Demut

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Nadja

Mitglied
Der Wind hat die Wärme der letzten Tage verweht
Mir ist kalt

Langsam gehst du zum Kamin,
zündest ein Feuer an
damit ich nicht friere

Dein leises Summen lässt Zufriedenheit spüren

Ich schaue hinaus in die Ferne
weit weg gehen alle Gedanken
fliegen wie bunte Luftballone in ein Niemandsland
das Land der Phantasien
fallen wie Sternschnuppen vom Himmel

Lassen wissen, Lassen fühlen
Lassen diesen Hunger spüren
Diesen Hunger tief in mir

Langsam kommst du auf mich zu
Verbindest meine Augen
Nimmst Besitz von meinem Körper

Lässt mich deine Hände spüren
Zärtlich, liebevoll, wissend
...überall

Ich lasse dich gewähren
Denke nicht mehr
Fühle nur noch
Ich will dir gehören

Sterne am Horizont
entfachen zu einem Feuer
Umzingeln,verzehren
Und für einen Moment
Ist es
.....als müsse ich sterben
Doch einen brennenden, einen herrlichen Tod

Die Seele zu Asche verbrennend
Erhebe ich mich
Bitte ich dich
Nimm mich,
Nimm mich wie es dir gefällt

Demut erfüllt mein Leben

Deine Wünsche erfüllend
Langsam, zärtlich und doch fordernd
Spüre ich dich
In mir – tief in mir
 

Aceta

Mitglied
Eigentlich ...

eigentlich gefällt es mir,
nur beunruhigt mich die Demut -
vielleicht bist Du zu
verletzlich, zu opferbereit -
gefährdet?

Aceta
 

Nadja

Mitglied
Hallo Aceta und trylight,

danke für Eure Antworten und Gedanken.

Wenn Demut Selbstaufgabe bedeutet,
Wenn Demut Opfer bringen lässt,
dann ist Demut nicht gut
dann ist man gefährdet sich zu verlieren.

Die Demut, die ich meine
- und da hat trylight schon den richtigen Punkt gefunden -
kann man auch durch das Wort "Hingabe" ersetzen,
aber es kann noch mehr sein wie Hingabe.

Demut erfordert Achtung vor allem was lebt incl. sich selbst.
Demut und Stolz liegen dicht beieianander und beides zu leben ist ein langer Weg.
 
S

Stoffel

Gast
Hi,

dann würde ich es in
"hingebungsvoll" umwandeln.
Muss ja nicht negativ seinh.
So aber,wie Aceta sagte,klingt es eher negativ-das mit der "Demut"
(Demut ist für mich-geneigter Kopf,schüchtern,ängstlich blickend,abwartend,z.B.)
Demut klingt nach Altlasten,Müssen,etc.

Stoffel
 
P

Palominos

Gast
Gefällt mir und das mit der Demut.

Vielleicht ist es das Gefühl einiger, aber ich denke sie paßt. Es ist stimmig und ich denke es ist das richtige Wort. Bei allen anderen wäre es ein einfaches Gedicht, schön, ohne Frage, aber es würde etwas fehlen.

Eben der Antstoß, der etwas in Bewegung setzt, in einen drinnen etwas in Bewegung setzt und genau das macht dieses eine Wort. Vielleicht hätte ich einen anderen Titel gewählt, um genau diesen Anstoß beim Lesen nicht vorweg zu nehmen...

So kann jeder darüber nachdenken, was Demut für ihn, für sich selbst bedeutet und ob man bereit ist wirklich sich den Partner hinzugeben, sich zu ergeben und am Ende vielleicht sich selbst gewinnen?

Palominos
 

soleil

Mitglied
Hallo Nadja,

dein Gedicht ist sehr stimmig und initiert Fragen - bei mir zumindest. Ich würde auf keinen Fall "Demut" ersetzen, weil es einen qualitativen Unterschied zur Hingabe gibt. Wie du es schon selbst vorhin gesagt hast oder Palominos.

Folgendes ist mir aufgefallen:
- Lassen wissen, [red]l[/red]assen fühlen

- [blue]Sterne am Horizont
entfachen zu einem Feuer -> statt "entfachen" würde ich "entzünden sich" zu einem Feuer vorschlagen[/blue]
Umzingeln, verzehren
Und für einen Moment
Ist es
... als müsse ich sterben
[blue]Doch -> ist meiner Meinung nach überflüssig[/blue] einen brennenden, einen herrlichen Tod

Aber wie schon gesagt, es gefällt mir sehr, auch wenn ich zugebe, dass Demut durchaus ein zwiespältiger Begriff ist:
"Überlassen Sie es dem Feigen, aus seiner Feigheit eine Religion zu machen, indem er Demut predigt." (Shaw)

Viele Grüße
Soleil
 
V

vexierbild

Gast
unangenehmes Gefühl

darf ich mich auch noch zu Wort melden? Also für mich hat Demut auch was Unangenehmes. Demut gesteht dem anderen etwas zu, was dieser gewollt hat und was man selbst nicht 100% will, es ist ein Akt der Zurücknahme der eigenen Persönlichkeit gegen den eigenen Willen, weil der Wille des anderen stärker ist. Mir fallen da die katholischen Priester ein, die bäuchlings vor dem Bischof liegen in der demütigsten aller Haltungen, das hat was theatralisches, aber die würden ihre Religion auch in Teilen ganz anders leben, wenn sie nur dürften.

Also ich schließe mich einigen Vorrednern an - Hingabe gefällt mir besser, fast würde ich auch Unterwerfung akzeptieren, das hört sich wenigstens nach Kampf an.
 

Nadja

Mitglied
Hallo Vexierbild und alle anderen,

Es ist schön, dass Euch mein Gedicht gefällt. Wenn ich dichte, denke ich nicht viel, sondern ich hole es tief aus meinem Inneren, fühle tief in mich hinein und lasse an mir vorbeiziehen was ich erleben und fühlen durfte.

Das Wort "Demut" hat nun ein unangenehmes Gefühl hinterlassen. Aber vielleicht hat auch Demut zwei Seiten -eine negative und eine positive.

Für mich selbst hat Demut eine positive, angenehme Bedeutung. Demut ist für mich ein freiwilliges Geschenk an das Leben. ICH schenke es, weil ICH es so will.

Mit Religion und Zwang hat dies für mich rein gar nichts zu tun. Leider kann ich es im Moment nicht besser erklären. Vielleicht gibt es ja hier im Forum noch jemandem, der mir ein wenig helfen kann, das Wort Demut in positiver Weise zu erklären.
 



 
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