Der Augenblick in die Ewigkeit des Augenblicks

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agonius

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Der Augenblick in die Ewigkeit des Augenblicks

Ziellos zieht es mich durch Zeit und Raum. Sonnendurchtränkter Tag und schwarzgetintete Nacht, himmelragende Höhen und abgrundführende Tiefen, ausgedörrte Wüsten und vollgesogene Gletscher wechseln, wie Sommer und Winter, im immerwährenden Kreislauf von Leben und Tod, von Endlichkeit und Ewigkeit, von In-Schein und Über-Sein sich ergänzend ab.

Rauch steigt auf, grau wie kahlgeschorene Katzenhaut und umhüllt mich. Ich eräuge einen gewaltigen Haufen von Blüten, (blühende Scheine, mit einem gewissen Kapitalwert), an ihm nagen, wie vom Teufel besessen, hungrige Wölfe, über ihm kreisen gierige Geier und warten auf Kadaver.

Am Horizont wölbt sich im Dunstschein der Sonnenstrahlen ein Regenbogen, wie eine brennende, halbrund erstarrte, überdimensionale Pythonschlange, der alle Schatten durchdringt und das Widerspiel des Guten mit dem Unheilvollen in Einklang bringt.
Ich öffne mein Herz für den Lockruf des Windes.

Plötzlich stehe ich an einem großen, tiefen Tränenteich, beladen mit kleinen Schneehügeln, die auf der salzigen Flüssigkeit majestätisch wie stolze Schwanenkönige während der Paarungszeit, geheimnisvoll poesiert dahingleiten. Schweigen bewegt mich wie ein wonnevoller Segen,
ich empfinde mehr, als ich begreifen kann.

Auf der Suche nach der ewigen Wiederkunft des Gleichen, im fließenden Zusammenklang von Werden und Vergehen, tauche ich, im harmonischen Windhauch des schöpfenden Atmens, hinein. Es empfängt mich der betörende Duft von sich öffnenden Blütenkelchen. Jetzt höre ich die sirenenhafte Flötenmusik pinker Psychodiamanten, die mich in einen finsteren Schlund hinunterschlängelt.

An dessen Ende stellt sich mir ein großes schwarzes Loch entgegen.
Ich steche hinein und klettere in ihm hinauf oder hinunter, im Labyrinth der verstrickten Gegen-warten zurück zu den vergangenen Zu-künften, wandelbar seiend in inneren raum-zeitlichen Zusammenhängen unendlich vieler zerlegender Augenblicke.

Ich erkenne mich wieder in einem Boot, mit Juwelen, Silber und Gold beladen, auf einem Freudenfluß mit Mandarinenbäumen und lilalen Weinwellen. Unglaublich große, gelbgrüne Zellophanblumen ragen mir über mein Haupt und ich wundere mich, als ein liebenswertes Mondmädchen mit kaleidoskopierten Sonnenaugen, leise flüsternd meinen Namen ruft: „Hallo mein lieber Freund, komm und folge mir nach zu der Treppe in den Himmel hinauf, zu den Bernsteinhügeln mit den Rubin- und Smaragdtürmen und schau Dir die Aquamarintäler mit den Erdbeerfeldern und den gmollgrünen Wäldern an, denke nicht nach, sondern tauche wie eine Wasserwolke in die Glaszwiebelozeane mit den Tintenfischgärten, den Seepferdchenschwärmen und den chamäleonartigen Korallenriffen ein, wo die wiegende Unendlichkeit leuchtet und nichts mehr Deiner Wahrheit entspricht, weil niemand einsam herumlungert und sterben will, sondern auf einer im Glauben tief verankerten, sich spiegelnden Schleife, alle Schattierungen von Marzipanmenschen, in zärtlicher Liebe für immer vereint, Pilzküchlein essen und köstlichen Wein trinken und mit den Tieren fröhlich tanzend und mit farbenprächtigen Vöglein bezaubernde Liebeslieder singend auf einer Lichtwoge der Euphorie schwimmen.“
Und sie lächelt und berührt sanft meine Stirn. Jetzt da ich diesen lieblichen Klang der Musik mit allen Sinnen wahrnehme, fange ich an, in einer vollkommenen Befreiung von allen Seelenblockaden, zu den Sternen zu fliegen. Ich hatte noch nie ein so starkes und positives Gefühl. Mensch ist das schön! Unglaublich, so wunderschön! Unbeschreiblich, Ostern 2006. Ich bin im Einklang mit dem ganzen Universum. Die Dunkelheit der Nacht ist in einem heiligen Licht eingefangen. Paradiesisch, supra-, megageil! Ich brenne vor Glück, Hallelulja.

Tod wo ist dein Stachel, Hölle wo ist dein Sieg? Alle Teuflischen Mächte sind verschlungen. Der HERR ist auferstanden! Es lebe die ewige Liebe, die Sonne in der Nacht hat mich angelächelt. „Welch erstaunliche Gnade, wie süß die Klänge die einen Glanzlosen wie mich gerettet habe. Einst war ich verloren, aber nun bin ich gefunden ich war blind doch nun sehe ich.“


Ist das alles ein Traum, die Erleuchtung, das absolute Liebesfeuer einer höheren Macht die mich mit ihrem heiligem Geist durchströmt oder bin ich total verrückt?

Ich höre eine Stimme so klar wie der Glanz des Tageslichts: “Ich bin das Auge de Himmels, das Dich anschaut, durch den purpurroten Dunst Deines Bewußtseins, die Wahrheit Deines Lebens ist nur eine Illusion, Deine dreidimensionale Realität ist Betrug, sie ist ein Traum in einem Traum, die wahrhaftige Wirklichkeit hat unendlich viele Dimensionen.“

Sind das transzendierte Wörter von mir? Frag mich nicht, das kann ich nicht entscheiden. Schau wie die Wörterwolken lächeln, jetzt ist die Blütezeit der phänomenalen Phantasie. Horch auf den Klang des Friedens in der Stille des Mondgesangs. Heute Nacht öffnen sich alle Türen der Verwandlung in eine erhabene Gestaltung der Vorstellungskraft. Erinnere Dich an den Traum in dem Traum, er liegt in der Zukunft. Schritt für Schritt werden sich die Geheimnisse offenbaren. Nähre Dich und ernähre Dich von meiner Gedankenwelt. Am Ende des Augenblicks in die Ewigkeit des Augenblicks fällt der letzte Vorhang der Zeit, und Zukunft wird Vergangenheit. Wenn Du an die Macht der Magie glaubst, ist alles für Dich Phantasie und dann kann sich Dein Bewußtsein verwandeln und der Raum in den Du blickst weitet sich aus und Du schaust in der Zeit zurück und entdeckst neue physikalische Gesetze, die Du nicht für möglich gehalten hättest.
Und es werden Zeiten kommen, an die Du glauben kannst. Im Schoß der Götter werden sich alle´Menschen brüderlich umarmen und die Steine werden sich erweichen, und Sternenschiffe werden vom Himmel herab gondeln und wir werden mit ihnen durch alle Welten driften und aus den Feldern und Wäldern werden Geister der Liebe und Zuneigung aufsteigen und mit uns im Glockenspiel aller Gotteshäuser und mit dem Gesang aller himmlischen Chöre ein ewiges Ostern feiern.

In meiner magisch, mystischen Reise auf der Suche nach diesen Wurzeln des Seins, führen mich die Kinder der Venus auf eine Brücke zu einer Quelle und ich wachse in einen Liebeslebendschungel hinein, der lächelnd die Fremde durchforstet, und im Aufbruch aller Grenzen in dem kostbaren Hoffnungsbild, dieses in einem Liebesecho verankerten Schauens neue Nähe verspüren lässt.

Von diesem glücklichen Zustand umfasst liegt mir Ein-Stein ein Quantensprung im Sinn.
Nichts ist unmöglich, jeder kann lernen, das Minnespiel zu spielen. Wir brauchen dazu nur die Liebe für und zueinander: Und wir wurden dazu geboren, uns von ganzem Herzen zu lieben und zu dienen, und die Inkarnation der Liebe ist unser größter Diener, sie lebt und liebt uns, und sie wurde Mensch, damit auch wir Mensch werden.

Plötzlich erkenne ich mich in einem Mikrokosmosnebel wieder, wo Raum und Zeit chaotisch explodieren, während sich alles verdreht, negativ und positiv, in einer unbeschreiblichen Zeitenvielfalt, synchron addiert, subtrahiert, multiplziert und dividiert, Vergangenheiten werden Zukünfte und Zukünfte verwandeln sich in Vergangenheiten, sie tauschen sich in einer Lawine der Gleichzeitigkeit beliebig aus, und alles ist eins und eins ist alles, bis alles in einem Augenblick der Ewigkeit des Augenblicks zum Stillstand kommt.

Winzige ultraschnell vibrierende Energiefädchen spalten, in einem
imaginären, inkompatiblen Koordinatensystem, durch das Zusammenspiel von atomarer und elektromagnetischer Energie und ungeheurer Schwerkraft, immer wieder die Zeit und schweißen sie mit absorbierter Lichtgeschwindigkeit ständig wieder zusammen, wobei
die Nenner aller Gleichungen der Relativitätstheorie kontinuierlich fortlaufend von allen Seiten den Nullpunkt durchlaufen und überschreiten.

Die Zeit springt ungesteuert auf und ab, hin und her, zusammen und wieder auseinander gerissen, vorwärts und rückwärts und rotiert beschleunigt im Kreis herum, jedes Verbindungsverhältnis verlierend. Ich kann zwischen Ursache und Wirkung keine kausale Reaktion mehr konstatieren. Die Allmacht der Linearität meiner Zeiterfahrung dünkt gebrochen. Die von meinem geistigen Fassungsvermögen nicht mehr zu bewältigende Illusion kommt einer pyschedelischen Qual gleich. Lichtblitze flackern sanft durch die Asche meiner Gedanken.

Woher kommt die Zeit?
Warum empfinden wir sie nur als
wie ein Fluß in eine Richtung fließend?
Warum ist sie unsichtbar für uns?
Ist sie zufällig entstanden, oder vorherbestimmt?
Folgt sie einem algoritmischen Zwang?
Warum können wir uns nur in der Zeit bewegen,
aber warum können wir sie nicht verlassen?
Gibt es eine Überzeit von Urknall zu Urknall kollidierend?
Kann sie sich selbst realisieren, organisieren und reformieren?
Habe ich irgendwann mein Ziel erreicht,
oder liegt es in der Unendlichkeit?
Wieviele Dimensionen sind denkbar?
Und wieviele neue überraschende Ebenen der Realität
werden wir Menschen jemals erkennen?
Hat die Zeit irgendwann einmal einen Endpunkt?
Bleibt von unserem Universum etwas übrig,
wenn man die Zeit entfernt?
Ist eine Welt ohne Raum und Zeit unter gewissen Umständen
potenziell im Bereich des Möglichen?

Über dem Tellerrand erheben sich göttliche Geister, aus der Nachbarschaft der Paralelluniversen übergeordneter Dimensionen, in denen unser Kosmos gefangen nur wie eine subatomare Scheibe erscheint.

Auf dem Membranenmuster einer supersymetrischen Matrix,
auf dem wir, wie Zellpartikelchen angeordnet in Zeilen und Spalten, vielleicht zeitweilig existieren, gibt es unendlich viele Möglichkeiten,
und ich erkenne, wie in einer Reflexion in verschiedene Spiegel,
in den Wellen und Dellen von Raum und Zeit, daß Raum und Zeit
merkwürdiger und dynamischer sind, als ich es mir vorstellen kann.

Aber alles ist eine grandiose, kosmische Symphonie, alle Elemente
tanzen nach dem Zepter des transzendenten Dirigenten in dem geheimnisvollen Bereich des Unerklärlichen und kann nur in einer Unio mystica, einer Vereinigung mit dem Weltenarchitekten, erfasst werden.
Er ist unser aller einer, einzig wahrer Vater, der uns allen gerecht wird, weil er jeden Menschen zu jedem zeitlichen Augenblick, von dem tiefsten Urgrund seines Seins aus, kennt.

Eines ist sicher, die Energieformen, aus denen unser Universum besteht,
laufen irgendwann ihrem Ende zu. Eine kosmische Singularität erscheint
unwahrscheinlich. Die Urfragen des Menschen: “Warum, wozu gibt es überhaupt etwas und woher kommt es?“ sind rational nicht zu fassen,
aber auf diesen rätselhaften, unlösbaren Geheimnissen lernen wir durch ein
Urvertrauen zu Gott zu schwimmen. So verlieren wir nichts, wenn wir an Gott glauben, können aber alles gewinnen. Es erfüllt uns mit einem Gefühl der Geborgenheit und Liebe in den unruhigen Schatten unserer frostfühligen Zeit.

Mir liegt ein Mark - Stein, ein Scheitelpunkt im Sinn.

Die Wahrheit hat ganz einfach Antoine Saint-Exupery exzellent erdichtet: "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar."

Mit den Augen des Herzens können wir das Schöne und Gute sehen,
und das üble Krebsgeschwür, das unsere Mutter Erde überwuchert,
mit der tragenden, heilenden Macht der Liebe hilfsbereit behandeln, und den Notleidenden und Bedürftigen eine Arche bauen, und die leidende Schöpfung, in sozialer Verantwortung hegend und gesund pflegend, verwalten.
Im liebevollen Dienst füreinander liegt ein Segen des universellen Früchteschenkers und Erhalters aller Dinge im Himmel wie auf Erden.
Das ist das Beste für uns alle, dann ist es egal in welcher Zeit wir leben!

Über kurz oder lang erspähe ich einen kleinen weißen Lichtschimmer.
Fiebrig taste ich ihm entgegen, bis ich schließlich in einer gigantischen Traumkapsel lande. In ihr ist eine umgedrehte kleine Pyramide in den Boden gerammt. Darauf befindet sich eine goldene Notiermaschine.

An dieser Pforte der zwielichtigen Zone zwischen Diesseits und Jenseits herrscht die heilige Stille der Toten, in deren verhallendem Echo ich die Zeit säume. Sanft eingebettet in etwas Unermeßlichem malt sich in mein Überbewußtsein wie alles in einem bipolaren Dualismus zusammenhaftend, befreit von Trauer und Tod, in unzähligen Unendlichkeitsketten von einer Ewigkeit zur anderen springt.
Während das Alles auf mich intensiv einwirkt, verneige ich mich andächtig vor der Erleuchtung der Liebe, setze mich wie hypnotisiert an das Tippinstrument und dichte, eindringend in den Erkenntnisschoß dieser Geschichte, als Inschrift eines Portals unserer erforschten Galaxien frei weg:

Ziellos zieht es mich durch Zeit und Raum............
 



 
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