Das holde Burgfräulein

Kiara66

Mitglied
Das holde Burgfräulein

Die Maid ist in der Burg allein,
macht im Kamin ein Feuerlein,
Sie setzt sich mit dem Flickzeug hin,
nach Flicken steht ihr heut der Sinn.

Und während sie so sitzt und flickt,
verzückt zum Feuer sie auch blickt.
Die Flammen tanzen wildes Spiel,
das Holz zu fressen ist ihr Ziel.

Der Maid fall'n bald die Augen zu,
doch hat sie heute keine Ruh,
denn an dem Burgtor klopfet einer,
es kann nicht sein ihr Knappe Heiner.

Doch eilt sie hin zur Tür geschwind,
denn draußen herrscht ein kalter Wind.
Sie öffnet nun so schnell sie kann,
und vor der Tür da steht ein Mann.

Er ist ihr gänzlich unbekannt,
doch reicht er artig seine Hand,
Die Maid schaut nun sein Antlitz an,
und denkt: "Welch wunderschöner Mann!"

Sie bittet ihn ganz schnell hinein,
zu sitzen bei Wein und Kerzenschein.
Sie bringt den Wein, er setzt sich nieder,
schaut ganz verzückt ihr schon aufs Mieder.

Die Maid läßt dieser Blick erzittern,
gar große Lust ist hier zu wittern,
so geht es dann auch ziemlich schnell,
sie lieben sich gleich auf dem Fell.

Doch plötzlich da erwacht die Maid,
und hat noch an ihr langes Kleid.
Da wird ihr klar: "Es war ein Traum,
der Mann war niemals hier im Raum."
 
B

Bruno Bansen

Gast
Thema

...es ist ein Kreuz mit den Burg-Frolleins, die haben nur immer das Eine im Sinn und wenn du dann als ganz unbescholtener, an nichts böses denkender Mann vorbei kommst - schwuppps, wieder eine Adresse, wo monatlich Alimente abzuliefern sind.

Gut geschrieben, wenngleich mir ne Priese Witz fehlt. Nur einmal, nämlich hier:

Sie bittet ihn ganz schnell hinein,
zu sitzen bei Wein und Kerzenschein.
Sie bringt den Wein, er setzt sich nieder,
schaut ganz verzückt ihr schon aufs Mieder

unterbrichst du, dank Rhytmus-Wechsel, die Homogenität des Textes. Änderungsvorschlag:

Sie bittet ihn ganz schnell herein
sanft schimmernd leuchtet Kerzenschein,
man bringt nun Wein ...

So wäre der gesamte Text absolut einwandfrei - wobei die Zeilen von mir natürlich lediglich Vorschlage sind!

Grüße von
Bruno
 

Vera-Lena

Mitglied
Pointe

Hallo Kiara,

Jedoch es ist nicht Knappe Heiner.
Es ist noch nicht mal irgendeiner.
Es ist der Kaiser, Karl der Große,
sieht komisch aus so ohne Hose.

Dein Gedicht gefällt mir gut. Vielleicht findest Du aber für den Schluß noch eine schärfere Pointe. Die Sache mit dem Traum ist etwas blaß. Aber sonst hast Du das gut geschildert.

Liebe Grüße Vera-Lena
 



 
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