Der Fatalist

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Der Fatalist

Wenn Ihr Euch wundert, was das jetzt ist
Es ist die Geschichte vom Fatalist

Geboren war er in nem Tal
Es war weder breit noch schmal
So beginnt dieses Werk
Bei dem Tal stand ein Berg
Er hatte auch gar keine Wahl

Das ist was für alle Puristen
Die Geschichte vom Fatalisten

In diesem Tal wuchs er auf
Und kam ganz von selber drauf
Um die Welt zu erfassen
Muss das Tal ich verlassen
Und das Schicksal nahm seinen Lauf

Wehe dem, der mein Versmaß misst!
Denn er ist
Kein Fatalist

Unser Held erreichte die Stadt
Hier gab es Leute satt
Wohin er auch rannte
Niemand da, den er kannte
Da war er ganz schön platt

Ihr hört die Geschichte vom Fatalisten
(Bis auf die, die sich längst verpissten)

Keiner sah aus hier wie er
Das zu Begreifen, war schwer
Denn in seinem Nest
Regierte Inzest
Wenn Mutter stöhnte, dann: Wer?

Unser zitierter Fatalist
Der Bruder seines Vaters ist

In der Stadt da find ich mein Glück
Ich will auch nie, nie mehr zurück
Er genießt den Schrei:
Endlich bin ich frei!
Papa wollt immer, dass ich mich bück

Entkommen des Vaters derben Gelüsten
Aufatmet das Herz unsres Fatalisten

Er ging völlig blank in die Schenke
Und orderte viele Getränke
Er war jedermanns Freund
Bis der Wirt schließlich meint:
Ich verteile hier keine Geschenke

Der Wirt war leider ein Kapitalist
Und bedrängte den...
Na Ihr wisst schon wen

Das Schicksal holt oft mit Wucht aus
Es verschlägt unsern Mann ins Zuchthaus
Und Iustitia, die hehre
Spricht: Fünf Jahre Galeere
Es lief schließlich alles auf Flucht raus

So ist das mit den Juristen
Sind allesamt Fatalisten

Das Galeerenleben ist schwer
Mal Peitsche und mal heißer Teer
Denn es war Krieg
Ein schwieliger Sieg
Und neben ihm rudert Voltaire

Das als Bonbon für alle Sophisten
Die diese Anspielung längst vermissten

Parlez vous francais?
Fragt Voltaire, er sagt: Nee!
Arroganter Franzos\'
Raunte er, riss sich los
Und sprang eines Nachts in die See

Ich behauptete nie, dass gescheit er ist
Konstatierte nur, er sei Fatalist

Er war schon ein armer Wicht
Dazu noch ein kleines Licht
Was zieht mich da runter?
Warum geh ich unter?
Tja, Schwimmen konnte er nicht

Jeder andre sich in die Hosen hier pisst
Doch nicht er, er bleibt...
Ach, Ihr wisst

Er hörte sanft Melodien
Sah sein Leben vorüberziehn
Das schien ihm schnurz
War eh viel zu kurz
Doch plötzlich kam ein Delphin

O Mann, so ein Schwein!
Rief mein Fatalist
Jetzt fällt mir kein Reim ein
Verdammt, so ein Mist!

Er begann, ihn nach oben zu drücken
Und trug ihn auf seinem Rücken
Er war ein ganz hipper
Privat hieß er Flipper
Wer reimt, braucht oft solche Krücken

Wenn das Glück einem holde ist
Dann dem Fatalist ganz gewiss

O großer Fisch, warum tust du das?
Ohne Dich biss ich längst ins Gras
Solltest mich nicht verlocken!
Meint das Säugetier trocken
Obwohl eigentlich eher nass

Ein Delphin der Sprache mächtig ist
Wers nicht glaubt, ist kein Fatalist

Der Delphin als Genie ist verkannt
Und wird ungern ein Fisch genannt
Indigniert durchs Gewinsel
Schleudert er bei ner Insel
Den Ignorant wutentbrannt auf das Land

In Bauchlandungen ein Spezialist
Landet auf nem Stein
Unser armes Schwein

Ihr fragt Euch sicher jetzt schon
Wer könnte dort wohl wohn’
Was auf der Insel geschah
Bring demnächst ich Euch nah
Ich verspreche ne Sensation

Und wer von Euch so geduldig nicht ist
Dem rate ich nur: Werde auch Fatalist!


Fatalist II

Für all jene, die es gern wüssten:
Die Geschichte vom Fatalisten

Er war auf ner Insel gestrandet
Dabei ziemlich unsanft gelandet
Wo bin ich hier verschollen?
Mein Gesicht ist verquollen
Und mein Mund schmeckt äußerst versandet

Das ist wohl normal, wenn man schiffbrüchig ist
Dacht auf einmal der Protagonist

Müd kam er den Strand hochgekrochen
Erhob sich mit schmerzenden Knochen
Ist das ein Zyklop
Oder nur schlechtes Dope?
Der Zyklop sprach: Ich werde dich kochen

Der Zyklop kein Vegetarier ist
Am liebsten isst
Der Zyklop Fatalist

So ein Riese ist nicht von Pappe
Trotzdem zog er eine Flappe:
Hör auf zu rennen!
Ich kann dich nicht erkennen
(Der Zyklop trug ne Augenklappe)

Derweil der Zyklop sein Mahl vermisst
Spricht plötzlich forsch unser Fatalist:

Ich glaub, ich hab das gelesen
Da is mal so’n Typ da gewesen
Er war Grieche von Haus aus
Und stach dir das Aug aus
Ach, du armes Fabelwesen!

Der Zyklop sprach: So viel Hinterlist!
Zuckte nur mit den Schultern (er war Fatalist)

Ich sterb, wenn ich nicht bald was esse
Du wärst zwar ne Delikatesse
Leider seh ich dich nicht
Bei ner Jagd, kleiner Wicht,
Fall ich doch nur auf die Fresse

Das Glück ihm weiter holde war
Wem? Dem Fatalist, ist doch klar
Ein wirklich schlimmer Kleingeist ist,
wer den korrekten Reim hier vermisst

Ganz ruhig sprach er auf ihn ein:
Du brauchst doch deshalb nicht wein’n
Trockne schnell deine Tränen
Ich will nur noch erwähnen
Odysseus war echt ein Schwein!

Die bizarrste aller Beziehungskisten:
Sie wurden Freunde, die zwei Fatalisten

Ich will dich ja nicht verstimmen
Doch wir könnten die Berge erklimmen
Diesen Ort hier verlassen
Hier gibt’s nix zu verpassen
Da fällt mir grad ein: Kannst du schwimmen?

Dies mit Abstand das Schlaueste ist
Was ihm je einfiel, dem Fatalist

Da fing der Zyklop an zu fluchen
Ich kann es ja einmal versuchen
In Millennia, o weh
Kam mir nie die Idee
Auf, lass uns das Weite suchen!

Auf dem Rücken des Zyklops ein Tourist
Stach in See unser Protagonist

Wohin es die beiden noch trieb
Werter Leser, bitte vergieb! ;-)
Das ist sehr problematisch
Was sag ich, enigmatisch
Weil ich’s noch gar nicht schrieb

Und wer von Euch so geduldig nicht ist
Dem rate ich nur: Werde auch Fatalist!


Fatalist III

Wenn Ihr wissen wollt, was das jetzt ist
Es ist die Geschichte vom Fatalist

Der Zyklop war ein guter Schwimmer
Diese Fähigkeit hatte er immer
Erstmals ausprobiert
Frech ein Land anvisiert
Doch dort kam es leider noch schlimmer

Wer sich bis hierhin noch nicht hat verpisst
Der ist wirklich ein Vollidiot!
Was eine Freudsche Fehlleistung ist

Denn dort herrschte das Matriarchat
Und die Amazonkönigin naht
Kaum dass unsere bleichen
Jungs das Ufer erreichen
Der Lohn ihrer guten Tat

In jenem Land Amazonen nisten
Und erklären sofort dem Fatalisten:

Euch muss der Himmel schicken
So weit wir das überblicken
Haben wir wenig Zeit
Kein Kerl weit und breit
Ihr müsst uns jetzt ganz schnell erquicken

Mensch Kinder, es ist das alte Lied
Ihr wundert Euch, dass DEN Reim ich vermied...

Es stieg ihnen schnell zu Koppe
Dieses ganze Gehoppe
Welch sensorischer Sumpf!
Meine Nudel wird stumpf
Von diesem ganzen Gepoppe

Du bist nur dann ehrlich Fatalist
Wenn Du auch mal Scheiße frisst

Sie wollten’s sich nicht verscherzen
Doch nach Monatsfrist spürten sie Schmerzen
Selbst der Zyklop
Seine Stimme erhob:
Leckt Euch und nehmt einfach Kerzen!

Selbst der härteste Macho ist
Einmal erschöpft, eine Frage der Frist

Das Leben ist eine Sucht
Also ergriff man die Flucht
Vor den geilen Weibern
Und den lockenden Leibern
(Sie waren schon eine Wucht)

Dies als Warnung an alle Sexisten:
Frauen bevorzugen Fatalisten!

Und so rannten sie dann von dannen
Ließen sich nicht entmannen
Sie rannten gekonnt
Bis zum Horizont
Doch dem Schicksal sie nicht entrannen

Fuck off, Beziehungskisten!
Wir bleiben Fatalisten

Du willst wissen wie’s weitergeht? Frag es!
Mach Dir kein Kopp, denn ich sag es
Der Fatalisten Geschichte
Ist mitnichten zunichte
Beendet wird sie eines Tages

Und wer von euch so geduldig nicht ist
Dem rat ich nur: Lies bloß nicht so’n Mist!
 



 
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