Der Hase im Amt

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Sergeant Fox

Mitglied
Der Hase im Amt

Ein Hase ging zum Sozialamt, weil er kein Geld hatte, er war ein armer Hase.
Das Sozialamt fragte: "Was willst Du, Hase?"
"Ich habe kein Geld um Fernsehgebühren zu bezahlen." wimmerte der arme Hase.
"Dann mußt Du das hier ausfüllen." sagte das Sozialamt und legte vor dem Hasen einen riesigen Stoß Papier auf den Tisch, der dem Hasen bis an die Löffelspitzen reichte.
Nach einer Woche kam der Hase wieder, alle Papiere waren ausgefüllt. Das Sozialamt sah sich alles genau an, räusperte sich und sagte: "Du hast ja kein Geld, wovon Du leben kannst, Hase."
"Sag ich doch!" rief der Hase und fühlte sich verstanden.
"Dann können wir eine Abgabenbefreiung nach § 27 c Abschnitt 3 nicht genehmigen." sagte das Sozialamt kopfschüttelnd.
Verdutzt guckte der Hase auf. "Wie das? Aber ich habe doch kein Geld!" rief er zitternd.
"Ja, eben, wenn Du nicht nachweisen kannst, dass Du von etwas lebst, dann kannst Du eigentlich nicht leben, so einfach ist das." erklärte das Sozialamt gelassen.
"Das verstehe ich nicht!" versuchte es der Hase noch mal.
"Das macht nichts," sagte das Sozialamt, "Du existierst ja nicht, schließlich hast Du nichts, wovon Du leben kannst. So einfach ist das."
"Dann bekomme ich auch keine Rechnung mehr, wenn ich nicht existiere?" fragte der Hase naiv.
Milde lächelnd blickte das Sozialamt auf den Hasen: "Die Rechnung kommt trotzdem."
"Warum?" wagte der Hase zu fragen. "Wenn ich doch nicht existiere?"
"Kannst Du das denn beweisen?" fragte das Sozialamt geduldig.
"Wie kann man denn Nichtexistenz beweisen?" wollte der Hase gern wissen.
Müde lächelnd antwortete das Sozialamt: "Nicht." und beugte sich wieder über seine wichtigen Papiere.
Unbemerkt schlurfte der Hase aus dem Zimmer, heim in sein winziges Hasenloch. Und wenn er nicht verhungert ist, dann existiert er noch immer nicht - natürlich ohne es beweisen zu können.

Und die Moral von der Geschicht':
Arme Hasen sieht man nicht!
 
A

annabelle g.

Gast
hallo sergeant fox!

ein schöner text. erfrischend mit den personalisierungen hase und sozialamt.
ein paar fehlerchen habe ich rot angestrichen (korrigieren kann man mit „edit/delete); ein paar lektoratsanmerkungen, klein, sind im text.

annabelle (über möhrchensalat!)


Der Hase im Amt

Ein Hase ging zum Sozialamt, weil er kein Geld hatte, er war ein armer Hase. (schön)
Das Sozialamt fragte: "Was willst Du, Hase?"
"Ich habe kein Geld um Fernsehgebühren zu bezahlen." wimmerte der arme Hase.
"Dann mußt Du das hier ausfüllen." sagte das Sozialamt und legte vor dem Hasen einen riesigen Stoß Papier auf den Tisch, der dem Hasen bis an die Löffelspitzen reichte. (schön)
Nach einer Woche kam der Hase wieder, alle Papiere waren ausgefüllt. Das Sozialamt sah sich alles genau an, räusperte sich und sagte: "Du hast ja kein Geld, wovon Du leben kannst, Hase." (schön)
"Sag ich doch!" rief der Hase und fühlte sich verstanden. (schön)
"Dann [red] Können [/red]wir eine Abgabenbefreiung nach § 27 c Abschnitt 3 nicht genehmigen." sagte das Sozialamt kopfschüttelnd. (o.k. du beherrschst die adkjektive wunderbar und ich höre jetzt auf, dir „schön“ nebendran zu schreiben, damit es dir nicht peinlich wird)
Verdutzt guckte der Hase auf. "Wie das? Aber ich habe doch kein Geld!" rief er[strike] zitternd[/strike].
"Ja, eben, wenn Du nicht nachweisen kannst, [red] das[/red] Du von etwas lebst, dann kannst Du eigentlich nicht leben, so einfach ist das." erklärte das Sozialamt gelassen.
"Das verstehe ich nicht!" versuchte [blue] es [/blue]der Hase noch mal.
"Das macht nichts," sagte das Sozialamt, "Du existierst ja nicht, schließlich hast Du nichts, wovon Du leben kannst. So einfach ist das."
"Dann bekomme ich auch keine Rechnung mehr, wenn ich nicht existiere?" fragte der Hase naiv. (süß!)
Kopfschüttelnd; das war schon da blickte das Sozialamt auf den Hasen: "Die Rechnung kommt trotzdem."
"Warum?" wagte der Hase zu fragen. "Wenn ich doch nicht existiere?"
"Kannst Du das denn beweisen?" fragte das Sozialamt geduldig.
"Wie kann man denn Nichtexistenz beweisen?" wollte [strike] da [/strike]der Hase gern wissen.
Müde lächelnd antwortete [strike] da [/strike]das Sozialamt: "Nicht." und beugte sich wieder über seine wichtigen Papiere. (su-per!)
Unbemerkt schlurfte der Hase aus dem Zimmer, heim in sein winziges Hasenloch. Und wenn er nicht verhungert ist, dann existiert er noch immer nicht - natürlich ohne es beweisen zu können.

Und die Moral von der [blue] Geschichte[/blue]
Arme Hasen sieht man nicht!

guter schluss!
 

Sergeant Fox

Mitglied
liebe annabelle,

danke für deine konstruktiven vorschläge. habe nicht nur die orthographie verbessert, allerdings zittert der hase noch immer (sorry, aber das ist die macht des schöpfers).

liebe grüße von sergeant fox
 
A

annabelle g.

Gast
hey fox,

das ist o.k. mit der macht des schöpfers!
in der zwischenzeit habe ich lax versucht, herauszukriegen, warum es eigentlich "versuchte es der hase noch einmal" (zitat aus dem kopf) heißt. warum das "es"?
wäre es falsch, zu schreiben "versuchte der hase noch einmal"?
auch nicht wirklich wichtig.
das erste ist definitiv richtig!

schönes wochenende von annabelle (der möhrchensalat war übrigens mit MELISSE!!!)
 

Querdenker

Mitglied
Der arme Hase

Super !!!!

Schick den Hasen nicht in das Sozial-Amt sondern zum Eulenspiegel, dem Magazin für Satire. Die haben dort zur Zeit einen Wettbewerb.

Herzliche Grüße vom Querdenker
 

Querdenker

Mitglied
Eine Kleinigkeit wäre vorher zu ändern: Soweit ich in Erinnerung habe sagt das Sozialamt müde: >Nicht<. Ist nicht unbedingt originell. Laß Dir mal was einfallen.Und für die Eule würde ich den letzten Vers weglassen. Die Pointe ist auch ohne den Vers gut.
Gruß Querdenker
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
hallo, mister fox,

auch mir gefällt diese geschichte einfach super. empfehle ebenfalls weiterleitung zum eulenspiegel. ganz lieb grüßt
 



 
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