Der Augenblick

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Entfessele
mein Verlangen,
oh Augenblick,
erbarmungslos,
dir nah zu sein.

Verzehre
mich Feuer,
mein Begehren,
schutzlos,
wie ein neugeboren Kind.

Atme
ihre Schönheit,
wie den einen,
ersten Zug,
oh erwachtes Leben.

Trinke
ihre Nähe,
wie Wasser,
gierig,
mein Lebenselixier.

Schweige,
mein Herz,
Stimme,
engelsgleich,
dich zu hören.

Gestehe,
Verlorener,
im Glitzern
ihrer Augen
Ertrinkender,
in den brandenden Fluten
ihres Haares.

Umarme mich Sonne,
verbrenne
Zweifel und Angst
oder laß mich
in Kälte sterben.

Das Gestern vergessend,
den Morgen verspottend,
frag ich dich leise:
"Liebst Du mich?"
 
L

Lotte Werther

Gast
Jedes Wort scheint ihr profan.
Sie antwortet mit stummen Blicken.
Die Bilder haben es ihr angetan.
Bejahend mag sie nur noch nicken...

Wunderschön. Die letzten 4 Verse haben es mir besonders angetan. Ich sah dabei Morgen als Zukunft und Gegenstück zum Gestern. So würde es denn für mich heißen: das Morgen verspottend...

Lotte Werther
 



 
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