Der Felsendrache

5,00 Stern(e) 1 Stimme

nisavi

Mitglied
Verbrannt war er
in Feuersbrunst.
Erschöpft von lebenslanger Flucht.
Lanzen brechen,
Männer sterben -
selbst in ruhigen Zeiten.
Er legt sich nieder an der Bucht.
Seinen Flanken
entspringt ein Fluss:
lichte, grüne Pinienwälder.
Echsengleich kriecht
wilder Wein von
seinem Haupt auf`s
fahle Tuch der Baumwollfelder.
Als sich Knospen
raschelnd öffnen
hält er den Atem staunend an:
sonnenrote
Falterseide,
Marmoroleander
blühen in seinen Blicken dann.
Sternenspinnen
locken Monde
in ihre Netze, tief im Meer.
Haben sie das
Licht gefangen,
wie einen Silberfisch,
treiben sie es vor sich her.
Verbrannt war er
in Feuersbrunst.
Erschöpft vom Kampf, der ewig rief.
Pinien duften.
Früchte reifen.
Er wurde still, zu Stein,
schloss fest die Augen und er schlief.
 



 
Oben Unten