Der Krikodol

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Gerd Geiser

Mitglied
In prähistorischen Zeiten
lebte in unseren Breiten
der sagenumwobene Krikodol.
Genügsam war er, aß nur Kohl
und hin und wieder Bohnen
im Laufe der Jahrmillionen.

Als Archetyp jener uralten Zeit
maß er fünf Meter, war länger als breit,
hatte stets Spaß an der eigenen Paarung
und Blähungen wegen besagter Nahrung.
Er scheute zurück vor internen Gefechten
und schlief lieber durch in den mondhellen Nächten.

In Mythen und Sagen sind sie bis heute
für Märchenerzähler ´ne fette Beute.
Nun weiß man, wo immer die Lücke klafft,
tritt in Erscheinung die Wissenschaft.
Die Forscher, sie forschten, man wusste nicht viel,
doch eins war bald klar: Der Dol war ein Dil.

Auch wuchsen ihm Zähne aus dem Gesicht,
für Kohlesser unüblich, stand im Bericht.
Die Anspannung stieg, der Druck war enorm,
doch gab´s ja zum Glück die Rechtschreibreform.
Aus Kriko wurd Kroko, nun war man am Ziel:
Der Dol war ein Kroko, ein Flusskrokodil.
 

Walther

Mitglied
Lieber Gerd!

Köstlich komisch!

Die erste Strophe hat ein anderes Metrum, das man aber akzeptieren kann. Das ist der einzige Schwachpunkt, wenn es überhaupt einer ist.

Gruß W.
 
L

Law

Gast
@ Gerd G.,

die Zeiten sich stetig ändern
doch die Tatsache bleibt bestehen
nachher sind wir immer alle klüger
an Deinem crocodile-rhyme kann man´s wieder sehn.

macht Spass
See you later alligator..
LAW
 

Gerd Geiser

Mitglied
Danke für die Rückmeldungen.

Hallo lapismont,
vielleicht (bei Gelegenheit) ein, zwei Sätze, warum dieses "Werk" deinen Geschmack nicht trifft?

Gruß
GG
 
M

Melusine

Gast
Lustig. Gefällt mir.
Gerade wegen des wechselnden Metrums.
Schließlich ist ein Krikodol ja auch nicht von vorn bis hinten gleich breit :).

LG Mel
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Gerd,

was mir nicht gefällt, ist inhaltlicher Art.

Du erfindest eine Sagengestalt, gehst aber nicht auf das sagenhafte des Krikodols ein, sondern definierst ihn durch Blähungen, die vom Kohl kommen.
Ein müder Witz, jedenfalls für mich.
Zudem ist es friedliebend und fortpflanzungsfreudig.
Mhm. Soweit die zweistrophige Einleitung.

Dann kommt die zu erwartende Verbindung zum Krokodil.
Warum die Forscher das Dol zum Dil machen, bleibt unklar.

Interessant sind dann schon eher die Anpassung des Tieres an seine wissenschaftliche Beurteilung und orthographische Schreibweise.

Letztlich brauchtst Du etliche Verse um diese nicht besonders komische Pointe zu servieren.

Die ganze Herleitung ist zu lang und zu unkomisch. Das würde mir kürzer besser gefallen.

cu
lap
 



 
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