pleistoneun
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Das Kind war ständig verschnupft. Die Ärzte meinten, es läge an seiner Unbeliebtheit und war Ausdruck einer fehlenden Aufmerksamkeit seiner Eltern. Zudem näselte er beim Sprechen. Sein Alltag bestand darin, sich ins Badezimmer einzuschließen und die ganze Badewanne vollzuniesen. Als er danach zur Rede gestellt wurde, röchelte er nur wie das Absaugegerät beim Zahnarzt. Früher als Kind nieste er frische Graffitis an die Wände oder belegte in einer Pizzeria den Teig. Harmlos eigentlich. Pfeffer in der Suppe verursachte später Gebäudesprengungen in Wohngebieten oder löste Lawinen aus. Ein chronisches Vollhaben der Nase, ein Satthaben der Welt, eine global-peristaltische Nasenpsychosomatik bescherte unserem kleinen el Nino den Beinamen "Pustehals". Peristaltisch deswegen, weil sich vor dem Nießen jedesmal folgende Szene abspielte: Im Hinterkopf keimte langsam ein juckendes Kribbeln auf, das sich schnell über die zerebralen Riechbahnen in die Nase ergoss. Dort konzentrierte sich das Nest aus einer überreizten Armee unzähliger kribbelnd-krabbelnder Ameisen. Pustehals wusste was jetzt kam.
Das war der Zeitpunkt, wo er schnell reagieren musste, einen seismophilen Ort aufsuchen, damit Japan nicht wieder Erdbeben meldet, wenn´s hier losgeht. Alle Fensterläden schließen, Kinder und schutzlose kleine Nagetiere in Sicherheit bringen. Gefasst verkrallte er beide Hände fest ineinander und ließ genussvoll seinen Kopf weit in den Nacken fallen. Pustehals wusste was da jetzt kam. Niesscheue Hunde bellten wie besessen in den Hinterhöfen, als spürten sie den nahen Tod durch eine bevorstehende Katastrophe. Dann der Supergau: Sein Oberkörper überblähte sich auf unnatürliche Weise und ein gewaltiger Schub aus dem Lungen-Hals-Rachen-Obernasenbereich beförderte sein halbes Körperinnere explosionsartig nach außen. Die Kraft der Druckwelle ließ Scheiben bersten, Bäume entwurzeln, Beine enthaaren und Kirchenglocken läuten. Der Verkehr erlahmte, alles Umliegende lag wie immer in Schutt, Asche und seinem halben Körperinneren.
All diese Vorfälle machten ihn nicht grade beliebter, unseren kleinen Pustehals. Aber die Aufmerksamkeit, die erobert er sich Nieser für Nieser zurück.
Das war der Zeitpunkt, wo er schnell reagieren musste, einen seismophilen Ort aufsuchen, damit Japan nicht wieder Erdbeben meldet, wenn´s hier losgeht. Alle Fensterläden schließen, Kinder und schutzlose kleine Nagetiere in Sicherheit bringen. Gefasst verkrallte er beide Hände fest ineinander und ließ genussvoll seinen Kopf weit in den Nacken fallen. Pustehals wusste was da jetzt kam. Niesscheue Hunde bellten wie besessen in den Hinterhöfen, als spürten sie den nahen Tod durch eine bevorstehende Katastrophe. Dann der Supergau: Sein Oberkörper überblähte sich auf unnatürliche Weise und ein gewaltiger Schub aus dem Lungen-Hals-Rachen-Obernasenbereich beförderte sein halbes Körperinnere explosionsartig nach außen. Die Kraft der Druckwelle ließ Scheiben bersten, Bäume entwurzeln, Beine enthaaren und Kirchenglocken läuten. Der Verkehr erlahmte, alles Umliegende lag wie immer in Schutt, Asche und seinem halben Körperinneren.
All diese Vorfälle machten ihn nicht grade beliebter, unseren kleinen Pustehals. Aber die Aufmerksamkeit, die erobert er sich Nieser für Nieser zurück.