Der Junge

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Jens Rohrer

Mitglied
Der Junge

Das Blut ist jetzt trocken. Das geht schnell in Afrika. Das Leinenhemd hat er weg geworfen. Die Hose ist schwarz, die kann er anbehalten. Das geht nicht, ohne Hose im Slum. Er ist jetzt in der Gang. Das ist wichtig. In der Gang sein. Man hat Kohle, wenn man in der Gang ist. Und Respekt. Respekt ist wichtig in Soweto. In einer Gang nehmen sie nur Männer. Das Alter spielt keine Rolle. Man muss es zeigen. Der Junge muss beweisen, dass der Junge kein Junge ist. Der Junge ist zwölf. Natürlich ist er dünn. Dick sind nur die weißen Kinder. Steve Bakumbo hat keinen Vater. Er weiß nicht, ob er tot ist, oder weg oder ob er gerade vor ihm steht. Das ist nicht wichtig. Das zählt nichts. Er muss alleine sehen, wo er bleibt. Mutter nützt nichts. Wenn sie nicht irgendwo putzt, trinkt sie und wenn sie nicht trinkt, putzt sie. Und wenn sie weitersäuft, wird sie entlassen. Dann ist gar keine Kohle mehr da. Die Gang zählt. Da muss er rein. Die haben ihm eine Knarre gegeben. Ist schwer, so eine Knarre. Mit dem Bus ist er gefahren. Raus aus dem Ghetto. Er hat gewartet bis es dunkel ist. An einer Ampel. Ein bisschen außerhalb. Wo man einen nicht gleich sieht. Hinter einer Hecke war ein guter Platz. Der Fahrer in dem Mercedes hat ihn nicht gesehen. Ein Auto klauen. So kommt man in die Gang. Geduckt hat er sich herangeschlichen und die Fahrertür aufgerissen. Das ist leicht, haben sie ihm gesagt. Die Autos sind versichert. Und die haben Angst vor uns Negern. Ist babyleicht, haben sie ihm gesagt. Aber Steve hat Pech. Der Fahrer wehrt sich, greift nach der Pistole, bekommt sie zu fassen. Zieht daran. Der Junge drückt auf den Abzug. Dann zieht er den Mann aus dem Auto und fährt davon.
Das Blut ist jetzt trocken. Steve Bakumbo ist ein Mann.
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo Jens,

in diesem Fall mag ich den kurzen, knappen Stil, weil er zum Erzählten und dem Protagonisten passt. Ich bin sicher, Du hast die vielen Wortwiederholungen absichtlich als Stilmittel eingesetzt – nur könnte man nach meinem Dafürhalten trotzdem einige davon weglassen. Auch zwei, drei Absätze würde ich setzen, dann sähe das Ganze so aus:

Das Blut ist jetzt trocken. Das geht schnell in Afrika. Das Leinenhemd hat er [red][strike]weg geworfen[/strike][/red] [blue]weggeworfen[/blue]. Die Hose ist schwarz, die kann er anbehalten. Das geht nicht, ohne Hose im Slum. Er ist jetzt in der Gang. Das ist wichtig. [red]In der Gang sein.[/red] [blue]Würde ich streichen, da Gang zu oft vorkommt[/blue]. Man hat Kohle, wenn man in der Gang ist. Und Respekt. [strike][red]Respekt[/red][/strike] [blue]Auch das[/blue] ist wichtig in Soweto. In einer Gang nehmen sie nur Männer. Das Alter spielt keine Rolle. Man muss es zeigen. Der Junge muss beweisen, [strike][red]dass der Junge kein Junge ist[/red][/strike]. [blue]dass er kein Junge mehr ist.[/blue]

[strike][red]Der Junge[/red][/strike] [blue]Steve[/blue] ist zwölf. Natürlich ist er dünn. Dick sind nur die weißen Kinder. [red]Steve Bakumbo hat keinen Vater[/red]. [blue]Natürlich hat einen Vater, er kennt ihn nur nicht[/blue]. Er weiß nicht, ob er tot ist, oder weg oder ob er gerade vor ihm steht. Das ist nicht wichtig. Das zählt nichts. Er muss alleine sehen, wo er bleibt. Mutter nützt nichts. Wenn sie nicht irgendwo putzt, trinkt sie [blue]Komma [/blue]und wenn sie nicht trinkt, putzt sie. Und wenn sie weitersäuft, wird sie entlassen. Dann ist gar keine Kohle mehr da. Die Gang zählt. Da muss er rein. Die haben ihm eine Knarre gegeben. Ist schwer, so eine Knarre. Mit dem Bus ist er gefahren. Raus aus dem Ghetto. Er hat gewartet [blue]Komma[/blue] bis es dunkel ist. An einer Ampel. Ein bisschen außerhalb. Wo man einen nicht gleich sieht. Hinter einer Hecke war ein guter Platz.

Der Fahrer in dem Mercedes hat ihn nicht gesehen. Ein Auto klauen. So kommt man in die Gang. Geduckt hat er sich herangeschlichen und die Fahrertür aufgerissen. Das ist leicht, haben sie ihm gesagt. Die Autos sind versichert. Und die haben Angst vor uns Negern. Ist babyleicht, haben sie ihm gesagt. Aber Steve hat Pech. Der Fahrer wehrt sich, greift nach der Pistole, bekommt sie zu fassen. Zieht daran. Der Junge drückt auf den Abzug. Dann zieht er den Mann aus dem Auto und fährt davon.

Das Blut ist jetzt trocken. Steve Bakumbo ist ein Mann.
Zu überlegen wäre noch, ob das Perfekt an einigen Stellen wirklich nötig ist. Ich könnte mir vorstellen, dass die Schilderung insgesamt im Präsens noch lebendiger klingen würde.

Soweit mein Eindruck. Vielleicht kannst Du die eine oder andere Anregung verwenden - ansonsten Pardon, wie ValS immer sagt.

Gruß Ciconia
 
S

Steky

Gast
Du hast den Stil sehr gut umgesetzt. Klingt auch alles sehr gut, nur fehlt mir irgendwie die Information im Text, der aus sehr vielen Wiederholungen besteht, und der die Geschichte erzählen soll.
Was auch noch ein bisschen komisch klingt:
Er hat gewartet bis es dunkel ist. An einer Ampel.
Das klingt für mich fast ein bisschen satirisch. Ich denke, wenn man neben einer Ampel steht, wirds nicht so bald dunkel. LG
 

Jens Rohrer

Mitglied
Der Junge

Das Blut ist jetzt trocken. Das geht schnell in Afrika. Das Leinenhemd hat er weggeworfen. Die Hose ist schwarz, die kann er anbehalten. Das geht nicht, ohne Hose im Slum. Er ist jetzt in der Gang. Das ist wichtig. In der Gang sein. Man hat Kohle, wenn man in der Gang ist. Und Respekt. Respekt ist wichtig in Soweto. In einer Gang nehmen sie nur Männer. Das Alter spielt keine Rolle. Man muss es zeigen. Der Junge muss beweisen, dass der Junge kein Junge ist. Der Junge ist zwölf. Natürlich ist er dünn. Dick sind nur die weißen Kinder. Steve Bakumbo hat keinen Vater. Er weiß nicht, ob er tot ist, oder weg oder ob er gerade vor ihm steht. Das ist nicht wichtig. Das zählt nichts. Er muss alleine sehen, wo er bleibt. Mutter nützt nichts. Wenn sie nicht irgendwo putzt, trinkt sie und wenn sie nicht trinkt, putzt sie. Und wenn sie weitersäuft, wird sie entlassen. Dann ist gar keine Kohle mehr da. Die Gang zählt. Da muss er rein. Die haben ihm eine Knarre gegeben. Ist schwer, so eine Knarre. Mit dem Bus ist er gefahren. Raus aus dem Ghetto. Er hat gewartet bis es dunkel ist. An einer Ampel. Ein bisschen außerhalb. Wo man einen nicht gleich sieht. Hinter einer Hecke war ein guter Platz. Der Fahrer in dem Mercedes hat ihn nicht gesehen. Ein Auto klauen. So kommt man in die Gang. Geduckt hat er sich herangeschlichen und die Fahrertür aufgerissen. Das ist leicht, haben sie ihm gesagt. Die Autos sind versichert. Und die haben Angst vor uns Negern. Ist babyleicht, haben sie ihm gesagt. Aber Steve hat Pech. Der Fahrer wehrt sich, greift nach der Pistole, bekommt sie zu fassen. Zieht daran. Der Junge drückt auf den Abzug. Dann zieht er den Mann aus dem Auto und fährt davon.
Das Blut ist jetzt trocken. Steve Bakumbo ist ein Mann.
 

Jens Rohrer

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Der Junge

Das Blut ist jetzt trocken. Das geht schnell in Afrika. Das Leinenhemd hat er weggeworfen. Die Hose ist schwarz, die kann er anbehalten. Das geht nicht, ohne Hose im Slum. Er ist jetzt in der Gang. Das ist wichtig. In der Gang sein. Man hat Kohle, wenn man in der Gang ist. Und Respekt. Respekt ist wichtig in Soweto. In einer Gang nehmen sie nur Männer. Das Alter spielt keine Rolle. Man muss es zeigen. Der Junge muss beweisen, dass der Junge kein Junge ist. Der Junge ist zwölf. Natürlich ist er dünn. Dick sind nur die weißen Kinder. Steve Bakumbo kennt seinen Vater nicht. Er weiß nicht, ob er tot ist, oder weg oder ob er gerade vor ihm steht. Das ist nicht wichtig. Das zählt nichts. Er muss alleine sehen, wo er bleibt. Mutter nützt nichts. Wenn sie nicht irgendwo putzt, trinkt sie und wenn sie nicht trinkt, putzt sie. Und wenn sie weitersäuft, wird sie entlassen. Dann ist gar keine Kohle mehr da. Die Gang zählt. Da muss er rein. Die haben ihm eine Knarre gegeben. Ist schwer, so eine Knarre. Mit dem Bus ist er gefahren. Raus aus dem Ghetto. Er hat gewartet bis es dunkel ist. An einer Ampel. Ein bisschen außerhalb. Wo man einen nicht gleich sieht. Hinter einer Hecke war ein guter Platz. Der Fahrer in dem Mercedes hat ihn nicht gesehen. Ein Auto klauen. So kommt man in die Gang. Geduckt hat er sich herangeschlichen und die Fahrertür aufgerissen. Das ist leicht, haben sie ihm gesagt. Die Autos sind versichert. Und die haben Angst vor uns Negern. Ist babyleicht, haben sie ihm gesagt. Aber Steve hat Pech. Der Fahrer wehrt sich, greift nach der Pistole, bekommt sie zu fassen. Zieht daran. Der Junge drückt auf den Abzug. Dann zieht er den Mann aus dem Auto und fährt davon.
Das Blut ist jetzt trocken. Steve Bakumbo ist ein Mann.
 

Jens Rohrer

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Der Junge

Das Blut ist jetzt trocken. Das geht schnell in Afrika. Das Leinenhemd hat er weggeworfen. Die Hose ist schwarz, die kann er anbehalten. Das geht nicht, ohne Hose im Slum. Er ist jetzt in der Gang. Das ist wichtig. In der Gang sein. Man hat Kohle, wenn man in der Gang ist. Und Respekt. Respekt ist wichtig in Soweto. In einer Gang nehmen sie nur Männer. Das Alter spielt keine Rolle. Man muss es zeigen. Der Junge muss beweisen, dass der Junge kein Junge ist. Der Junge ist zwölf. Natürlich ist er dünn. Dick sind nur die weißen Kinder. Steve Bakumbo kennt seinen Vater nicht. Er weiß nicht, ob er tot ist, oder weg oder ob er gerade vor ihm steht. Das ist nicht wichtig. Das zählt nichts. Er muss alleine sehen, wo er bleibt. Mutter nützt nichts. Wenn sie nicht irgendwo putzt, trinkt sie, und wenn sie nicht trinkt, putzt sie. Und wenn sie weitersäuft, wird sie entlassen. Dann ist gar keine Kohle mehr da. Die Gang zählt. Da muss er rein. Die haben ihm eine Knarre gegeben. Ist schwer, so eine Knarre. Mit dem Bus ist er gefahren. Raus aus dem Ghetto. Er hat gewartet, bis es dunkel ist. An einer Ampel. Ein bisschen außerhalb. Wo man einen nicht gleich sieht. Hinter einer Hecke war ein guter Platz. Der Fahrer in dem Mercedes hat ihn nicht gesehen. Ein Auto klauen. So kommt man in die Gang. Geduckt hat er sich herangeschlichen und die Fahrertür aufgerissen. Das ist leicht, haben sie ihm gesagt. Die Autos sind versichert. Und die haben Angst vor uns Negern. Ist babyleicht, haben sie ihm gesagt. Aber Steve hat Pech. Der Fahrer wehrt sich, greift nach der Pistole, bekommt sie zu fassen. Zieht daran. Der Junge drückt auf den Abzug. Dann zieht er den Mann aus dem Auto und fährt davon.
Das Blut ist jetzt trocken. Steve Bakumbo ist ein Mann.
 

Jens Rohrer

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Das Blut ist jetzt trocken. Das geht schnell in Afrika. Das Leinenhemd hat er weggeworfen. Die Hose ist schwarz, die kann er anbehalten. Das geht nicht, ohne Hose im Slum. Er ist jetzt in der Gang. Das ist wichtig. In der Gang sein. Man hat Kohle, wenn man in der Gang ist. Und Respekt. Respekt ist wichtig in Soweto. In einer Gang nehmen sie nur Männer. Das Alter spielt keine Rolle. Man muss es zeigen. Der Junge muss beweisen, dass der Junge kein Junge ist. Steve ist zwölf. Natürlich ist er dünn. Dick sind nur die weißen Kinder. Steve Bakumbo kennt seinen Vater nicht. Er weiß nicht, ob er tot ist, oder weg oder ob er gerade vor ihm steht. Das ist nicht wichtig. Das zählt nichts. Er muss alleine sehen, wo er bleibt. Mutter nützt nichts. Wenn sie nicht irgendwo putzt, trinkt sie, und wenn sie nicht trinkt, putzt sie. Und wenn sie weitersäuft, wird sie entlassen. Dann ist gar keine Kohle mehr da. Die Gang zählt. Da muss er rein. Die haben ihm eine Knarre gegeben. Ist schwer, so eine Knarre. Mit dem Bus ist er gefahren. Raus aus dem Ghetto. Er hat gewartet, bis es dunkel ist. An einer Ampel. Ein bisschen außerhalb. Wo man einen nicht gleich sieht. Hinter einer Hecke war ein guter Platz. Der Fahrer in dem Mercedes hat ihn nicht gesehen. Ein Auto klauen. So kommt man in die Gang. Geduckt hat er sich herangeschlichen und die Fahrertür aufgerissen. Das ist leicht, haben sie ihm gesagt. Die Autos sind versichert. Und die haben Angst vor uns Negern. Ist babyleicht, haben sie ihm gesagt. Aber Steve hat Pech. Der Fahrer wehrt sich, greift nach der Pistole, bekommt sie zu fassen. Zieht daran. Der Junge drückt auf den Abzug. Dann zieht er den Mann aus dem Auto und fährt davon.
Das Blut ist jetzt trocken. Steve Bakumbo ist ein Mann.
 

Jens Rohrer

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Das Blut ist jetzt trocken. Das geht schnell in Afrika. Das Leinenhemd hat er weggeworfen. Die Hose ist schwarz, die kann er anbehalten. Das geht nicht, ohne Hose im Slum. Er ist jetzt in der Gang. Das ist wichtig. In der Gang sein. Man hat Kohle, wenn man in der Gang ist. Und Respekt. Respekt ist wichtig in Soweto. In einer Gang nehmen sie nur Männer. Das Alter spielt keine Rolle. Man muss es zeigen. Der Junge muss beweisen, dass der Junge kein Junge ist. Steve ist zwölf. Natürlich ist er dünn. Dick sind nur die weißen Kinder. Steve Bakumbo kennt seinen Vater nicht. Er weiß nicht, ob er tot ist, oder weg oder ob er gerade vor ihm steht. Das ist nicht wichtig. Das zählt nichts. Er muss alleine sehen, wo er bleibt. Mutter nützt nichts. Wenn sie nicht irgendwo putzt, trinkt sie, und wenn sie nicht trinkt, putzt sie. Und wenn sie weitersäuft, wird sie entlassen. Dann ist gar keine Kohle mehr da. Die Gang zählt. Da muss er rein. Die haben ihm eine Knarre gegeben. Ist schwer, so eine Knarre. Mit dem Bus ist er gefahren. Raus aus dem Ghetto. Er hat gewartet, bis es dunkel ist. An einer Ampel. Ein bisschen außerhalb. Wo man einen nicht gleich sieht. Hinter einer Hecke war ein guter Platz. Der Fahrer in dem Mercedes hat ihn nicht gesehen. Ein Auto klauen. So kommt man in die Gang. Geduckt hat er sich herangeschlichen und die Fahrertür aufgerissen. Das ist leicht, haben sie ihm gesagt. Die Autos sind versichert. Und die haben Angst vor uns Negern. Ist babyleicht, haben sie ihm gesagt. Aber Steve hat Pech. Der Fahrer wehrt sich, greift nach der Pistole, bekommt sie zu fassen. Zieht daran. Der Junge drückt auf den Abzug. Dann zieht er den Mann aus dem Auto und fährt davon.
Das Blut ist jetzt trocken. Steve Bakumbo ist ein Mann.
 

Jens Rohrer

Mitglied
Hallo Ciconia,
danke für die Anregungen. Habe auch ein paar davon umgesetzt. Die vielen Wiederholungen sind Absicht.
LG
Jens
 

Jens Rohrer

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Der Junge

Das Blut ist jetzt trocken. Das geht schnell in Afrika. Das Leinenhemd hat er weggeworfen. Die Hose ist schwarz, die kann er anbehalten. Das geht nicht, ohne Hose im Slum. Er ist jetzt in der Gang. Das ist wichtig. In der Gang sein. Man hat Kohle, wenn man in der Gang ist. Und Respekt. Respekt ist wichtig in Soweto. In einer Gang nehmen sie nur Männer. Das Alter spielt keine Rolle. Man muss es zeigen. Der Junge muss beweisen, dass der Junge kein Junge ist. Steve ist zwölf. Natürlich ist er dünn. Dick sind nur die weißen Kinder. Steve Bakumbo kennt seinen Vater nicht. Er weiß nicht, ob er tot ist, oder weg oder ob er gerade vor ihm steht. Das ist nicht wichtig. Das zählt nichts. Er muss alleine sehen, wo er bleibt. Mutter nützt nichts. Wenn sie nicht irgendwo putzt, trinkt sie, und wenn sie nicht trinkt, putzt sie. Und wenn sie weitersäuft, wird sie entlassen. Dann ist gar keine Kohle mehr da. Die Gang zählt. Da muss er rein. Die haben ihm eine Knarre gegeben. Ist schwer, so eine Knarre. Mit dem Bus ist er gefahren. Raus aus dem Ghetto. Er hat gewartet, bis es dunkel ist. Bei einer Ampel. Ein bisschen außerhalb. Wo man einen nicht gleich sieht. Hinter einer Hecke war ein guter Platz. Der Fahrer in dem Mercedes hat ihn nicht gesehen. Ein Auto klauen. So kommt man in die Gang. Geduckt hat er sich herangeschlichen und die Fahrertür aufgerissen. Das ist leicht, haben sie ihm gesagt. Die Autos sind versichert. Und die haben Angst vor uns Negern. Ist babyleicht, haben sie ihm gesagt. Aber Steve hat Pech. Der Fahrer wehrt sich, greift nach der Pistole, bekommt sie zu fassen. Zieht daran. Der Junge drückt auf den Abzug. Dann zieht er den Mann aus dem Auto und fährt davon.
Das Blut ist jetzt trocken. Steve Bakumbo ist ein Mann.
 
U

USch

Gast
Hallo Jens,
ein eindrucksvoller dichter Text. Mir gefällt das atemlose der kurzen Sätze, die das Geschehen überzeugend transportieren.
LG USch
 

Paloma

Mitglied
Hallo Jens,

das ist eine starke Geschichte, die du gut erzählt hast. Stilistisch gefällt sie mir auch. Die Wortwiederholungen machen die Story eindringlicher, deshalb passen sie in diesem Fall für mich recht gut.

Ich habe allerdings ein kleines Problem mit der Perspektive und den Zeiten. Wenn du da noch mal drüber guckst, wird die Geschichte bestimmt noch intensiver.

Liebe Grüße
Paloma
 



 
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