Das Wuddeliduddelidu

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guelle

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Als die wilden Tiere das Wuddeliduddelidu fanden, war es noch nicht geboren.
Vielmehr befand es sich in einem Ei. Kein Ei, wie es auf den Frühstückstisch kommt sondern anders. Die Tiere hatten so etwas noch niemals zuvor im Wald gesehen. Keiner traute sich etwas zu sagen, bis sich der Dachs, der immer alles besser wusste, räusperte und sprach: „Es sieht aus wie ein“, er machte eine kurze Pause, „ich vermute es ist ein, wie soll ich es euch erklären, es muss sich um ein Blodderiwobbeldidu handeln!“ Keiner hatte jemals zuvor davon gehört aber keiner wollte das zugeben. „Na klar, warum sind wir da nicht gleich darauf gekommen!“, rief die Spitzmaus, „ es ist eindeutig blodderiwobbeldiduförmig!“ Alle waren froh, dass es nur ein Blodderiwobbeldidu war und gingen erleichtert nach Hause.

Lange lag das Blodderiwobbeldidu im Wald, die Tiere hatten es schon vergessen.
Bis zu dem Tag, an dem das Wuddeliduddelidu geboren wurde.
Blauer Rauch stieg aus einem klitzekleinen Riss in der Schale des Blodderiwobbeldidus.
Die Tiere eilten herbei. Jeder wollte sehen, was aus dem Ei schlüpfte. Sie saßen da von morgens bis mittags. Nichts passierte. Sie warteten von mittags bis abends. Nichts geschah.
Als in der Nacht dann der Mond aufging waren die meisten schon eingeschlafen.
Andere wollten nach Hause gehen, als es laut Flurps machte. Die Fledermäuse behaupteten später es hätte Plopps gemacht. Das ist natürlich Unsinn. Es war eindeutig ein flurpsendes Geräusch. Es machte ein zweites Mal Flurps und das Blodderiwobbeldidu zerplatzte.
Heraus purzelte das Wuddeliduddelidu. Es fiel kopfüber ins Moos. Alle Tiere hielten den Atem an. Niemand hatte so ein Wesen vorher im Wald gesehen. Es sah aus wie ein... den Tieren fehlten die Worte dafür. Das einzige, was sie beschreiben konnten war die Farbe. Es war blau.
So blau wie der Himmel im Frühling.

„Hamtitanti!“, sagte das Wuddeliduddelidu in die Stille. Die Tiere sahen sich fragend an. Hamtitanti musste wohl Mama bedeuten, den jedes Baby will zuerst zu seiner Mama. Na klar, Hamtitanti stand für Mama! Nur wer sollte Hamtitanti sein. „Ich will es sein!“, rief der Siebenschläfer, "ich will Hamtitanti sein!“ Alle waren froh, dass sich so schnell eine Hamtitanti gefunden hatte.
Besonders froh war das Wuddeliduddelidu. So zog es in die Baumhöhle des Siebenschläfers in der alten Tanne ein. Der Siebenschläfer war stolz darauf Hamtitanti zu sein. Er kümmerte sich ganz liebevoll um das Wuddeliduddelidu.

Jeden Abend erzählte er ihm eine selbsterdachte Gutenachtgeschichte. Wenn das Wuddeliduddelidu sich wohl fühlte, liefen kleine Blitze über seinen Körper und es wechselte seine Farbe von blau zu rosa bis es schließlich in gleißendes Licht gehüllt war. Die Tiere hatten so ein Licht noch niemals zuvor im Wald gesehen. Selbst bei dem großen Gewitter, das wirklich das schlimmste Unwetter war, das die Tiere jemals erlebt hatten, war kein so ein leuchtender Blitz dabei gewesen. Die Tiere nannten das Licht deshalb das Wuddeliduddelidutaritzelblitzel.
Das bedeutete soviel wie: Das Licht, das heller ist als das Fell des Schneehasen.
Wenn die Baumhöhle Nachts hell erleuchtet war, wussten sie, das dem Wuddeliduddelidu die Geschichte ganz besonders gut gefallen hätte. Dann musste dem Siebenschläfer eine verdammt gute Geschichte gelungen sein. Das Wuddeliduddelidu wuchs glücklich im Wald bei den wilden Tieren auf. Alle respektierten es und alle waren froh das es da war. Selbst der mürrische Steinkauz, der mit keinem etwas zu tun haben wollte, freute sich auf Besuch vom Wuddeliduddelidu.

Das Wuddeliduddelidu war wirklich besonders. Es konnte sich sogar mit den Bäumen unterhalten. Die Tiere hatten so etwas noch nie zuvor im Wald gehört. Die Wildgans behauptete, dass sie die Sprache schon einmal gehört habe als sie Snaggadaggadan überflogen hatte. Wo das Land lag und wie die Snaggadaggadanis aussehen, wusste sie nicht mehr genau. Keiner wollte ihr das glauben. Die einzigen die snaggadaggadanisch reden und verstehen konnten waren die Bäume und zum Erstaunen aller, die sonst sehr wortkargen Bananenfalter, die in der Krone der großen Eiche lebten. In Wahrheit hatte die Wildgans gar nicht mal so unrecht. Sie hatte es nur falsch ausgesprochen, weil sie lispelte. Es heißt natürlich richtig ausgesprochen schnackadaggaglischtisch . Die Bewohner von Schnackadaggaglischtischtan nannten sich selbst aber nicht Schnackadaggaglitschis sondern einfach Minkipinkys. Wenn die Tiere lautes Gelächter im Wald hörten und die Blätter der Bäume leicht zitterten wussten sie, das irgend jemand eine lustige snaggadaggadanische Geschichte erzählte oder war es eine schnackakackaklitschische Geschichte? Am Ende wusste das keiner mehr so genau.

Eines Tages gab es mächtigen Lärm im Wald. Die Tiere gingen der Ursache des Lärms nach.
Die Aufregung war groß, als sie sahen, das die Menschen dabei waren eine Schneise durch den Wald zu schlagen. Die Tiere hatten die Maschinen, die die Bäume fällten und zersägten, noch niemals zuvor im Wald gesehen. Nur der Igel hatte sie dort, wo die Autobahn verlief schon einmal beobachtet. Die Bäume unterhielten sich aufgeregt. Die Eule hörte auch einige weinen.
Auch die Eichhörnchen waren verzweifelt, weil sie ihre Wohnung in der Weißtanne mit den Kindern verlassen mussten.

Als die uralte Ulme von einem der eisernen Ungeheuer mit samt der Wurzel umgedrückt wurde erhob sich ein Heulen und Brausen über den Baumwipfeln. Blitze zuckten, dann machte es laut pfumps. Mit dem lauten Pfumps trat das Wuddeliduddelidu auf die Lichtung. Wenn die Tiere sich später an dieses Ereignis erinnerten sprachen sie immer von dem Tag an dem es Pfumps machte. Das Wuddeliduddelidu war rubinrot und seine Augen funkelten gelb. Die Tiere sahen erstaunt, wie es größer und größer wurde. Zuerst war es so groß wie der Fuchs, dann größer als der Hirsch und am Ende war es doppelt so groß wie die Maschinen. Ein schauriger Schrei der Wut entfuhr ihm. Die Tiere hatten so etwas noch niemals zuvor im Wald gehört und auch niemals danach mehr. Die Arbeiter, die die Baumaschinen bedienten, liefen erschrocken weg und sahen nicht mehr zurück.

Das Wuddeliduddelidu hob die gelben Monster in die Höhe und drückte sie tief in den Boden, wo sie heute noch als Warnung stecken. Dann nahm das Wuddeliduddelidu alles Holz, abgetrennte Äste, herausgerissene Wurzeln und lose Blätter und legte alles vor sich. Es streckte die Arme aus, blauer Nebel stieg aus seinen Händen und hüllte alles ein. Es summte dabei leise und schrumpfte währenddessen wieder auf seine normale Größe. Die Tiere machten großen Augen, denn als sich der Nebel verzogen hatte, standen alle Bäume wieder heil an der Stelle , an der sie aufgewachsen waren. Da wurde den Tieren bewusst, welch ein Glück es war, dass das Wuddeliduddelidu zu ihnen gekommen war.

An diesen Abend trafen sich alle auf der großen Lichtung. Die Bäume sangen Lieder aus ururalten Zeiten, die Tannenzapfenraupen spielten auf ihren Geigen und die Bucheckernschmetterlinge tanzten ein wilden Reigen. Alle waren gut gelaunt und feierten mit Erdbeerpunsch und Waldmeisterlimonade bis zum frühen Morgen. Seit dieser Zeit lebten der Wald und seine Bewohner in Frieden, denn niemand traute sich mehr ihn anzurühren.
 
I

Ichbinkreativ

Gast
Was will der Schreiber uns, und vor allem den Kindern damit sagen? Nicht nur, dass man sich beim Vorlesen die Zunge verrenkt, nein, auch glaube ich nicht, das Kinder mit diesen Fantasiegebilde etwas anfangen können. Selbst ich, als Erwachsene, kann mir diese krotesken Namen nicht merken. Wie soll es dann den Kindern gelingen? Ich weiß, dass sie viel Fantasie besitzen, aber soooooo viel? Das glaube ich nicht.

Ich denke, dass der Text nochmals überarbeitet werden sollte, ansonsten ist es eine Kindergeschichte für den Autor, und nur für ihn!

VG Ichbinkreativ
 



 
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