Das Ventil

glutexo

Mitglied
Ich bin mal wieder am Ende, kurz vor’m Nervenzusammenbruch.

Heulend knie ich am Boden, in meinem Kopf dreht sich alles nur um dutzende Probleme, ohne Chance sie zu lösen. Niemand ist da, der mir helfen könnte, wie schon so oft, hat niemand Zeit für mich.

Ich bin allein, dieses Gefühl schmerzt zusätzlich zu den anderen Gefühlen die meinen Körper durchdringen.

Aggressivität macht sich breit, Adrenalin strömt in meine Blutbahn.

Ich greife nach was scharfem, wie schon so oft. Obwohl ich es gar nicht will, aber ich kann mich nicht dagegen wehren. Das Wissen, dass danach alles besser ist, ist stärker als der Wille es nicht zu tun, als der Verstand, der mir sagt es sei krank was ich da mache.

Der erste Schnitt, gleich hinterher der zweite, ein dritter Schnitt ist heut wohl auch notwendig.

Das warme Blut läuft mir über den Arm, es tut gut. Ich merke, wie die Anspannung in meinem Körper nachlässt. Schmerzen habe ich dabei keine, jedenfalls spüre ich sie nicht.

Die Probleme sind immer noch da, aber ich empfinde sie jetzt anders als vorher, sie sind mir nicht mehr so wichtig, sie bestimmen jetzt nicht mehr mein Leben, jedenfalls erstmal nicht mehr.

Wie schon so oft, nehme ich mir auch diesmal vor es nicht mehr zu tun, mir ein anderes Ventil zu suchen.
Werd ich es diesmal schaffen?
 

Renee Hawk

Mitglied
Hallo Glutexo,

das ist heftig, Selbstverstümmelung als Ventil - ein ungehörter Hilfeschrei ...

liebe Grüße und Willkommen in der LL
Reneè
 

Suavitas

Mitglied
Das ist traurig, aber leider real. Auch ich kenne Menschen, die zu solchen Mitteln greifen. Aber leider weiß ich auch nicht wie ich ihnen helfen kann.
Dein Text ist sehr realistisch, trotz traurigen Themas finde ich, dass du das sehr gut beschrieben hast!
gruß Suavitas
 



 
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