Der Künstler

nico

Mitglied
Das reine unbefleckte gewissen eines jeden
das bedürfniss sich vom amt des lebens zu entheben,

Wünscht sich nicht ein jeder von uns
einen schimmer von grün,
kurz vor seinem ableben.

tränen der vernunft
bevor das letzte rot verrinnt,
und die schwarze alternative dir zuflüstert
"wehre dich nicht ,
es ist absinth ....
aus den geweiden der götter auf erden gebracht
vermittelt es dir eine blau ruhende niedertracht."

Der betrachter ist entzückt
und
lobt des künstlers werk.

Das rot jedoch vom schwarz genährt,
vergeht der künstler an des herzens schmerz.
 

Odyssee

Mitglied
Hallo nico,

ein wirklich interessanter Gedankengang mit intelligenten Anspielungen. Sehr schön!
Siehst du den Tod als Künstler an oder geht es hier um einen sozusagen "Künstlertod"? Das mit der blauen Niedertracht verstehe ich auch noch nicht ganz. Geht sie vom Tod selber aus oder von wem? Wenn sie ruht, heißt das, dass sie wirklich vom Tod ausgeht oder vielleicht sogar der Tod ist? "Der Betrachter ist entzückt": Galgenhumor in Form mortaler Ästhetik? Warum wird das Rot vom Schwarz genährt? Soll das bedeuten, dass das einst rote Blut nun vom Tod (schwarz) übermannt wird? In der letzen Zeile mit dem Künstler holpert es ein wenig mit dem Rhythmus ("vergeht der Künstler an dem Schmerz" würde eher passen). Ich glaube nur, wenn man das Herz weglässt, dass es die Aussage des Gedichtes in eine andere, vielleicht nicht gewollte Richtung lenken würde.
Ich freue mich bereits auf deine Antwort!

liebe Grüße
Odyssee
 



 
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