Der Kontakt

Martin B.

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Der Kontakt



Es regnete. Wobei Regen noch euphemistisch ausgedrückt war, es goß wie aus Kübeln. Das Grau des Himmels hob sich kaum vom Grau der Stadt ab, sogar die Bäume schienen grau zu sein, als hätte der Regen die Farbe der Blätter ausgewaschen. Unten auf den Strassen war kaum ein Mensch zu sehen, stattdessen mannsgroße Pfützen, in denen die Regentropfen in einem unaufhörlichen Stakkato einschlugen. 'Ich hoffe, ich habe hier mehr Erfolg als die Sonne', schoss es mir durch den Kopf. Immerhin hatte sie im Kampf gegen die Wolken und den Regen seit einer Woche keinen Sieg erzielt. 'Mein Kampf muß erfolgreicher sein'.
"...und passen sie auf die blauen Formulare auf. Wir verwenden hier die alten und die neuen, also müssen Sie aufmerksam sein. Nicht, daß sie die Stückanzahl mit der Gewichtsangabe verwechseln...Torben, hören Sie mir überhaupt zu"? Schuldbewußt bewegte ich meinen Kopf um einige Zentimeter nach links, um meinen Blick vom Fenster auf meinen Vorgesetzten zu richten. Seine beeindruckende Gestalt schien fast den ganzen Raum auszufüllen. Der Kugelschreiber in meiner Hand schlug jetzt in fast demselben Tempo auf den Tisch, wie der Regen gegen das Fenster prasselte. 'Beruhige dich’! ermahnte ich mich. "Ja. Klar, Clave. Ich muß auf die blauen Formulare aufpassen", murmelte ich, wobei ich versuchte, mir einen möglichst entspannten und aufmerksamen Gesichtausdruck zu geben. Ich hatte nicht das Gefühl, daß das funktionierte.
Clave maß mich mit prüfenden, durchdringenden Augen, "Nun machen Sie sich mal keine Sorgen. Ich weiß, daß in ihrer Heimatstadt einige Anschläge verübt wurden, aber wie ihnen ja bekannt ist, wurde das Terrornest ausgeräuchert". Er schnitt eine Grimasse, die ich nicht deuten konnte. "Hier sind wir schließlich in der Hauptstadt, hier ist es sicher, sie sind jetzt ja weit genug vom Ort des Grauens entfernt." Clave hielt beim Sprechen kurz inne. "Nur damit sie Bescheid wissen, ich kenne ihre Akte", sagte er. 'Er weiß es'. Ein Kloß, groß wie ein Tennisball, bildete sich in meinem Hals. Ich konnte kaum schlucken, war nicht fähig irgendwas zu sagen oder irgendeine Bewegung auszuführen, ich hörte sogar auf, mit dem Kugelschreiber auf den Tisch zu hämmern. Der Regen schien darüber enttäuscht zu sein, und verstärkte seine Anstrengungen. Es prasselte nun lauter als vorher. Clave aber lächelte mich an. "Kein Grund zur Beunruhigung, ich weiß, daß Menschen, die in psychiatrischer Behandlung sind, gemieden werden. Ich werde niemanden erzählen, daß sie sich aufgrund ihrer Angstattacken behandeln lassen. Ich wollte nur sagen, daß sie gerne bei mir im Büro vorbeischauen können, wenn sie reden wollen. Immerhin sind sie erst seit einer Woche in der Stadt und werden wohl noch keine Zeit gehabt haben, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Nun, dann werde ich sie jetzt von ihrer Arbeit nicht weiter abhalten. Sie schaffen das schon". Mit diesen Worten drehte er sich um, und verließ das Büro. Mein Kugelschreiber fing wieder an, die Regentropfen rhythmisch zu begleiten.

Die blauen Formulare vergessend, glitt mein Blick wieder aus dem Fenster, ins graue Einerlei. 'Mein Vorgesetzter ist einer von Ihnen', ich erschauerte. 'Aber immerhin kann er nichts über mich wissen, sonst wäre ich jetzt verhaftet worden. Trotzdem ahnt er was, soviel ist sicher. Er will sich mein Vertrauen erschleichen, in der Hoffnung, daß ich mich verrate'. Meine Gedanken rasten. 'Oder er weiß doch, wer ich bin, und will über mich meine Kontaktperson ausfindig machen.' An dieser Stelle mußte ich laut lachen, es war ein verzweifeltes Lachen. Voller Ironie dachte ich: 'Dabei wünsch ich dir viel Erfolg, Clave. Vielleicht gelingt es dir ja, aber ich weiß leider nicht mal wie meine Kontaktperson aussieht, geschweige denn, wie ich mit ihr in Verbindung treten soll'. Seit ich hier ankam, wartete ich darauf, daß sie mich fand. Normalerweise wurde der Kontakt immer schnell hergestellt, um Neulinge und Umzügler von der aktuellen Situation zu unterrichten. Daß eine Woche ohne Kontakt vergangen war, beunruhigte mich zutiefst. 'Ob sie überhaupt weiß, wie ich aussehe oder wie sie mich ausfindig machen kann'? Meine Verzweiflung wuchs.
'Warum muß mir das auch passieren', fragte ich mich. Anstatt das ich mich freute, das ich nicht enttarnt und mit ausgeräuchert wurde, wie Clave es so anschaulich formulierte, haderte ich mit meinem Schicksal. 'Immerhin konnten sie mir noch eine Nachricht zukommen lassen, in welcher sie mir eindringlich nahe legten in die Hauptstadt zu fahren, und dort mich mit meiner Kontaktperson zu treffen'. Der Nachricht lag eine halbe zerbrochene CD bei, mein Kontaktmann sollte die andere Hälfte haben, damit wir uns identifizieren konnten. 'Wie ausgeklügelt', dachte ich sarkastisch. 'Aber es ging wohl unter dem Zeitdruck nicht anders. Verdammt!' Ich legte meinen Kugelschreiber aus der Hand und fuhr mir mit dieser übers Gesicht. Mein Fuß begann sich nun zu bewegen und wippte hoch und runter, so schnell, daß das Wasserglas auf dem Tisch leichte Wellenbewegungen zeigte.

Eine Entscheidung war zu treffen, und darin war ich noch nie gut. Ich hatte doch schon Probleme mich zwischen Gouda und Emmentaler zu entscheiden. Ich musste mit dem Schlimmsten rechnen, nämlich daß Clave über mich Bescheid wußte, und meine Kontaktperson verhaftet oder nicht mehr am Leben war. 'Ich kann hier doch nicht weiter herumsitzen, blaue Formulare ausfüllen (und aufpassen, daß ich die alten von den neuen unterscheide!) und warten, bis Sie mich festnehmen und hinrichten. Ich muß etwas tun.' Angsterfüllt irrte mein Blick umher, mein Atem ging schnell. Unbeirrt prasselte der Regen gegen das Fenster, gegen das Gebäude, auf die Strasse. Die Wolken gaben der Umgebung weiterhin ihr graues Antlitz. 'Wenn meine Kontaktperson verhaftet wurde, dann kann es nicht lange dauern bis Sie mich finden.' Ich nahm wieder den Kugelschreiber in die Hand und trommelte damit auf den Tisch. Panik stieg in mir auf.
'Beruhige dich! Du kannst nicht klar denken, wenn du panisch wirst'! Ich sprach mir Mut zu und atmete tief durch. 'Gehen wir logisch an die Sache ran. Die Kontaktperson kann mich nicht verpfiffen haben, sonst wäre ich schon in ihren Folterkellern oder tot. Sie haben also nur die halbe CD. Also muß ich meine loswerden. Ich brauche sie eh nicht mehr, ohne meinen Kontakt würde ich nie den Untergrund finden.' Diese Gedanken halfen mir, mich etwas zu beruhigen. 'Bleibt noch Clave. Er kann sich ebenfalls nicht sicher sein, wer ich bin, sonst hätte ich schon Bekanntschaft mit der GePo gemacht. Aber wer weiß, wie lange das anhält, ich muß also schnell was tun'. Ein Gedanke reifte in mir heran, eine Idee. Ich gönnte dem Kugelschreiber eine Atempause und legte ihn wieder auf den Tisch. Ich hob meine graue Aktentasche auf meinen Schoss, öffnete sie einen Spalt und betrachtete die halbe CD. Angsterfüllt blickte ich um mich, aber in meinem Büro war niemand. Die einzigen Geräusche stammten von dem Regen, der hartnäckig gegen die Fenster trommelte, und von meinem unregelmäßigen Atem. 'Soll ich das wirklich tun? Habe ich überhaupt eine Wahl?'
Ich betrachtete die gezackte Bruchlinie der CD nachdenklich und fasste einen Entschluß. Mit zitternden Händen wollte ich die CD aus der Tasche nehmen, doch ich konnte sie nicht festhalten. Der Schweiß brach in mir aus, und mein Gesicht wurde sofort naß. Draußen ließ der Regen etwas nach, ich hatte das Gefühl, er wollte mich so verhöhnen. Ich holte tief Luft, ignorierte die Gehässigkeit des Regens, holte die halbe CD aus der Tasche und packte sie zwischen die blauen Formulare. Ich glaube es waren die neuen gewesen, die mit der Gewichtsangabe. Mit feuchten, unruhigen Händen schloss ich meine Aktentasche und stellte sie wieder ab. 'Das wird nicht funktionieren'. Meine Angst beherrschte wieder mein Denken und Skrupel stellten sich ein. 'Was wenn ich mich irre, wenn Clave doch nicht zu Ihnen gehört? Lächerlich. Er muß zu Ihnen gehören.' Meine Hände suchten den Kugelschreiber, fanden ihn und ließen ihn wieder auf dem Tisch sein monotones Trommeln ausführen. 'Habe ich überhaupt die Telefonnummer der Denunziantenstelle? Natürlich, die gibt es in jedem Büro.' Ich holte wieder tief Luft. 'Wenn ich es jetzt nicht mache, dann werde ich vor Angst sterben', sagte ich mir. 'Also tu es'! Ich betrachtete noch einige Sekunden die rhythmischen Bewegungen meines Stiftes und warf ihn auf den Tisch. Meine Hände forschten nun nach dem Telefonkärtchen und entdeckten es. Ich suchte nach der Nummer und fand sie. Ein letztes Mal warf ich noch einen Blick aus dem Fenster und betrachtete das Grau hinter dem Glas.

Ich nahm den Telefonhörer vom Telefon und wählte die vorher herausgesuchte Nummer. "Hier ist die Informationsstelle der GePo. Bitte beachten sie, daß das Gespräch vertraulich ist, und sie anonym bleiben, wenn sie möchten". Die harsche Stimme vom Band dröhnte in meinen Ohren. "Sie können uns nun ihre Information zukommen lassen, wir werden sie schnellstmöglich auswerten und darauf reagieren". Dessen war ich mir sicher. "Sprechen sie nach dem Pfeifton". Ich wollte meine Lippen mit der Zunge befeuchten, was aber nicht möglich war, denn mein Mund war plötzlich staubtrocken. Ich nahm schnell einen Schluck aus dem Wasserglas, und begann zu sprechen: "Ich möchte einen Terroristen melden", fing ich an. Ich erzählte dem Band, das Clave wahrscheinlich ein Terrorist sei, und er den Anschein erwecke, als hätte er etwas geplant. Die Lüge ging mir erstaunlich leicht von den Lippen. Nachdem ich alles mitgeteilt hatte, legte ich auf. Die Geräuschkulisse bestand nun aus dem Trommeln des Regen, der gegen die Fenster prasselte, dem leisen Quietschen, das meine unaufhörlichen Fußbewegungen verursachten und einem kaum wahrnehmbaren, sehr schnellen Klopfen. Ich registrierte, daß das mein Herz war. Zum Nachdenken blieb aber nun keine Zeit mehr, in der Regel brauchte die GePo maximal 20 Minuten, bis sie beim Denunzierten eintraf. Also musste ich mich beeilen.

Ich wischte meine schweißnassen Hände an meinen Hosenbeinen ab, und vergewisserte mich, daß die CD zwischen den blauen Formularen gut versteckt war. 'Wären es die alten Formulare, müsste ich nun hinter "Stück-Anzahl" eine Eins eintragen', ging es mir merkwürdigerweise durch den Kopf. Ich griff nach dem Stapel Behördenpapier, stand auf und wollte zur Tür gehen. Aber ich hatte das Gefühl mich nicht bewegen zu können. Ich kämpfte die Panik nieder, und schwankte mehr zur Tür als das ich ging. Ich holte noch mal tief Luft und schaute auf meine Armbanduhr. 'Noch 15 Minuten'! Ich drückte die Klinke und ging auf den Flur hinaus. Ich schaute mich kurz um. Ein endlos scheinender Gang, alle 3 Meter eine Tür an jeder Seite, von denen jede geschlossen war, und am Ende des Ganges das Büro von Clave. Aus den Türritzen quoll Licht und breitete sich als schwacher Schimmer am Boden aus. Ich fasste all meinen Mut zusammen, der gewiss nicht viel war, und schritt den Gang entlang. Mit jedem Schritt, dem ich Claves Büro näher kam, hatte ich das Gefühl immer weiter zu schrumpfen. Ich befürchtete schon, das ich die Klinke nicht mehr würde erreichen können, doch zu meinem Erstaunen stellte ich vor Claves Tür fest, das die Klinke entweder mit mir geschrumpft war, oder ich mir das doch nur eingebildet hatte. Mein Herz hämmerte wie wild in meiner Brust und ich konnte kaum stehen. Dennoch klopfte ich an Claves Tür, und nach dem obligatorischen "Herein" drückte ich die Klinke und trat in sein Büro.

"Oh Torben, sie sind es. Geht es ihnen nicht gut, sie sehen ganz krank aus. Wollen sie sich nicht setzen"? Seine Stimme schien schriller geworden zu sein und klingelte in meinen Ohren. "Ja, danke", hauchte ich. Zum Sprechen hatte ich kaum noch Kraft. Ich bemerkte, das der Regen nachgelassen zu haben schien, ganz so, als wollte er lauschen. "Warum sind sie hier, Torben, was kann ich für sie tun?", fragte Clave. Mein Blick glitt ungewollt auf seinen Kugelschreiber. Ich hatte das starke Bedürfnis den Stift an mich zu reißen und damit auf den Tisch zu trommeln. "Ich habe 2 Anliegen", murmelte ich und versuchte Clave in die Augen zu schauen. Ich gab das schnell wieder auf und mein Blick senkte sich auf den Boden. "Nun, ich, ..ich wollte sie fragen, ob sie mir die Arbeit mit den blauen Formularen abnehmen können. Ich fürchte, ich bin heute durcheinander, und ich würde die neuen mit den alten verwechseln und ich will nichts falsch machen in meiner ersten Woche und ich habe sie auch bei mir und die anderen mach ich schon, aber...". Clave unterbrach mich: "Nun holen sie doch Luft beim Reden. Ich sehe schon, daß sie krank sind, es ist kein Problem. Gehen sie gleich zum Arzt und lassen sich untersuchen. Die Formulare, die sie bei sich haben, können sie mir auf den Tisch legen." Ich versuchte es, aber mein Zittern war zu stark. Ich konnte förmlich sehen, wie die CD aus dem Stapel rutschte und mich verraten würde. Aber bevor so etwas geschehen konnte, griff Clave über den Tisch, nahm den Stapel blauer Formulare und legte sie auf den Tisch. "Und was war das Zweite, das sie mit mir besprechen wollten?", fragte er. Ich versuchte mich zu sammeln. 'Warum erwähnte ich überhaupt 2 Anliegen', fragte ich mich. Ich wollte Clave mit meinem zweiten Anliegen von dem Stapel ablenken, aber dieser interessierte ihn gar nicht. 'Da muß ich jetzt trotzdem durch', ich sprach mir Mut zu. "Nun, ähh, sie hatten mir angeboten mit ihnen zu reden, und ich würde gerne nach der Arbeit mit ihnen ein Bier trinken gehen, das heißt, nachdem ich wieder gesund bin, natürlich", stammelte ich. Aus irgendeinem Grund blitzten Claves Augen. "Soll das heißen, sie wollen Kontakt zu mir?", fragte Clave. Ich erbleichte. So wie er Kontakt aussprach, musste er über mich Bescheid wissen. 'Gut, daß ich ihn vorhin denunziert habe. Die halbe CD sollte als Beweis für die GePo ausreichen, sie vertraut nicht mal ihren eigenen Leuten', beruhigte ich mich. "Ich, also, nein, ich wollte nur ein Bier trinken und reden", redete ich wirr. "Entschuldigen sie mich, ich muß mich übergeben", brachte ich nur mit Mühe hervor. Ich schnellte auf und rannte aus dem Büro den Gang hinunter in die Toilette.

Während ich würgend über der Schüssel hing, hörte ich mehrere laute Schritte auf dem Gang, wie die von schweren Stiefeln. 'Das muß die GePo sein', dachte ich und musste mich noch mal übergeben. Die Schritte entfernten sich in die Richtung von Claves Büro. Ich hörte gedämpfte Stimmen, aber daß ich sie überhaupt hören konnte, musste bedeuten, daß geschrieen wurde. Der Regen setzte mittlerweile zu seinem Höhepunkt des Tages an, die Tropfen trommelten auf die Fenster, so als wären sie ein einziger Ton. Die einzelnen Tropfen waren kaum voneinander zu unterscheiden.
Nachdem mein Magen keinen Inhalt mehr aufwies, stellte ich mich über das Waschbecken und wusch mir das Gesicht. Schritte nährten sich wieder, und es klang als schliffen sie etwas hinter sich her. Ich erschauerte und hatte wieder ein flaues Gefühl im Magen. Beim Gedanken daran, was sie mit ihm anstellen würden, überkam mich ein tiefes Schamgefühl und ich verabscheute mich. 'Aber ich hatte keine Wahl. Und die Gefahren sind nun gebannt, und ich brauche keine Angst mehr zu haben', versuchte ich mein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Es funktionierte nicht. Ich schaute in den Spiegel über dem Wachbecken und wendete mich angewidert ab. Was hatte ich nur getan. 'Ich musste!'. Nachdem ich mich vergewissert hatte, daß auf dem Gang kein Geräusch mehr zu hören war, trat ich hinaus. Ich sah nach links und der Schreck fuhr mir in alle meine Glieder. Ein GePo-Angehöriger stand vor dem Fahrstuhl und machte sich Notizen. Ich wollte ihn ignorieren und die Treppe nehmen, aber das hätte mich verdächtig gemacht.
Und nach dem was ich an diesem Tag durchgemacht hatte, wollte ich mich ganz gewiss nicht durch eine übereilte Dummheit verraten. Ich sah keine Möglichkeit dem Mann aus dem Weg zu gehen. Also stellte ich mich neben den GePo-Mitarbeiter, wünschte einen guten Tag, drückte den Rufknopf für den Fahrstuhl und fragte: "Was führt denn die GePo hierher"? Der GePo-Angehörige musterte mich und antwortete: "Ein Terrorist befand sich bei ihnen hier auf der Etage. Wir haben ihn festgenommen und er wird seiner gerechten Strafe zugeführt. Er heißt Clave. Kennen sie ihn?", fragte er mich misstrauisch. Mit einem seltsamen Gefühl von Leichtigkeit, nahm ich einen erschrockenen Gesichtsausdruck an: "Ja. Das ist mein Vorgesetzter". Der Mann in dem grauen Mantel sah mich prüfend an, schien zufrieden zu sein und sprach: "Na da haben sie ja Glück gehabt. Ein treuer Bürger hat uns informiert, daß er einen Anschlag plante. Seien sie froh, daß wir so schnell und akkurat arbeiten." Er stoppte kurz, sah mich noch mal prüfend an, zuckte mit den Schultern und sagte: "Aber eines ist seltsam. Wir haben bei ihm eine zerbrochene CD gefunden, eine Hälfte lag unter Formularen versteckt, die andere hatte er in seiner Aktentasche. Sehr merkwürdig. Können sie sich darauf einen Reim machen?"
 

Haremsdame

Mitglied
Hallo Martin,

zuerst mal herzliches Willkommen hier auf der Leselupe. Hoffentlich wirst Du dich hier wohl fühlen. Wer wirklich mitmacht (will heißen, auch andere kommentiert) kann davon viel profitieren.

Deine Kurzgeschichte ist ja ziemlich lang. Man muss schon etwas Zeit und Geduld mitbringen, um sie zu lesen. Ich brauchte jedenfalls mehrere Anläufe, um bis zum Ende zu kommen.

Dabei kann ich Deiner Geschichte die Spannung nicht absprechen. Auch wenn sie noch etwas "schulmäßig" daher kommt. Damit meine ich, Du arbeitest so sehr an der Spannung, dass sie an manchen Stellen schon zur Langeweile wird. Z.B. übertreibst Du den Einsatz des Kugelschreibers zum Trommeln...

In meinen Augen solltest Du den Text mindestens um ein Drittel kürzen. Wird sicherlich weh tun, wo so viel Arbeit drin steckt...

Außerdem liest er sich mit diesen ganzen Schrägstrichen bei der wörtlichen Rede sehr schwer. Du solltest also auch die Formatierung nochmal überarbeiten.

Wenn das alles geschehen ist, bin ich gerne bereit, nochmal was dazu zu schreiben. Die Idee an sich hat nämlich was!

Grüße von der Haremsdame
 

Martin B.

Mitglied
Hallo Haremsdame,

danke für den herzlichen Willkommensgruß und den Kommentar.

Du hast nicht unrecht, was die Länge des Textes angeht. Ich bin der Meinung, das vor allem die letzten 2 Absätze stark gekürzt werden müssten. Der Spannungsbogen flacht dann doch zu sehr ab.

Mir fehlt da aber bisher noch die Idee, wie man den Text komprimieren könnte, und ich habe mich auch noch nicht wirklich getraut, aber ich sehe ein, das da etwas getan werden muß. Allein die Zeit, die ich dem Mausrad schenken mußte, um deinen Kommentar zu sehen, ließ mich darüber nachdenken.

Das die Schrägstriche den Lesefluß in erheblichem Maße stören, ist richtig. Nur, hier frage ich mich, wie diese in meinen Text gekommen sind. Ich benutzte sie nämlich nicht.

Die schrägen Störer werde ich auch gleich im Anschluß räumen, für die Textkürzung werde ich allerdings noch meinen Mut sammeln müssen. :)

/edit: Das hätte ich fast vergessen. Was meinst du allgemein mit schulmäßig?
Da ich bisher kaum Schreiberfahrung habe, interessiert es mich natürlich, warum dich das irgendwann langweilte. Aus Fehlern soll man schleißlich lernen und sie beim nächsten mal vermeiden.

Es grüßt Martin B.
 

Martin B.

Mitglied
So, da ich nun wieder etwas mehr Zeit hatte, habe ich meine Geschichte nun gekürzt und etwas überarbeitet. Ich hoffe, sie ist nun kurz genug, das man sie in einem Schwung zu Ende lesen kann. Kritik, Anregungen, weitere Kürzungsvorschläge sind hochwillkommen.
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Der Kontakt

Es regnete. Wobei Regen noch euphemistisch ausgedrückt war, es goß wie aus Kübeln. Das Grau des Himmels hob sich kaum vom Grau der Stadt ab, sogar die Bäume schienen grau zu sein, als hätte der Regen die Farbe der Blätter ausgewaschen. Unten auf den Strassen war kaum ein Mensch zu sehen, stattdessen mannsgroße Pfützen, in denen die Regentropfen in einem unaufhörlichen Stakkato einschlugen. 'Ich hoffe, ich habe hier mehr Erfolg als die Sonne', schoss es mir durch den Kopf. Immerhin hatte sie im Kampf gegen die Wolken und den Regen seit einer Woche keinen Sieg erzielt.
"...und passen sie auf die blauen Formulare auf. Wir verwenden hier die alten und die neuen, also müssen Sie aufmerksam sein. Nicht, daß sie die Stückanzahl mit der Gewichtsangabe verwechseln...Torben, hören Sie mir überhaupt zu"? Schuldbewußt bewegte ich meinen Kopf um einige Zentimeter nach links, um meinen Blick vom Fenster auf meinen Vorgesetzten zu richten. Der Kugelschreiber in meiner Hand schlug jetzt in fast demselben Tempo auf den Tisch, wie der Regen gegen das Fenster prasselte. 'Beruhige dich’! ermahnte ich mich. "Ja. Klar, Clave. Ich muß auf die blauen Formulare aufpassen", murmelte ich, wobei ich versuchte, mir einen möglichst entspannten und aufmerksamen Gesichtausdruck zu geben. Ich hatte nicht das Gefühl, daß das funktionierte.

Clave maß mich mit prüfenden, durchdringenden Augen, "Nun machen Sie sich mal keine Sorgen. Ich weiß, daß in ihrer Heimatstadt einige Anschläge verübt wurden, aber wie ihnen ja bekannt ist, wurde das Terrornest ausgeräuchert". Er schnitt eine Grimasse, die ich nicht deuten konnte. "Hier sind wir schließlich in der Hauptstadt, Anschläge gibt es hier nicht." Clave hielt beim Sprechen kurz inne. "Nur damit sie Bescheid wissen, ich kenne ihre Akte", sagte er. 'Er weiß es'. Ein Kloß, groß wie ein Tennisball, bildete sich in meinem Hals. Ich konnte nicht schlucken, war unfähig mich zu bewegen. Meine verkrampften Finger hörten auf, mittels des Kugelschreibers dem Tisch Geräusche zu entlocken. Clave aber lächelte mich an. "Kein Grund zur Beunruhigung, ich werde niemanden erzählen, daß sie aufgrund ihrer Angstattacken in psychiatrischer Behandlung sind. Ich wollte ihnen nur sagen, daß sie mit mir reden können, wenn sie wollen. Immerhin sind sie erst seit einer Woche in der Stadt und werden wohl noch keine Zeit gehabt haben, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Nun, dann werde ich sie jetzt von ihrer Arbeit nicht weiter abhalten. Sie schaffen das schon". Mit diesen Worten drehte er sich um, und verließ das Büro. Mein Kugelschreiber fing wieder an, die Regentropfen rhythmisch zu begleiten.

Die blauen Formulare vergessend, glitt mein Blick wieder aus dem Fenster, ins graue Einerlei. 'Mein Vorgesetzter ist einer von Ihnen', ich erschauerte. 'Aber er weiß nichts über mich, sonst wäre ich jetzt verhaftet worden. Trotzdem ahnt er was. Er will sich mein Vertrauen erschleichen, in der Hoffnung, daß ich mich verrate'. Meine Gedanken rasten. 'Oder er weiß doch, wer ich bin, und will über mich meine Kontaktperson ausfindig machen.' An dieser Stelle musste ich laut lachen, es klang verzweifelt. Voller Ironie dachte ich: 'Dabei wünsch ich dir viel Erfolg, Clave. Ich weiß leider nicht mal wie meine Kontaktperson aussieht, geschweige denn, wie ich sie finden soll.’ Seit ich hier ankam, wartete ich darauf, daß man zu mir Kontakt aufnahm, normalerweise wurde dieser immer schnell hergestellt. Daß eine Woche ohne Kontakt vergangen war, beunruhigte mich zutiefst. 'Ob sie überhaupt weiß, wie ich aussehe oder wie sie mich ausfindig machen kann'? Meine Verzweiflung wuchs.

'Warum muß mir das auch passieren', fragte ich mich. Anstatt mich zu freuen, das ich nicht enttarnt und mit ausgeräuchert wurde, wie Clave es so anschaulich formulierte, haderte ich mit meinem Schicksal. 'Immerhin konnten sie mir noch eine Nachricht zukommen lassen, in welcher sie mir eindringlich nahe legten in die Hauptstadt zu fahren, und mich dort mit meiner Kontaktperson zu treffen'. Der Nachricht lag eine halbe zerbrochene CD bei. Mein Kontaktmann sollte die andere Hälfte haben, damit wir uns identifizieren konnten. 'Wie ausgeklügelt', dachte ich sarkastisch. 'Aber es ging wohl unter dem Zeitdruck nicht anders. Verdammt!' Ich legte meinen Stift aus der Hand und fuhr mir mit dieser übers Gesicht.

Eine Entscheidung war zu treffen, und darin war ich noch nie gut. Ich hatte doch schon Probleme mich zwischen Gouda und Emmentaler zu entscheiden. Ich musste mit dem Schlimmsten rechnen, nämlich daß Clave über mich Bescheid wußte, und meine Kontaktperson verhaftet oder nicht mehr am Leben war. 'Ich kann hier doch nicht weiter herumsitzen, blaue Formulare ausfüllen und warten, bis Sie mich festnehmen und hinrichten. Ich muß etwas tun.' Angsterfüllt irrte mein Blick umher, mein Atem ging schnell. Unbeirrt prasselte der Regen gegen das Fenster, gegen das Gebäude, auf die Strasse. Die Wolken gaben der Umgebung weiterhin ihr graues Antlitz. 'Wenn meine Kontaktperson verhaftet wurde, dann kann es nicht lange dauern bis Sie mich finden.' Panik stieg in mir auf.

'Beruhige dich! Du kannst nicht klar denken, wenn du panisch wirst'! Ich sprach mir Mut zu und atmete tief durch. 'Gehen wir logisch an die Sache ran. Die Kontaktperson kann mich nicht verpfiffen haben, sonst wäre ich schon in ihren Folterkellern oder tot. Sie haben also nur die halbe CD. Also muß ich meine loswerden.' Der Gedanke half mir, mich etwas zu beruhigen. 'Bleibt noch Clave. Er kann sich ebenfalls nicht sicher sein, wer ich bin. Aber wer weiß, wie lange das anhält, ich muß also schnell was tun'. Ein Gedanke reifte in mir heran, eine Idee.

Ich hob meine graue Aktentasche auf meinen Schoss. Angsterfüllt blickte ich um mich, in meinem Büro war niemand. Mein Atem ging unregelmäßig. 'Soll ich das wirklich tun? Habe ich überhaupt eine Wahl?'

Ich öffnete die Tasche einen Spalt, betrachtete die gezackte Bruchlinie der CD nachdenklich und fasste einen Entschluß. Mit zitternden Händen wollte ich die CD aus der Tasche nehmen, doch ich konnte sie nicht festhalten. Der Schweiß brach mir aus. Draußen ließ der Regen etwas nach, ganz so, als wollte er mich verhöhnen. Ich holte tief Luft, ignorierte die Gehässigkeit des Regens, griff nach der halben CD und packte sie zwischen die blauen Formulare. Ich glaube, es waren die neuen gewesen, die mit der Gewichtsangabe. Mit feuchten, unruhigen Händen schloss ich meine Aktentasche und stellte sie wieder ab. 'Das wird nicht funktionieren'. Meine Angst beherrschte wieder mein Denken und Skrupel stellten sich ein. 'Was wenn ich mich irre, wenn Clave doch nicht zu Ihnen gehört? Lächerlich. Er muß zu Ihnen gehören.' Nervös wippte ich mit meinem Fuß auf und ab. 'Jetzt brauche ich noch die Telefonnummer der Denunziantenstelle.' Ich versuchte mich zu sammeln. 'Tu es!', befahl ich mir. Widerwillig suchte ich nach der Nummer, welche in jedem Büro lag, und fand sie. Ein letztes Mal warf ich noch einen Blick aus dem Fenster, das Grau hinter dem Glas betrachtend.

Ich nahm das Telefon mit zitternden Händen und wählte die Nummer. "Hier ist die Informationsstelle der GePo. Beachten sie, daß das Gespräch vertraulich ist, und sie anonym bleiben". Die harsche Stimme vom Band dröhnte in meinen Ohren. Nachdem die Ansage vorüber war, fing ich zu sprechen an, "Ich möchte einen Terroristen melden". Ich erzählte dem Band, das Clave ein Terrorist sei und den Anschein erwecke, als hätte er etwas geplant. Die Lüge ging mir erstaunlich leicht von den Lippen. Nachdem ich alles mitgeteilt und aufgelegt hatte, überkam mich eine starke Anspannung. Ich hielt den Atem an und lauschte. Die Geräuschkulisse bestand aus dem Prasseln des Regen, dem leisen Quietschen, das meine unaufhörlichen Fußbewegungen verursachten und einem kaum wahrnehmbaren, sehr schnellen Klopfen. Mein Herz. Zum Nachdenken blieb nun keine Zeit mehr, in der Regel brauchte die GePo maximal 20 Minuten, bis sie beim Denunzierten eintraf. Also musste ich mich beeilen.

Ich wischte meine schweißnassen Hände an meinen Hosenbeinen ab, und vergewisserte mich, daß die CD zwischen den blauen Formularen gut versteckt war. 'Wären es die alten Formulare, müsste ich nun hinter "Stück-Anzahl" eine Eins eintragen', ging es mir merkwürdigerweise durch den Kopf. Ich griff nach dem Stapel Behördenpapier und wollte aufstehen, konnte mich jedoch nicht bewegen. Ich kämpfte gegen die Panik an und schwankte zur Tür. Tief luftholend, versuchte ich mich zu beruhigen. Vergeblich. Ich ging auf den Flur hinaus und schaute mich kurz um. Ein endlos scheinender, farbloser Gang, alle 3 Meter eine Tür an jeder Seite, von denen jede geschlossen war, und am Ende des Ganges das Büro von Clave. Aus den Türritzen quoll Licht und breitete sich als schwacher Schimmer am Boden aus, der der Farblosigkeit jedoch nicht schadete. Ich fasste all meinen Mut zusammen und schritt den Gang entlang. Mit jedem Schritt, dem ich Claves Büro näher kam, hatte ich das Gefühl immer weiter zu schrumpfen. Ich befürchtete schon, die Klinke nicht mehr erreichen zu können. Mein Herz hämmerte wie wild in meiner Brust, als ich Claves Tür erreichte. Ich klopfte an Claves Tür, und nach dem obligatorischen "Herein" trat ich in sein Büro.

"Hallo Torben. Geht es ihnen nicht gut, sie sehen ganz krank aus. Setzen sie sich doch“. "Danke", hauchte ich, nachdem ich mich gesetzte hatte. Zum Sprechen hatte ich kaum Kraft. Ich bemerkte, das der Regen nachgelassen zu haben schien, ganz so, als wollte er lauschen. "Was kann ich für sie tun?", fragte Clave. "Ich habe 2 Anliegen", murmelte ich den Blick auf den Boden gesenkt. "Nun, ich, ..ich wollte sie fragen, ob sie mir die Arbeit mit den blauen Formularen abnehmen können...". Ich suchte verzweifelt nach Worten, war aber unfähig zu denken. Clave unterbrach mich: "Ich sehe schon, daß sie krank sind. Gehen sie am besten gleich zum Arzt. Kein Problem. Die Formulare, die sie bei sich haben, können sie auf den Tisch legen." Ich versuchte es, aber mein Zittern war zu stark. Ich konnte förmlich sehen, wie die CD aus dem Stapel rutschte und mich verraten würde. Aber bevor so etwas geschehen konnte, griff Clave über den Tisch und legte die Formulare auf den Tisch. "Und was war das Zweite, das sie mit mir besprechen wollten?", fragte er. Ich versuchte mich zu sammeln. Mein zweites Anliegen sollte Clave von dem Stapel ablenken, aber dieser interessierte ihn gar nicht. "Nun, ähh, sie hatten mir angeboten mit ihnen zu reden, und ich würde gerne nach der Arbeit mit ihnen ein Bier trinken gehen, das heißt, nachdem ich wieder gesund bin, natürlich", stammelte ich. Aus irgendeinem Grund blitzten Claves Augen. "Soll das heißen, sie wollen Kontakt zu mir?", fragte Clave. Ich erbleichte. So wie er Kontakt aussprach, musste er Bescheid wissen. 'Gut, daß ich ihn vorhin denunziert habe, die GePo vertraut nicht mal ihren eigenen Leuten', beruhigte ich mich. "Ich, also, äh, entschuldigen sie mich, ich muß mich übergeben", brachte ich nur mit Mühe hervor. Ich schnellte auf und rannte aus dem Büro den Gang hinunter in die Toilette.

Während ich würgend über der Schüssel hing, hörte ich mehrere laute Schritte auf dem Gang, wie die von schweren Stiefeln. ’Die GePo', erkannte ich und musste mich noch mal übergeben. Die Schritte entfernten sich und ich hörte gedämpfte Stimmen, aber daß ich sie überhaupt hören konnte, musste bedeuten, daß geschrieen wurde.
Nachdem mein Magen keinen Inhalt mehr aufwies, wusch ich mein Gesicht über dem Waschbecken. Schritte näherten sich wieder, und es klang als schliffen sie etwas hinter sich her. Ich erschauerte und hatte wieder ein flaues Gefühl im Magen. Beim Gedanken daran, was sie mit ihm anstellen würden, verabscheute ich mich. 'Aber ich hatte keine Wahl’, versuchte ich mein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Ohne Erfolg. Ich schaute in den Spiegel über dem Wachbecken und wandte mich sogleich angewidert ab. Was hatte ich nur getan. 'Ich musste!'.

Da ich keine Geräusche mehr hörte, trat ich aus der Toilette. Ich sah nach links und der Schreck fuhr mir in alle Glieder. Ein GePo-Angehöriger stand vor dem Fahrstuhl und machte sich Notizen. Ich sah keine Möglichkeit dem Mann aus dem Weg zu gehen. Also stellte ich mich neben ihn, wünschte einen guten Tag, drückte den Rufknopf für den Fahrstuhl und fragte: "Was führt denn die GePo hierher"? Der GePo-Soldat musterte mich und antwortete: "Ein Terrorist befand sich bei ihnen hier auf der Etage. Wir haben ihn festgenommen und er wird seiner gerechten Strafe zugeführt. Er heißt Clave. Kennen sie ihn?", fragte er mich misstrauisch. Mit einem seltsamen Gefühl von Leichtigkeit, nahm ich einen erschrockenen Gesichtsausdruck an: "Ja. Das ist mein Vorgesetzter". Der Mann in dem grauen Mantel sah mich prüfend an, schien zufrieden zu sein und sprach: "Na da haben sie ja Glück gehabt. Ein treuer Bürger hat uns informiert, daß er einen Anschlag plante. Wir waren schneller.“ Er unterbrach sich kurz, zuckte mit den Schultern und sagte: "Aber eines ist seltsam. Wir haben bei ihm eine zerbrochene CD gefunden, eine Hälfte lag unter Formularen versteckt, die andere hatte er in seiner Aktentasche. Was das wohl zu bedeuten hat?"
 

Eve

Mitglied
Hallo Martin,

ich hab die geänderte Version deiner Geschichte gelesen ... und sie gefällt mir gut. Die Handlung ist spannend - mit einem doch überraschenden Ende :)

Viel Spaß auch weiterhin!

Viele Grüße,
Eve
 



 
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