Der Freudensprung (des Lebens Kapriolen)

Feder

Mitglied
Oft denk ich an alte Lieder
so manche Texte, manchen Klang
und auch, wie oft der Plattenspieler
die Abende für sich gewann.

Sich ganz entspannt dem Text zu widmen,
war schier unmöglich mit dem Ding,
da er die Texte wie die Rhythmen
stets voll zu ignorieren schien.

Bluestakte glichen Wasserschnellen.
Basstöne einem hohen C.
Er schien ein Ort voll Fehlerquellen,
denn, was heraus kam, das tat weh.

Doch irgendwie sind manche Lieder
die er verwirrte, noch im Sinn,
und hör ich Manche heute wieder,
liegt immer noch sein „Hopser“ drin.

Wenn er auch nervte in den Jahren,
durch manches stark entstellte Lied,
darf ich ihn heute noch erfahren,
durch die Art, wie er haften blieb.

Er steht für all die Kapriolen
die nichts so pur wie’s Leben schreibt.
Geschenk – das Lächeln wird empfohlen,
bei alledem was war und bleibt.
 

Elli K.

Mitglied
Schön,

liebe Feder, hast du hier musikalische Erfahrungen in Worte gefasst. Dies kann wohl jeder nachempfinden, der oder die schon vor der CD-Ära (bewußt) Musik hörte. Manch' alte Cassetten für's Autoradio sind mir selbst heute noch grade durch ihre "Fehler" so vertraut.

Liebe Grüße,
Elli
 

Pseudorinym

Mitglied
gefällt mir

Hallo Feder,
ich finde dein Gedicht wirklich schön und bemerkenswert,daß jemand im DVD-Zeitalter,ein so altes fehlerhaftes Ding wie einen Plattenspieler beschreibt und nicht denkt,daß das zu banal sei und zu wenig Pepp habe.
Aber das leise Kratzen der Schalplatten kann durchaus seinen eigenen Reiz haben,es kann sogar beruhigend wirken (aber das glaubt einem ja eh keiner)
Und man kann sich auch herrlich an alten Dingen erfreuen anstatt immer am neuesten Modeschnickschnack den die Trendfabriken so fabrizieren

*viele Grüße*
xxx
 

Feder

Mitglied
Hallo Elli,
am Abend, wo dieses Gedicht entstand, war am Tag mein Blick auf alte Platten gefallen. Grinsend mußte ich daran denken, dass selbst "Kratzer" im Nachhinein etwas Schönes beinhalten können.

Hallo Pseudorinym,
Gedanken, die man hat, aufzuschreiben, ist ja das eigentlich Schöne an der Lyrik. So, wie Gedanken ungefragt kommen, wollen sie dann oft auch zu Papier. Sich im Vorfeld darüber Gedanken zu machen, ob die eigenen von anderen Menschen für simpel gehalten zu werden, ist für meine Begriffe unwichtig, ja banal. Größer ist die Möglichkeit, dass sie vielleicht im positiven Sinn Anderen ein Lächeln entlocken und Freude machen. Deshalb sind wir doch alle hier :)!

In diesem Sinn einen ganz lieben Gruß an euch beide, und beim nächsten Hopser - ob auf Platte oder CD - vor allem bei den ausbleibenden Fehlern, erinnern wir uns sicher an diesen kurzen Gedankenflug zu dritt :)!

Lieben Gruß,
Feder
 

Johanna

Mitglied
Ich habe es neulich auch nicht geschafft, mich von meinen alten Platten zu trennen. Überhaupt wenn ich daran denke, wie ich mit Flamencogesängen meine Eltern (und vermutlich auch die Nachbarn) in den Wahnsinn trieb...
Liebe Grüsse,
Johanna
 

Feder

Mitglied
Hallo Johanna,
ich kann sehr gut nachvollziehen, was da passiert ist. Bei mir war es Tanzmusik von Hugo Strasser, Klassik, Jazz (der alte Riverboatjazz)und dann lateinamerikanische Musik. Mein Vater kam jedes Mal ganz entsetzt in die Küche mit den Worten: "Kind! Die Nachbarn ...!" :)

Liebe Grüße,
Feder
 



 
Oben Unten