Der Katze aus dem Sack gelassen

Der Katze aus dem Sack gelassen

Die Spatzen pfiffen es vom Dach,
zuerst noch vorsichtig und schwach,
doch dann recht frech und ungeniert:
"Der dicke Kater wird kastriert!"

Sie schnatterten und flatterten
um den noch ganz verdatterten,
verwöhnten Kater: "So, du Held,
nimm Abschied von der Damenwelt!"

"Du hast", sie hüpften wutentschnaubt,
"die frisch geschlüpfte Brut geraubt.
Das rächt sich, alter Vogelschreck,
jetzt nimmt man dir die Eier weg!"

Hast Du mal wieder wunderbar verdichtet, lieber Stefan -
die Legensbrutalität in Reimen. Äußerst gelungen, auch wenn es
mehr schwarzhumorig daherkommt. Man weiß nicht ob man lachen soll, oder einfach nur betrübt sein möchte übers Leben,
denn so sieht das Leben bei näherer Betrachtung aus.
Und dieses ist noch die harmlose Variante des Seins,
wenn man bedenkt, was sich so alles im menschlichen Bereich
abspielt. Ein echter Plotzn, kann ich nur sagen.
Mit herzlichen Grüßen, Irene
P.S. den Titel hast Du übrigens auch gut zurechtgebogen

Besten Dank, liebe Irene. Wörtlich kannst du das nicht gemeint haben mit der Parallele zum menschlichen Leben, denn man(n) wird ja heutzutage eher selten kastriert ;-)
Also vermute ich, du hast es auf andere menschliche Gemeinheiten bezogen.
Beim Titel war ich eher unsicher, ob das nicht ein bißchen zu derb ist (Alternativtitel war "Mi-auuu". Na ja, dir hat er ja anscheinend gefallen.

Liebe November-Grüße, Stefan

Das ist herrlich!

Es grüßt die Maren

Hallo plotzn,
zwei Zitate passen hier sehr gut:

Des einen Leid, des andern Freud und

Schadenfreude ist die reinste Freude.

Obwohl der Kater mir leid tut, kann ich aber auch die Spatzen verstehen.

Es grüßt
Marie-Luise

Besten Dank Euch beiden, Maren und Marie-Luise.

Auch wenn ich weiß, dass Vögel-Jagen in der Katzennatur liegt, halte ich in so einem Fall immer zu den Schwächeren.

Liebe Grüße, Stefan