Der Penner

1,00 Stern(e) 1 Stimme

brutha

Mitglied
Der Penner

Das Hemd verdreckt, zerrissen die Hose,
in den Händen zitternd, eine alte Blechdose.
Er hat keine Zukunft, das weiß er genau,
er wurde von allen verlassen, selbst von der eigenen Frau.
Er hatte viele Freunde und war sehr beliebt,
bis man ihm sagte, dass es für ihn keine Arbeit mehr gibt.
Am Arbeitsamt meinte man, er sei doch zu alt,
der Beamte der war ganz widerlich kalt.

Die Banken, die nahmen dann seine Habe, sein Haus,
doch vorher zog seine Frau mit den Kindern noch aus.
Er war am Ende, schaffte nicht mehr die einfachste Hürde,
da nahm ihn der Alkohol noch seine Menschenwürde.
Nun sieht man ihn besoffen und bettelnd am Straßenrand stehen,
doch keiner kann seine Lage verstehen.
Die Leute sagen, Mann, muss das denn sein?
Geh doch einfach arbeiten du FAULES SCHWEIN.......

30.08.2002

Friedhelm Zens
 
M

margot

Gast
ja, so ist das. oder ähnlich. christliche nächstenliebe
wird erst dann praktiziert, wenn einem das wasser bis
zum hals steht.
penner stören unser heile-welt-bild empfindlich.
deutschland ist sauber. mir wird übel bei diesem
thema. es gibt noch menschen, die nicht an den
schwachen unserer gesellschaft ihre aggressionen
abreagieren. daran glaube ich ganz fest.
gegen dummheit auf bildzeitungsniveau ist leider kein
kraut gewachsen. wir können nur hoffen, daß die
spießer durch gesetz und verfassung in schach gehalten
werden. unsere verfassung ist ein echter glücksfall.
leider mußten davor ein paar millionen hops gehen.
eine wirklich schwere geburt.
die verfassung schützt auch die penner. zumindest
auf dem papier.

ralph
 
penner

hi brutha,

unser staat und viele andere westlichen marktwirtschaftlichen staaten werden von einem leitmotiv gelenkt, der menschlichen gier. warum sonst können wir das elende system der ausbeutung das numal einfach beschissen ist (und ich meine das 90% hier um ihren traum beschissen werden) hinnehmen? ein paar annehmlichkeiten hier, noch nen bischen nach unten treten und dann ist es doch so das wir an dem ganzen gefallen finden, wen stören da schon die penner, die fixer, kinder in armut (die sollen auch mal besser schaffen gehn- welch ein hohn steckt da hinter den stoiber parolen....) oder alte menschen die man in pflegeverwahranstalten ohne würde zum ableben abschiebt?

mich kotzt alles an und hauptsache ich kann meine probleme mit einem kleinen eingriff an meinem gesicht ändern, oder meine brüste aufblähen lassen und den tanz der dummen in eine nie endende party feiern....

dein gedicht hat mir sehr gut gefallen brutha, danke das ich dich mal wieder lesen durfte.

soldiarische internationale grüsse

thomas
 

brutha

Mitglied
Hallo Ralph

Ich fürchte es werden noch einige Millionen Hops gehen, bevor unser Staat auch diese Menschen schützt. Gerade den Behörden sind diese „ Außenseiter“ ein Dorn im Auge.
Wenn ich sehe, dass in Hamburg so’ ne Type wie Schill das Sagen hat, könnte ich so Kotzen.

Hi Tom

Dein Satz „Kinder der Armut“ trifft es ganz genau. Wie ich schon sagte, wir sind eine exakte Kopie der USA und dort hat man vor Jahren schon angefangen die Stätte zu säubern. Wie es Gulliani in NY gemacht hat, so wird es mit Stoiber und Schill und solchen Typen auch bei uns kommen. Für die Politik ist es einfach - gerade in kritischen Zeiten - den Frust und den Hass des Volkes auf die Ärmsten der Armen zu lenken und die egoistische, nicht nachdenkende Bevölkerung nimmt das dann gerne auf.

L.G.
Friedhelm
 

Haget

Mitglied
MoinMoin Brutha,
an einem Einzelschicksal gut gereimt dargestellt, was leider AUCH in unserer fehlerhaften Gesellschaft geschieht.
Nur rein auf das Gedicht bezogen: Am Rhythmus solltest Du noch etwas feilen, einfach manch überflüssiges Füllwort raus.
 



 
Oben Unten