Im trüben Licht der Esstisch-Lampe tanzt seit geraumer Zeit ein Nachtfalter. Nun landet er auf dem Rand des Weinglases, wankt kurz, faltet sein Flügelchen zusammen, balanciert entlang des schmalen Grades und verharrt. Es ist ganz still.
Von seinem Stuhl aus fixiert der Mann am Tisch das Insekt und denkt: Ein kleines Wunderwerk der Schöpfung. Tausende von winzigen Schüppchen fügen sich auf den zarten Flügeln zu einem borkenartigen Ornament, welches dieses Insekt auf jeder Baumrinde unsichtbar machen würde. Hier, auf dem scharfen Rand des glatten kühlen Glases, nützt diese Maskerade der Natur nur reichlich wenig.
Mit der Rechten kramt der Mann in seiner Hosentasche und zieht, das Tierchen immer noch fixierend, ein weißes Papiertaschentuch hervor. Er schnäuzt die Nase.
Der Falter hebt ab und flattert abermals umher, setzt sich dann direkt vor den Mann auf die fleckige, hellblaue Tischdecke. Die Tarnflügelchen beben nur kurz.
Er nimmt mich nicht wahr, denkt der Mann. Für ihn bin ich nur was die Flasche, das Glas, die Tischdecke ist. Und in einem Nu drückt er sein weißes Papiertaschentuch auf das ahnungslose graue Tierchen. Daumen, Zeigefinger und Papier zermalmen mit einem sanften, fast lautlosen Knacken den dünnen Chitin Panzer.
Wie einfach es ist, unbeschwertes Leben zu beenden, sinniert der Mann und lässt den toten Falter samt Taschentuch in den Papierkorb fallen.
Mit seinen kräftigen Fingern umschließt er den schlanken Stiel des Weinglases und führt seine blassen spröden Lippen an die Stelle an der noch vor Sekunden arglos sein Opfer hockte. Er nimmt einen langen Zug.
Der Wein ist gut.
Er stellt das Glas zurück, steht auf und geht ans Fenster.
Er zieht die Rollläden der Terrassentüre hoch und lässt die warme Frühlingssonne und eine Katze in sein Wohnzimmer. Zärtlich tätschelt er den dichten Pelz des Tieres.
Von seinem Stuhl aus fixiert der Mann am Tisch das Insekt und denkt: Ein kleines Wunderwerk der Schöpfung. Tausende von winzigen Schüppchen fügen sich auf den zarten Flügeln zu einem borkenartigen Ornament, welches dieses Insekt auf jeder Baumrinde unsichtbar machen würde. Hier, auf dem scharfen Rand des glatten kühlen Glases, nützt diese Maskerade der Natur nur reichlich wenig.
Mit der Rechten kramt der Mann in seiner Hosentasche und zieht, das Tierchen immer noch fixierend, ein weißes Papiertaschentuch hervor. Er schnäuzt die Nase.
Der Falter hebt ab und flattert abermals umher, setzt sich dann direkt vor den Mann auf die fleckige, hellblaue Tischdecke. Die Tarnflügelchen beben nur kurz.
Er nimmt mich nicht wahr, denkt der Mann. Für ihn bin ich nur was die Flasche, das Glas, die Tischdecke ist. Und in einem Nu drückt er sein weißes Papiertaschentuch auf das ahnungslose graue Tierchen. Daumen, Zeigefinger und Papier zermalmen mit einem sanften, fast lautlosen Knacken den dünnen Chitin Panzer.
Wie einfach es ist, unbeschwertes Leben zu beenden, sinniert der Mann und lässt den toten Falter samt Taschentuch in den Papierkorb fallen.
Mit seinen kräftigen Fingern umschließt er den schlanken Stiel des Weinglases und führt seine blassen spröden Lippen an die Stelle an der noch vor Sekunden arglos sein Opfer hockte. Er nimmt einen langen Zug.
Der Wein ist gut.
Er stellt das Glas zurück, steht auf und geht ans Fenster.
Er zieht die Rollläden der Terrassentüre hoch und lässt die warme Frühlingssonne und eine Katze in sein Wohnzimmer. Zärtlich tätschelt er den dichten Pelz des Tieres.