Demons on fire - Die Geschichte von Fortis

Waldelfe

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Es begann alles mit einer kleinen Knospe, die unter der Erde lauerte. Oft langweilte sie das Geschehen unter der Erde und manchmal, in ganz einsamen Stunden gab es da diese Stimme. Sie flüsterte ihr zu, sie solle die Dunkelheit verlassen. Doch die Knospe konnte sich das Leben an der Erdoberfläche nicht vorstellen. Sie fürchtete sich. Irgendwann jedoch siegte die Neugier in ihr und sie verbann die Angst aus ihrem Körper. Nun konnte sie ungestört wachsen. Es war eine mühsame Arbeit, aber die Knospe wusste, dass es sich lohnen würde. Und sie hatte Recht. Eines Morgens brach sie durch die Erde und sie wusste, dass sie es geschafft hatte. Helles Licht schien ihr ins Gesicht und brannte in ihren Augen. Aber sie konnte den Blick von der Sonne nicht abwenden. Etwas Schöneres hatte sie noch nie gesehen. Schon bald begann sie weiter zu wachsen und brachte prächtige Blüten hervor.
Die Blume begann auch über sich nachzudenken. Es war seltsam, dass sie ganz alleine war. Fragen entstanden in ihrem Kopf, die sie sich selbst nicht beantworten konnte. Wer hatte sie geschaffen? Warum war ihr Schöpfer nicht hier? Eines Tages warf die Blume ihre Blüten und Blätter ab.
Dabei warf sie unwissend auch ihre Knospen ab, die sie in sich getragen hatte. Später sollte aus diesen Knospen das weitere Leben aufblühen.
So machte sich die kleine Blume auf dem Weg zu ihrem Schöpfer. Sie kam an Flüssen, Bergen und Tälern vorbei, doch nichts wies auf weiteres Leben hin. Frustriert und traurig wollte die kleine Blume schon umkehren, als schließlich ein heftiger Sturm aufkam.
Nach Schutz suchend fand sie einen großen Stein, unter dem sie sich versteckte. Es gefiel ihr nicht im Schatten eines dunklen Steines zu sitzen, denn sie mochte die Sonne viel lieber. Plötzlich hellte sich der Himmel auf. Es war allerdings ein seltsames Licht.
Eher blau und leicht silbern. Das seltsame Licht, das ähnlich von einer Kugel wie die Sonne kam, schien auf den dicken Stein und die Blume merkte erstaunt, wie dieser plötzlich mit demselben Licht von innen heraus aufleuchtete. Sie kletterte neugierig auf den Stein und bemerkte dabei ein Pochen unter ihren Wurzeln. Der Stein vibrierte kaum merklich. Als sie oben ankam stieß ein heftiger Windstoß gegen ihre Blüten, die in den letzten Tagen nachgewachsen waren, und riss eine davon ab.
Verwundert blickte die Blume auf die Blüte, die langsam nach unten auf den Stein sank. Als sie den Stein berührte explodierte plötzlich alles um die Blume herum und sie musste sich sehr an dem Stein festhalten, um nicht hinunterzufallen. Der Stein schlug Wurzeln in den Boden und breitete sich in blauen Linien in alle Himmelsrichtungen hin aus.
Auch der Stein selbst wuchs zu enormer Größe an und war hunderte Male größer als die Blume. In den nächsten Sekunden wuchs er noch weiter. Schließlich stoppte er und eine sanfte Stimme ertönte vom Himmel.
„Meine liebe, kleine Rose“, sagte die Stimme und die Blume hörte zum ersten Mal jemanden ihren Namen sagen.
„Ich danke dir, dass du mich gesucht hast. So konntest du nun auch anderes Leben auf Fortis möglich machen. Ich bin dein Schöpfer. Ich bin Gott. Deine Blüte war mehr als nur ein Teil von dir. Sie war voller Liebe und da die Lebewesen von Fortis Liebe zum Wachsen brauchen, haben sie diese von dir bekommen. Es war mein Wille.“
Glücklich, dass die Rose herausgefunden hatte, wer ihr Schöpfer war, ging sie bald wieder nach Hause. Dort hatten sich aus den Knospen der Rose weitere Blumen gebildet und schon bald bekamen sie auch das Gras als Freund. Fortis nahm Gestalt an: Die Berge und Täler waren nun von grün überzogen und die ersten Fische waren im Wasser zu sehen. Bäume überzogen das Land und taten sich zu großen Wäldern zusammen. Es gab Millionen an Arten von Fischen, Walfischen und anderen Wassertieren. Einige von ihnen waren die Nymphen.
Sie entwickelten sich, so sagt man, aus einem bösartigen Fisch, der eine wunderschöne Muschelperle verschluckte. Daraufhin verwandelte er sich in ein Wesen mit einer langen grünen Schwanzflosse, einem schönen Oberkörper, langen Armen und wunderschönem Haar. Auf die erste Nymphe folgten weitere. Man fragte sich immer wieder wie sie sich vermehrten, da es nur weibliche Nymphen unter ihnen gab.
Sie sahen auf den ersten Blick alle wunderschön aus. Spätestens wenn sie ihre scharfen Krallen und spitzen Zähne ausfuhren, entblößten sie ihr wahres Wesen. Die Nymphen lebten ein Jahrhundert lang mit den Fischen im Wasser ohne zu wissen wie es oben war. Dann kam ihnen eine merkwürdige Gestalt vor Augen.
Sie hatte spitze Ohren, zwei spitze Zähne jeweils oben und unten, blaue Haut und weiße Flügel. Aber vor allen Dingen war sie sehr klein. Die Nymphen schnappten sie sich und zogen sie unter Wasser, um einen Freund zu haben. Es stellte sich jedoch heraus, dass das kleine Wesen das Wasser nicht ertragen konnte.
Es ertrank beinahe. Somit brachten die Nymphen das Wesen wieder an Land und es stellte sich als eine Schmetterlingsfee vor. Die Fee erzählte, dass es viele von ihnen an Land gab. Die Wasserfeen, Glimmerfeen und Schmetterlingsfeen waren anfangs die drei Arten. Sie empfahl die Wasserfeen als Freunde, denn diese konnten unter Wasser atmen.
Die Feen unterschieden sich nicht im Aussehen, sondern an ihren Kräften. Die Schmetterlingsfee, so erzählte sie, flog viel lieber und mochte die Blumen. So verabschiedete sie sich und ging wieder fort.
Die Nymphen wollten unbedingt einen Freund haben und machten sich auf den Weg an Land zu den Wasserfeen. Allerdings kam die Nymphe mit ihrer Flosse nicht vorwärts und so bildete sie sich zurück. Ein Teil der Nymphen schaffte es nicht, die Flosse zurückzubilden und sie blieben zurück. Nun hatten die Nymphen zwei Beine.
Sie lernten damit zu laufen. In einer kleinen Gruppe von Nymphen zogen sie in den Wald hinein und merkten bald wie zahlreich das Leben auf Fortis war. Sie trafen auf kleine Krabbeltiere wie Spinnen, Käfer und Ameisen, dann Affen, Löwen, Wölfe, Pferde und Einhörner. Es gab noch viele andere Tiere im Wald, die die Nymphen nicht einmal alle entdecken konnten. Die Nymphen lernten den Wald zu nutzen und pflanzten sich fort.
Es entwickelte sich endlich eine männliche Linie der Nymphen. Die Wesen, die einst zu den Nymphen gezählt hatten, hatten sich ziemlich verändert. Sie hatten alle einen langen, schlanken Körper, waren alle sehr schnell auf den Beinen, hatten helle Haut und blonde oder rote Haare, waren immer Barfuß unterwegs und nutzten die Sprache um Lieder oder Gedichte zu singen. Außerdem waren sie sehr Redegewandt und konnten sich aus jeder Situation herausreden.
Weil sie sich so verändert hatten, nannten sie sich jetzt Elfen. Längst hatten sie vergessen warum sie hergekommen waren und teilten sich in drei Gruppen auf.
Jede Gruppe ließ sich an einem anderen Ort nieder. Die einen zogen in den Schatten nach Süden in das graue Land. Dort gab es viele Vulkane und somit auch viele Aschewolken, die keine Sonne hindurchließen.
Die zweite Gruppe zog ans Meer, wo es sehr windig war und die letzten Elfen blieben im Wald. So entstanden die Waldelfen, Schattenelfen und Windelfen. Mit der Zeit entwickelten sie unterschiedliche Fähigkeiten. Die Lebewesen waren nun sehr zahlreich und lebten in Frieden zusammen. Die einzigen Lebewesen, die Böse waren, waren schon immer da gewesen. Es waren die Dämonen. Sie kamen jedes Mal aus dem Nichts als körperlose Schatten und verschlangen alles, was sich ihnen in den Weg setzte. Man konnte sie nicht töten und nur wer flink und geschickt war, konnte ihnen Ausweichen.
Doch die Dämonen waren zahlenreich unterlegen und so machten sich die übrigen Bewohner keine Gedanken darum. Die einzigen Menschen, die ihnen etwas wollten, waren die Menschen. Sie tauchten zu einem ungewissen Zeitpunkt plötzlich auf und brachen in das schöne Fortis ein.
Sie bauten große Städte und Burgen. Dabei besetzten sie meistens einfach den Lebensraum anderer Lebewesen. So zogen Elfen, Feen, Einhörner und andere gegen die Menschen in den Kampf und Jahrzehnte voller Krieg folgten. Weil keiner der beiden jemals gewann oder verlor, endete der Krieg scheinbar nie. Könige der Menschen, Herrscher der der Elfen und Herrscher der Feen wurden immer wieder von ihren Nachfolgern abgelöst, wenn sie starben.
Bis ein junger König Einhalt gebot. Er verachtete seine Vorfahren. Er hasste sie. Er wollte alles anders machen. So zog er allein zu den Elfen, Feen und übrigen Tieren und ging mit ihnen ein Bündnis ein. Er würde ihr Land und ihnen selbst nichts mehr anhaben, wenn die Menschen auch in Frieden in ihren Städten und Dörfern leben könnten, die sie bereits gebaut hatten.
Widerwillig gingen die Bewohner des Waldes in das Bündnis ein. Wichtig aber war, dass sie ihren Hass für den Moment vergaßen. Der Frieden ließ Fortis wieder aufblühen. Doch nicht lange, denn später hetzten die Menschen sich gegenseitig auf. Sie hatten in dem Jahre, in dem sie das Bündnis geschlossen hatten, das Land unter sich aufgeteilt. Und zwar genau in drei Teile: Luparika, Quintentis und das Gebiet des ewigen Eises. Im Gegensatz zu den anderen Lebewesen kümmerte die Menschen der Süden nicht, weil sich dort nur unfruchtbares Land befand. Auf unerklärliche Weise breitete sich jedoch das Land des ewigen Eises immer weiter aus, da es aus Eis bestand und es im Norden immer kälter wurde. Es wuchs und wuchs bis es halb Luparika und Quintentis verschlungen hatte.
Nun meinte der König, dass nun halb Quintentis und Luparika nun auch ihm gehören würde und er begann sich mit den anderen Königen zu bekriegen. Die Elfen und Feen kümmerte dies allerdings herzlichst wenig, denn trotz des Bündnisses hatten sie ihren Hass noch nicht ganz vergessen. Der König vom Gebiet des ewigen Eises verlor jedoch den Krieg und er und seine Truppen wurden in den Süden in das graue Land verbannt. Dort gab es Mammuts, große Tiger und andere gefährliche Tiere, die gerne in der Wüste lebten. Die Menschen im Süden fanden sich mit ihrer Situation ab und versuchten zu überleben. Sie vergaßen die Menschen im Norden allerdings nicht.
Eine Prinzessin aus Quintentis und ein Prinz aus Luparika zogen in das Gebiet des ewigen Eises und nahmen es in Besitz. So gehörte das Land nun beiden anderen Ländern gleichzeitig. Das Eis, das Luparika und Quintentis überzog, gehörte nun offiziell auch zum Gebiet den ewigen Eises. Allerdings gab es ab jetzt einen anderen Namen für das Land.
Snowfield. Das eigentliche Volk, das mit nach Snowfield gekommen war, zog sich in die Eiswüste zurück und entwickelte ihre eigenen Bräuche und Verhaltensweisen. Man nannte sie auch das Volk Lovneschke, das sehr weise war.
So kam es, dass Jahrhunderte später der König von Quintentis diese Geschichte hörte und nicht einverstanden war, dass sein Land, das im Eis eingefroren war, nicht ihm gehörte. Er hörte auch von einem Stein, der jedem Macht gab, der es verlangte. Vor vielen Jahren war dieser Stein von einem Lovneschke Mann gefunden worden. Damals ahnte man noch nicht, dass der Stein für alles Leben auf Fortis verantwortlich war. Er war mindestens so groß wie es ein Schloss damals war. Aber was machte der Stein in der Eiswüste? Die Menschen wussten nur, dass er im Mondlicht blau und silbern leuchtete. Später erkannten sie, dass er die Quelle allen Lebens war und er über ganz Fortis vernetzt war. Wenn diese Linien unterbrochen worden würden, würde alles Leben auf Fortis enden. Dieses Wissen teilten sich nur ganz wenige. Die unwissenden Menschen versuchten die Magie des Steins für sich auszunutzen. Es gelang ihnen auch, wodurch sie sehr mächtig wurden.
Es gab jedoch ein Problem: Da jeder den Stein haben wollte, drohte er auseinanderzubrechen. Einige Menschen wussten noch, was dies für Fortis bedeuten würde, weshalb sie die Wächter des Steins gründeten. Sie nahmen die Magie vom Stein und schützten ihn damit. Somit hatte niemand eine Chance, die Macht des Steins für sich zu nutzen und er geriet wieder in Vergessenheit. Nur hin und wieder mussten die Wächter den Stein beschützen. Es gab viele verschiedene Kräfte unter den Wächtern. Jeder Wächter entwickelte mit der Zeit seine eigene Kraft und gab es an seine Kinder weiter.
Jeder bekam ein Zeichen für die eigene Kraft, das in den Stein eingeritzt wurde und in der Familie weitervererbt wurde. Dabei benutzten sie Zeichen von Bewohnern des Waldes wie die Glimmerfeen oder Waldelfen. Sogar Wächter mit einem Zeichen der Dämonen gab es.
Zusammen nannten sie den Stein Radix. Mehrere Jahre herrschte Frieden in Fortis und niemand schien sich für die Radix zu interessieren.
Eines Tages gelang das Wissen um den Stein jedoch in die Hand, die ihn am wenigsten besitzen sollte. Denn als der König von Quintentis von dem Stein hörte wusste er, dass die Zeit der Radix gekommen war. Alles würde anders werden.
 

flammarion

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Teammitglied
Hallo Waldelfe, herzlich Willkommen in der Leselupe!

Schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Wir sind gespannt auf Deine weiteren Werke und freuen uns auf einen konstruktiven Austausch mit Dir.

Um Dir den Einstieg zu erleichtern, haben wir im 'Forum Lupanum' (unsere Plauderecke) einen Beitrag eingestellt, der sich in besonderem Maße an neue Mitglieder richtet. http://www.leselupe.de/lw/titel-Leitfaden-fuer-neue-Mitglieder-119339.htm

Ganz besonders wollen wir Dir auch die Seite mit den häufig gestellten Fragen ans Herz legen. http://www.leselupe.de/lw/service.php?action=faq


Viele Grüße von flammarion

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