Der Augenblick

Entfessele
mein Verlangen,
oh Augenblick,
erbarmungslos,
dir nah zu sein.

Verzehre
mich Feuer,
mein Begehren,
schutzlos,
wie ein neugeboren Kind.

Atme
ihre Schönheit,
wie den einen,
ersten Zug,
oh erwachtes Leben.

Trinke
ihre Nähe,
wie Wasser,
gierig,
mein Lebenselixier.

Schweige,
mein Herz,
Stimme,
engelsgleich,
dich zu hören.

Gestehe,
Verlorener,
im Glitzern
ihrer Augen
Ertrinkender,
in den brandenden Fluten
ihres Haares.

Umarme mich Sonne
verbrenne
Zweifel und Angst
oder laß mich
in Kälte sterben.

Das Gestern vergessend,
den Morgen verspottend,
frag ich dich leise:
"Liebst Du mich?"
 



 
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