Der Dresner Kulturpalast II

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helmut ganze

Mitglied
Der Dresdner Kulturpalast II

In Dresdens schönster Zentrumslage
wird der Kulturpalast zur Plage.
In diesem wunderschönen Haus
da gehen bald die Lichter aus,
weil Kunstbanausen und dergleichen
sich bürgerfern die Hände reichen,
um den Kulturpalast zu schleifen
und nur noch nach den Sternen greifen.
In diesem Haus mit bester Lage,
da spielte bisher alle Tage
die ganze Vielfalt der Kultur
vom Volkslied bis zur Oper pur.
Doch bald soll alles das verschwinden
und nur noch eines sich hier finden.
Ein Haus für die Philharmonie
soll her und nur allein für sie.
Die and`ren aber solln`s nicht nutzen
und dann woanders Klinkenputzen,
sie können sehen, wo sie bleiben,
man wird sie ganz charmant vertreiben
aus diesem Haus, das ist doch klar,
einstmals des Volkes eigen war.
Nur eine Hoffnung bleibt vielleicht,
dass Geld fehlt und dafür nicht reicht.

Heidenau, den 09. 04. 2012
 
F

Fettauge

Gast
Der Dresdner Kulturpalast II

Tja, Helmut Ganze, Kunst für die selbsternannte Elite. Und dass da Geld fehlen wird, darum muss einem nicht bange sein, das treiben sie auf, auch um den Preis, dass sie dafür andere, wirklich wichtige Projekte eingehen lassen. Und Volkseigentum? Kennen wir nicht. Auch du hast deinen Anteil am Dresdner Kulturpalast, den man dir vorenthält. Und wenn der Palast geschleift ist, ist er futsch, dein Anteil. Es muss verhindert werden, dass auch nur ein Stäubchen an die DDR erinnert, soviel Angst bei dieser "Elite". Kultur - in diesem kulturlosen Unrechtsregime? Na, da wissen wir doch, was zu tun ist. Das ist ihr Denken.

Und das Schlimmste ist: Diejenigen, die den Palast mal aufgebaut haben, werden die eifrigsten sein, die ihn abreißen - zum Niedriglohn, aus Dankbarkeit, wenigstens eine Beschäftigung gefunden zu haben für eine Zeitlang. Tja, das ist heutige Normalität. Über Demokratie muss man in diesem Zusammenhang ja nicht nachdenken.

Gruß, Fettauge
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber fettauge,

du hast in beiden Punkten recht. Sowohl bei der Geldbeschaffung als auch auch bei den Willigen, die Arbeit suchen, egal welche.

Liebe Grüße

Helmut
 



 
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