Der Puppenmann

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Immer ist er da und zieht an den Leinen. Einmal sanft, dann wieder fest und stets ist er verborgen. Niemals ist er krank oder scheint zu ermüden. Er lässt die Puppen tanzen, hüpfen, traurig und glücklich sein. Sie zappeln auf und nieder, hin und her, lachen und weinen dabei. Manche behaupten, dass er ein Meister sei, jedoch fehlt es am Vergleich. So zupft er an den Stricken, bis sie auseinanderreißen. Fällt eine Puppe auf die Bühne, so scharren die anderen sie ein. Fortwährend schafft er neue an, als sei es unerschöpflich, und die Puppen rebellieren nicht.
 

Ofterdingen

Mitglied
Ich will es mal positiv formulieren: Es gibt eine Menge Möglichkeiten, den Text inhaltlich und vor allem sprachlich auf den Punkt zu bringen. Manchmal lohnt es sich, das eben Geschriebene noch einmal durchzulesen.
 

Odilo Plank

Mitglied
Fällt eine Puppe auf die Bühne, so scharren die anderen sie ein.
Lieber Gernot,
der Satz stört mich, weil hier Bild- und Sachebene verschwimmen.
als sei es unerschöpflich
Hier würde ich das "es" ersetzen.
Vielleicht könntest Du behutsam den lieben Gott aus der Vorstellung zurücknehmen; an den glauben manche nicht.
Puppenmänner und -frauen, die sich für Gott halten, gibt es.
Herzliche Grüße! Odilo
 

Ternessa

Mitglied
Die Sprache ist sehr sanft.
Sie formuliert den Vorgang. Sie provoziert noch zu wenig. Vielleicht meinen das auch meine Vorredner.

Durch Veränderungen im Satzbau, kann das verändert werden,
so du damit provozieren willst. ( Semantische Umstellungen )

LG Ternessa
 

Ternessa

Mitglied
Ich korrigiere mich mal eben selber- leider ging das jetzt nicht mehr anders. Lieber Gernot.


Ich meinte weniger eine Umstellung in der Semantik als in der Syntaks. Um Spannung zu erzeugen, den Satzbau etwas ändern.
Gerne mehr nach deinem Kommentar
LG Ternessa
 
Immer ist er da und zieht an den Leinen. Einmal sanft, dann wieder fest und stets ist er verborgen. Niemals ist er krank oder scheint zu ermüden. Er lässt die Puppen tanzen, hüpfen, traurig und glücklich sein. Sie zappeln auf und nieder, hin und her, lachen und weinen dabei. Manche behaupten, dass er ein Meister sei, jedoch fehlt es am Vergleich. So zupft er an aller Puppen Stricke, bis sie abgenützt zerreißen. Fällt eine Puppe auf die Bühne, wird sie bald vergessen sein. Fortwährend schafft er neue an, sein Geist ist unerschöpflich, und die Puppen rebellieren nicht.
 
Guten Morgen Euch

Habe die Textstellen bearbeitet, welche du angemerkt hast Odilio. Gott aus der Vorstellung zurückzunehmen, kann ich nicht, denn einzig um den geht es mir in diesem Bühnenstück.

Hm, Spannung? Es ist eigentlich nur eine Feststellung, braucht es da eine Spannung?
Bin auf deine Vorschläge gespannt, liebe Ternessa.

Oh, wie fein, lasst uns daran basteln.

seelische Grüße aus dem Regentropfen Vorarlberg.

Gernot
 

Ralf Langer

Mitglied
Lieber Gernot,
das klingt nach Mythos. Es ufern Bilder von
Schicksal, vom ewig festgeschriebenen. Und also vom Fatalen.
Schwerer Stoff fuer mich modernes Individuen.
Wissen wir nicht?
Es gibt keinen Puppenspieler!?
Und fand nicht schon Kafka die Loesung mit einem " Nein "
am Schluss der Geschichte um Dienstbarkeit!

Im diesem Sinnerufe ich dir zu. Nein.
Das ist nicht meine Welt.

lg
ralf
 

Ternessa

Mitglied
Lieber Gernot,

nimm einfach mal die Subjekte in die dritte Reihe des Satzbaus oder ganz weg. Damit wird es ab dem dritten Satz vielleicht spannender.


"Er lässt die Puppen tanzen, hüpfen, traurig und glücklich sein. Sie zappeln auf und nieder, hin und her, lachen und weinen dabei. "

Die Puppen tanzen.....
Und zappeln...... ( also auch hier nicht mehr das Sie )

Du willst den Leser leiten und erklären , dass ER es macht- an der Stelle aber ist es dem Leser bereits klar.

Und ich finde den Text- auch wenn Kafka da schon eine Lösung fand- lesenswert und gut.
Ternessa
 

Ternessa

Mitglied
Lieber Gernot,

das vielleicht noch zum Verständnis meines Lesens, was durchaus nicht deins sein soll:
Du hast durchgängig Ihn und sein Handeln in den Blickwinkel gesetzt. So wie ich das meine, mit dem Tanzen der Puppen, gibst du auch den Nichthandelnden einen Augenmerk- ein" Ihr seid es auch".

Einen lieben Gruß
Ternessa
 
hallo Ralf, smile, danke für dein Rufen.

Hm, Ternessa, was soll ich mehr sagen, als dass es mir nach den letzten Änderungen sehr gefällt. Aber ich weiß schon was du meinst, manchmal schreib ich ein wenig verschroben, oder wie man dazu sagt.

schöne Grüße

Gernot
 

Ternessa

Mitglied
Odilo Plank,

du warst der Albtraum in dieser Nacht,
weil ich die Syntaks nicht auf das X gebracht.

Lächelt und denkt, wer hat mich da nur aufgehängt.

Liebe Grüße Ternessa
 

Ternessa

Mitglied
Odilo Plank,

manchmal ist das Lustige auch das Herausfordernde.
Du bist es.
Aber lassen wir den Part eher Gernot.
Zum Schlagabtausch erreichst du mich direkt.
Liebe Grüße Ternessa
 

Bianka

Mitglied
Hallo Gernot,

diese Feststellung ist sehr klug gemacht.

Manche halten ihn für einen Meister, doch fehlt es am Vergleich. Rebellieren die Puppen deshalb nicht?

Dein klarer Blick und diese Feststellung hilft, zu erkennen.

Sehr gut!

Liebe Grüße,
Bianka
 



 
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