Das Zeitenschloß

HarryHaller

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Das Zeitenschloß


Verhangen ist des Mondes fahler Schein
Kaum ein Strahl auf Haut, kein Seelenwein
Nun erhebt sich noch des Windes Macht
Welch grauslich karge und auch kalte Nacht


Gefangen in dem nicht fühlbar Schloß der Zeit
Kein Horizont, nicht breit und auch nicht weit
Drehend und verwehend in dem rauschend Höllenfluß
Gewißheit nur, daß man darin jäh ertrinken muß


So treibend in dem verheilend Willkür Wust
Soll man erwecken dieses einen Lebens Lust
Soll man verlieben diesen albern, argen, dunklen Frust
So vergehen mit Erweckung in des bangen Heldenbrust


Doch bleiben immer wieder quälend Fragen großer Zahl
Verringern allesamt der Möglichkeiten eigen freie Wahl
Am Ende nun dem Schloß der Zeit für einen Nu entkommen
Lebendig und gerade deshalb niemals wahr entronnen...


EK 2000
23. Juli
 



 
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