Der Gutmensch

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Walther

Mitglied
Der Gutmensch


Was gab ich gestern noch für Gut und Geld,
Um dann ganz leichten Herzens zu verzichten:
Wer wollte über Gier und Raffen richten,
Der sich als Meister dieser Kunst gefällt?

Ab heute träume ich vom rechten, schlichten,
Dem Leben, das zum Guten sich gesellt;
Das das Gewissen schont und ruhig stellt:
Das Böse wartet schon, dass wir’s vernichten!

Doch wer bezahlt, dass warm das Feuer glostet,
Die Rechnung, die ein schönes Dasein kostet?
Man darf als Edler ein Schmarotzer sein!

Ich nehme, was ich brauche, von den Reichen,
Und sollte ich da Bettlern, Dieben gleichen.
Was für mich zählt: Mein eignes Herz bleibt rein!
 
H

Heidrun D.

Gast
Das ist hoffentlich keine Anspielung auf die zu erwartende Vermögenssteuer? ;)

Formal & inhaltlich gefällt mir dein Sonett.- Auch ich habe Schwierigkeiten mit den sog. Gutmenschen, noch mehr aber mit Moralaposteln ... das wäre doch auch einmal ein schönes Thema für dich! :D

Liebe Grüße
Heidrun
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Walther,

ein interessanter Punkt, das Moralaposteln.... Sind da auch NGOs gemeint? ;). Wo ist die Grenze zwischen Moralapostel und Anprangern von Missständen? Die sollte es schon geben, oder nicht?

Liebe Grüße

Herbert
 

Walther

Mitglied
Lb. Herbert,

der schlimmste Moralapostel ist der, der lauthals Moral von anderen fordert und für sich andere, laschere Regeln anlegt oder sogar gar keine Regeln für sich gelten läßt außer der, daß gut ist, was ihm persönlich nützt. Davon kenne ich einige und bin mit einem - leider - eng verwandt.

Daher kann ich moralaposteln wie kaum ein anderer. Laß es Dir gesagt sein, auch hier macht Übung den Meister. :D

Gruß W.

PS.: Ohne Warner geht es nicht. Aber die Warner müssen aufpassen, daß sie wahrhaftig bleiben, in jeder Hinsicht. Und das ist der Grund, warum ich nicht zum Warner bzw. Mahner geeignet bin. ;)
 



 
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