Der Kuss der Muse

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maskeso

Mitglied
Der Kuss der Muse


Eines Nachts, da lag ich da,
die Augen zu und träumte gar.

Und während ich so selig schlief,
im Traum ich nach der Muse rief.

"He du wundersame, schöne Maid!
Komm her zu mir - es wird jetzt Zeit!"

Zuerst schien alles so vergeblich,
mein Appell verhallte kläglich.

Doch mit einem Mal, in hellem Schein,
Ein warmes Licht kam nun hinein.

Und da sah ich sie, so schön und rein.
Das KONNTE nur die Muse sein.

Erstarrt in Ehrfurcht lag ich da,
und spürte ihren Atem nah.

Dann der KUSS! Er kam fast unverhofft,
ein wenig feucht, doch so ist's oft.

Und es traf mich wie ein Blitz,
SOFORT danach der Götter Witz.

Die INSPIRATION - Nun war sie da!
Die Lady küsste wunderbar.

Millionen Gedanken mir nun kamen,
an den Lippen der Muse, den warmen.

Es waren zuviele, um sie nur so zu behalten,
drum wachte ich auf, sie schriftlich zu verwalten.

Doch welch ein SCHRECK!
Die Muse war weg!

Und an ihrer statt, an meinem Mund,
sah ich die Zunge von meinem Hund.

Der herzlich und mit liebem Sabbern,
wollt' an meinen Lippen knabbern.

Drum wart' ich noch immer, mit großer Muße,
auf den Kuss der ECHTEN Muse.
 

maskeso

Mitglied
Jetzt bin ich aber böse ;-)

Hallo Jutta.
Das Einzige, was ich dir wirklich ÜBEL nehme sind die Leerzeichen vor den Kommata, das darf doch nicht sein. Es ist schon bitter, von der ureigensten Argumentation (Reim und Rhythmik) betroffen zu sein, aber das liegt sicher daran, dass ich ja noch immer auf den Kuss der Muse warte..
Vergeblich und kläglich reimt sich bei mir aber ziemlich gut, das liegt vielleicht an unterschiedlicher Aussprache der Worte.
Von Rhythmus habe ich ehrlich gesagt überhaupt keine Ahnung, da hatte ich im Deutsch- und Lateinunterricht immer andere Sachen gemacht. Ich merke halt nur, wenn ein Rhythmus arg holprig ist und sich die Verse nicht flüssig lesen lassen. Hier würde es mich doch sehr interessieren, wo hier genau in deinen Augen die Mängel auftreten. Meinem subjektiven Empfinden nach habe ich "nur" beim Rhythmus zwischen den Strophen ein wenig versagt.
Ach ja: Wenn ausgerechnet ICH jetzt meine Kritiker verschmähen würde, dann wäre das doch recht absurd, oder? Wer austeilt muss auch (ordentlich) einstecken können. Also macht mich, bzw. mein Werk ruhig fertig, wenn ihr es Scheiße findet!
Hallo Bignose: Ganz unter uns habe ich solche Kritiken natürlich am Liebsten. Du machst mich ja ganz verlegen.
 

maskeso

Mitglied
Bin noch unentdeckt

Bisher kenne ich Verlage nur aus den Büchern, die ich lese. Ganz im ernst fühle ich mich keineswegs "reif" genug, etwas für die große weite Welt zu schreiben. So ganz bin ich vom eigenen Talent nämlich nicht überzeugt und schreibe in erster Linie für mich selbst - zumindest bis mich die Muse küsst ;-)
 

maskeso

Mitglied
Wieso "nur" deine Meinung?

Deine Meinung ist doch ebenso viel wert wie jede andere auch und auch wenn ich positive Kritk natürlich lieber höre, dann heißt das noch lange nicht, dass ich andere Meinungen nicht hören will. Kritik ist gut und ein brutaler Verriss ist mir viel lieber als gar keine Kritik.
Zur Kritik selbst: Ich denke ab der vierten Strophe verliere ich in der Tat den "formalen" Zusammenhang zwischen den Strophen, hier habe ich die Rhythmik ganz den einzelnen Versen untergeordnet. Deine Kritik ist also völlig zutreffend. Bei Muse und Muße - ich finde schon dass das gutgeht, ich betone das MU(H) und naja - mir passts. Aber es ist gut zu wissen, dass es anderen NICHT so geht. Also kritisiere um Gottes Willen bloß weiter! Denn wenn man nur eine (möglichst die eigene) Seite zu hören bekommt, dann fehlt doch das "Ganzheitliche".

MfG
 

Marilu

Mitglied
Hallo Maskeso,
ein großes Kompliment...herrlich, Dein Gedicht. Ich habe herzhaft gelacht. Vielleicht ging es dem Mann aus der HP Werbung ähnlich ":D"...
einen lieben Gruß
 
P

Petra Koch

Gast
Ich hofff' wenn mich die Muse küsst,
es keine Hundezunge ist!
Du reimst so völlig ungezwungen,
trotzdem ist das Gedicht gelungen.
 

maskeso

Mitglied
Danke. Ich schwebe schon einen halben Meter überm Boden..

Also wenn das so weiter geht, dann werde ich wohl die Beziehung zu meinem Hund überdenken müssen. Denn wer sagt denn eigentlich, dass Musen unbedingt menschlich sein müssen? Was ist des Pudels Kern?
Naja, mir wäre eine aufreizende Rothaarige schon lieber. ;-)
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Schweben

Ich versuche mal, Dich wieder herunter zu holen.
Die Rhythmusverstöße sind nicht schlimm, sie passen zum Gedicht.

Die Reimverstöße sind nicht schlimm, sie fügen sich ein.

Aber sie als Reime zu bezeichnen, das ist schon sehr gewagt.

Sie in der eigenen Sprache als Reime zu empfinden? Wie werden denn da die Buchstaben ausgesprochen?

Was also sind Reime?

Grüße von Bernd.

(Ich laß Dir mal noch einen Spalt von zehn Zentimetern über dem Boden, denn alles in allem hat mir das Gedicht gefallen.

Und sage bitte nicht: "allem" reime sich auf "fallen".)
 

maskeso

Mitglied
OK Keine Reime Keine Reime Keine Reime Keine Reime...

Reime war also das falsche Wort, aber ich wollte ja auch nicht um JEDEN Preis reimen. Es hat halt MEINER Definition von Reim entsprochen und wie beim Rhythmus habe ich im Deutschunterricht bei der korrekten Definition wohl gerade was anderes gelesen (habe ich da viel verpasst?). Meine Definition von Reim ist nämlich: Wenns ähnlich klingt oder viele Buchstaben gleich sind.
Daher habt ihr da schon recht, das mag kein Reim sein, aber ich hatte halt auch nicht so viel Wert darauf gelegt, dass es ein "echter" Reim wird.

P.S. Jetzt will ichs wissen: Wie nennt man denn den "Pseudoreim" FALLEN-ALLEM, ich will hier ja auch was lernen. ;-).

Danke für die zehn Zentimeter, die reichen mir. Weiter oben ist die Luft nämlich recht dünn.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wenn nur die Vokale gleich klingen, das nennt man "Assonanz".

Außerdem gibt es noch die Form, wenn die Konsonanten des Wortstammes (der früher gleichzeitig Wortanfang war) gleich sind, nennt man das Stabreim, heute auch manchmal, wenn die Wortanfänge gleich sind.

Wer wagt es, Widerstand zu leisten?
W.. w.. W..
Dabei ist lustig: wenn die Konsonanten fehlen, sind sie ebenfalls gleich:

Oben sind Eimer voll von Ärgernissen.

..O ..E ..Ä
 

dazone

Mitglied
Wenn...

Wenn Dich eine Muse küßt
so solltest Du gleich wissen,
ob diese Muse menschlich ist,
wenn nicht, ist es ...

Kleiner Spontan-Reim, aber nicht direkt auf Dein Gedicht bezogen. Zu deinem Werk ist schon alles gesagt,was gesagt werden muß. Inhaltlich gut und 'lustig', Form: 'unlustig'.
Wichtig ist aber ja irgendwie immer der Effekt, den das Gedicht haben soll und dieser entfaltet sich auch bei Vernachlässigungen von Reim und Rhythmus.
Viele Grüße

David
 



 
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