Der Neujahrs Poet (gelöscht)

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eisblume

Gast
Hallo Gernot,

schön, mal wieder etwas von dir zu lesen.
Stellenweise verstehe ich deinen Text wohl aber nicht so ganz.

Das fängt schon bei der Schreibweise des Titels an. Aus Versehen einen Bindestrich vergessen oder so gewollt? Wenn gewollt, warum?

Keineswegs hat er die Zurückgezogenheit jemandem zu verdanken.
Ich weiß natürlich, dass man jemanden auch etwas Schlechtes/Negatives verdanken kann, trotzdem meine ich, dass das hier nicht wirklich passend gewählt ist.

Draußen klingt Glockenschlag, kaum wahrzunehmen aus der Ferne, hell und betörend ...
... und nun das Glockengeläut.
Heller Glockenschlag und Glockengeläut sind (für mich) Ausdrücke, die auf eine gewisse Lautstärke schließen lassen - jedenfalls in der Form, dass das Geläut deutlich hörbar ist. Wenn dieses Geläut aber aus der Ferne kaum wahrzunehmen ist, passt das für mich hier nicht zusammen.

Sprachlich könnte noch ein bisserl gefeilt werden, z. B. das zweimalige "bloß" gestrichen werden, ebenso eins der beiden "was bleibt ihm schon übrig", auch "so Gott ihm helfe" braucht es nicht (impliziert mMn einen Touch von Theatralik, der gar nicht nötig ist); diese Wendung
... manchmal fällt ihm aber der Gedanke ein ...
umformuliert (z. B. .. überfällt ihn der Gedanke) und noch das eine oder andere gestrichen bzw. im Satz umgestellt.

Ich meine, dadurch könnte das Thema Melancholie/Einsamkeit subtiler hervortreten.

Nur mal so meine Gedanken dazu, lieben Gruß
eisblume
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
Der arme Poet

Hallo Gernot Jennerwein,

ich persönlich würde den Text kürzen und den letzten Satz streichen; dann passte er sehr schön zu dem bekannten Gemälde (es hängt bei uns im Wohnzimmer):

Was sind das bloß für Tage, die er verbringt, alleine und eingesperrt in seiner Kammer. Keineswegs hat er die Zurückgezogenheit jemandem zu verdanken. Er selbst war es, der die Haft sich auferlegte, die Tür und die Läden schloss wie ein ängstlicher Mensch, der in seinem tiefsten Inneren um sein Leben bangt.
Was bleibt ihm also übrig, was bleibt ihm schon übrig auf dieser Welt. Es ist ein Menschlein in einer Kammer, das, so Gott ihm helfe, nichts weiter kann, als ein wenig zu schreiben, aber bestimmt nicht um des Schreibens willen, wohl eher aus der Angst heraus, alleine zu sein. [strike]Aber welcher Poet gesteht sich das schon ein.
[/strike]
Ich weiß aber nicht, ob du das vor Augen hattest?

Grüße von Zeder
 
Ein Bild?
Nein, liebe Zeder.
Ich dachte bisher, das ist aller Poeten Leben.
Deine Kurzfassung ist betörend.
Aber genug davon, ich habe in Erfahrung gebracht, was ich in Erfahrung bringen wollte und lösche den Text.

Beste Grüße
Gernot
 
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