Der Pfui-Koch

Inge Anna

Mitglied
Der Pfui-Koch

Drei Jahre galt es, zu verzehren,
was jener Teufelskoch kreierte;
brav mussten wir den Teller leeren,
wehe dem, der rebellierte!
Roch's säuerlich im Speisesaal,
fanden die Nonnen dies normal.

Im klösterlichen Internat,
sperrte man sich den Beschwerden;
mochte des Pfui-Kochs Krautsalat
im Darmbereich zur Hölle werden.
Den Härten blieb der stille Ort,
die meisten saßen lange dort.

Der Pfui-Koch hielt sich an den Plan,
von Nonnen streng bewacht;
die Sparsamkeit stand vorne an;
er rührte mit Bedacht.
Was sollte auf den Tisch er bringen,
wenn diese Kletten an ihm hingen?

Die Reste durften nicht verkommen,
der Pfui-Koch musst' sie neu beleben;
gelang es, lobten ihn die Frommen,
und so gewöhnte er sich eben
an diese Speisenpfuscherei,
fühlte sich schließlich wohl dabei.

Wir wurden dünn wie Bohnenstangen,
ob dieser miserablen Kost;
doch dann stieg Röte in die Wangen;
ein Engel schmuggelte die Post
mutig zu der Landestelle,
fort von des Pfui-Kochs Suppenkelle.
 



 
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