmen können,
Jo, du verstehst nicht. Wie so oft. Lass mal gut sein.

Duisburger
 

Janosch

Mitglied
hüülfe, ich wollt doch keinen krieg anzetteln!!! :) belassen wirs einfach dabei, dass es nicht dein ding ist, wenn du einverstanden bist?
gruß Janosch
 



 
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