Der Kreis

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uweboe

Mitglied
Der Kreis

Einst war der Glaube
an das Göttliche
selbstverständlich
in (mit) mir verwurzelt

Dann wurde ich größer
und zynischer
und Zweifel am Göttlichen kamen auf

Ich bin mir ziemlich sicher,
daß zeitweise sogar
der Glaube
völlig "auf der Strecke blieb"

Mit dem Älterwerden
häuft sich auch das Leid
und ich spüre
manch' üblen Scherz,
den das Leben so spielt
verstärkt

Aber ich möchte doch eigentlich
nur eines
Daß dieses Gedicht so endet
wie es begann

Und der Kreis sich schließt
 

Haget

Mitglied
MoinMoin,
schwer, weil es als Rückblick anfängt. Vielleicht etwa:
Fest verwurzelt in mir
Glaube an das Göttliche
- als ich noch Kind.​
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,

um, wie es am Ende steht, zu einem Kreis zurück zu kehren..also..das es ein Kreis ist..
dann würde ich z.B.
"Es war(oder sogar "ist") der Glaube.."
schreiben.
"Einst" heisst für mich..Es war einmal und ist nicht mehr.

hm..nur mal mein Gedanke spontan dazu.:)

lG
Stoffel
 

Haget

Mitglied
MoinMoin Stoffel!
zu "ist" JA - wenn man nur eine Strophe sieht. Aber es geht weiter, dass der Glaube (zwischendurch) verlorenging!

zu "war" NEIN, denn am Ende soll er ja DA sein!
 
S

Stoffel

Gast
Hallo Haget,

naja..
es kann dennoch "ist" sein..selbst wenn zwischendrin was mal verloren geht, gezweifelt wird..finde ich.

Der Grundglaube bleibt..so also "ist" er noch vorhanden..
oder?

lG
Stoffel
 

uweboe

Mitglied
Hallo Stoffel,

das "Einst" bezieht sich auf das "selbstverständlich", was natürlich keiner kapieren kann ... !

Ich werde mal noch ein wenig Kritik abwarten und dann den "Versuch einer verbesserten Version" an das Ursprüngliche dranhängen ... ich mag das, wenn man den Urtext stehen lässt ... (ich liebe Punkte) hoffentlich ist das im Sinne der LL?!

Danke für die Kritik.

Herzliche Grüße, Uwe
 

Haget

Mitglied
MoinMoin Uweboe,
die von Dir gewünschte Leart leuchtet mir ein. Vielleicht diese mehr hervorheben? Ohne Deinen Überlegungen vorzugreifen, vielleicht:

Einst war der Glaube
an das Göttliche
selbstverständlich
[blue]und[/blue] in mir verwurzelt
 
G

Gelöschtes Mitglied 4259

Gast
Einst war der Glaube...

Hallo Uwe,

ein hübscher Text, der bei mir einige Gedanken provoziert:

- Was eigentlich ist "das Göttliche"? Wieso soll den Glauben daran der Mensch am Anfang seiner Entwicklung - das Kind also - wie selbstverständlich besitzen?
- Verwechselt der erwachsene Schreiber da nicht Gottesglauben mit kindlicher Naivität, Urvertrauen, Sorglosigkeit?
- Ist der Wunsch, den Glauben an "das Göttliche" wiederzugewinnen, nicht vielleicht Sehnsucht nach der Kinderzeit oder - Angst vorm Altwerden..?
- Was hindert den Schreiber - resp. den Erwachsenen -, seinen gereiften, wissenden Geist an einem neuen, brauchbaren Glauben arbeiten zu lassen?

Pen.
 

uweboe

Mitglied
Hallo Penelopeia,

"Einst" bezeichnet bestimmt nicht die Zeit direkt nach der Geburt, sondern die früheste Zeit des "Schreibers", an die er sich zurückerinnern kann.
Es besitzt auch nicht das Kind den Glauben als etwas Selbstverständliches, sondern nur der Schreiber empfindet so über sich selbst; er glaubt sich an eine bestimmte Zeit seiner Kindheit zurückerinnern zu können (auch wenn er das "absolut" ausdrückt, das machen wir Menschen oft).
Ob der Schreiber da etwas verwechselt? Ja und Nein, er ist ein fehlbarer Mensch und erhebt auch keinen Anspruch darauf unfehlbar zu sein.

Letztendlich ist "der Kreis" ein Stimmungsbild, ein Augenblick, ein Hauch.

Uwe
 



 
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